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Seite 8 Kitzbühele: Anzeiger Samstag, 5. Mai 1979 Zur 75-Jahr-Feier des Tiroler Bauernbun- des am 4. Juni 1979 in Innsbruck nimmt das Wintersteller Schützenbataillon mit den Schützenkompanien Kirchdorf, Waidring, Oberndorf, Fieberbrunn und Hopfgarten teil. Pflichtausrückung für alle Schützenkom- panien bei der Markterhebungsfeier am 10. Juni 1979 in Fieberbrunn. Unter „Allfälliges" folgte eine sachliche Diskussion über die Koordination des um- fassenden Arbeits- und Veranstaltungspro- gramms der Schützenkompanien im Jahre 1979. Behandelt wurden auch aktuelle Fragen über die „Umfassende Landesverteidigung", über das Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua über die Tiroler Schützenzeitung und über interne Organisationsprobleme. Die Jahreshauptversammlung war eine gute und für die weitere Gesamtentwicklung des Schützenwesens in den Kompanien des Winterstellerbataillons erfolgversprechende Frühjahrstagung. Bezirksobfrau Helene Sandbichler in das SPÖ-Landesfrauen-Komitee gewählt Am Samstag, 21. April 1979 fand in Inns- bruck die ordentliche SPO-Landesfrauenkon- ferenz statt. Frau Bundesrat Wanda Brunner konnte LHStv. Dr. Herbert Salcher, NA Dr. Josef Lenzi, LR Ernst Fili, die LA Hackl und Schneider sowie Stadtrat Rettenmoser aus Innsbruck herzlich begrüßen. Frau BR Brun- ner kam nach ihren Begrüßungsworten darauf zu sprechen, daß das Frauenwahlrecht in Osterreich erst seit 60 Jahren besteht und trotz- dem heute viele Frauen von ihrem Stimm- recht nicht Gebrauch machen. Sie wies auf die Erfolge und Einführungen der Regierung Kreisky hin, die in den letzten 9 Jahren zustan- degekommen sind und heute schon als selbst- verständlich angesehen werden. Frau Brunner bekräftigte die anwesenden Frauen, sich nicht in ihrer Arbeit behindern zu lassen, auch wenn, wie es leider auch heute immer wieder geschieht, Querschläger von seiten der Män- ner versucht werden. Nach den einführenden Worten mußtejede Vorsitzende des Bezirksfrauenkomitees ihren Rechenschaftsbericht über die Arbeit der letz- ten zwei Jahre vorgetragen. Hier stach der Be- richt von Frau Helene Sandbichler, der Vorsit- zenden des Frauenkomitees des Bezirkes Kitt- bühel hervor. Denn gegenüber anderen Bezir- ken, wo sich die Frauenarbeit in der Partei hauptsächlich auf die Vorbereitung von Mut- tertags- und Faschingsveranstaltungen be- schränkt, wurden im Bezirk Kitzbühel in den letzten zwei Jahren eine Fülle von Kursen und Vorträgen, Beratungs-und Informationsver- anstaltungen für die Frauen organisiert. Alle diese, mit großem Zeitaufwand und viel Idea- lismus, durchgeführten Veranstaltungen wa- ren immer ein großer Erfolg für die Organisa- torin. In keinem Bezirk Tirols wurde für die Frauen soviel getan, wie im Bezirk Kitzbühel. Frau BR Brunner und LHStv. Dr. Salcher sprachen Frau Sandbichler ihren Dank für die hervorragende Arbeit aus und baten sie, wei- terhin so aktiv für den Bezirk zu arbeiten. LHStv. Dr. Salcher sprach in seinem Referat überdie erio1greicLe?c1itik der neun Jahre Re- gierung Kreis-<y. Besontles nahm er zur sozia- len Gerecitigkeit Stellung. Hier sind in etzter Zeit das Entgeltfortzahungsgesetz, gleicher Lohn für gleche Arbeit, was besonders die Frauen betrifft, und dIe Arbeiterabfertigung Gesetz geworeri. Er sprach weiters über den „Osterreichischer Weg' in die 80er Jahre und den Leistungen des Bundes für das Land Tirol. LHStv. Dr. Salcher ba alle anwesenden Frauen um ih:e taikrftige Mitarbeit, damit am 6. Mai die Wahl wieder zu Gunsten der SPÖ ausgehen möge. Vom SPO-Beziks&auenkomitee Kitzbühel wurden zwei Anträge an dis Landesfrauenko- mitee eingebracht. Zum ersten wurde die Errichtung icn geschützten Werkstätten für die behinderten K.hder des Bezirkes gefor- dert, damit diesen Menschen der Überritt in das Berufsleben erleichzert wird. Im 2. Antrag wurde das Lan des Frau enkomitee gebeten, sich für die Einäihruiig eines Förderungsunter- richtes in Zusammenarbeit mit dem BFI und dem OGE einzisetzen. Hier könnten die Kin- der in den Sciuler zu einem Anerkennung- spreis Nachhil[eunt2rricht und Vorbereitungs- stunden für Schuhrbeiten erhalten. Da dieses Projekt bereits im Bezirk Kufstein mit großem Erfolg durchgeführt worden ist, wäre es auch für den Bezirk Kitzbühel erstrebenswert. Bei der Neuwail des SPO-Landesfrauenko- mitees wurde Frau Heer.e Sandbichle: ein- stimmig in das Frauenomitee gewählt. Die Vorsitzende ist weiterhin Frau BR Wanda Brunner aus Iinsbruck. Es freut uns, daß der Bezirk Kitzb.iheldurch die bisher aktivste und beliebteste Ob -auauch die Landesorgani- sation der SPC'-Frauen vertreten ist. Die mittelständische Wirtschaft im Bezirk Kitzbühel Berichtigung In unserer Ausgabe vcm 21. April 1979 berichteten wir über die Arbeitsmarktlage und bei diesem Kapital is: um ein Fehler unter- laufen. Hier die Rich:igstellung: Arbeitsmarkkige Die Erweiterung der Zahl der Arbeitskräfte in bestehenden Eet:eben und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Betriebsneugrün- dungen ist im BezriK als vordringlich anzuse- hen.In erster Linie betrifft dies den Raum Brixental (Hopfgarten, Westendo,f, Brixen und Kirchberg), das Pillerseetal (Waidring, St. Ulrich, St. Jakob), den Raum Kössen und das Gebiet von St. Johann - Kirchdorf, wo umweltfreundliche Betriebe, die sich mit dem Fremdenverkehr vertragen, ausgebaut oder angesiedelt werden sollten. Seitens der Ge- meinden sind dazu verstärkt Unterstützungen und Erleichterungen vorzusehen. 1825 unerschlossene Höfe in Tirol Im Bezirk Kitzbühel nur Hochfilzen voll erschlossen (LLK) - Nach einer von der zuständigen Abteilung des Amtes der Landesregierung veröffentlichten Statistik gab es zum Jahres- wechselin Tirol noch immer 1825 Bauernhöfe ohne zeitgemäßen Weganschluß. Ein Hof gilt dann als erschlossen, „wenn ein Weg, der in der schneefreien Jahreszeit ohne Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse mit einem nor- mal ausgestatteten Lastkraftwagen befahren werden kann, so nahe an den Hof heranführt, caß eine weitere Weganlage nicht erforderlich ist oder der Bau einer solchen durch den Hof- besitzer ohne öffentliche Hilfe durchgeführt werden kann". Nach der Betriebszählung 1970 gibt es in Tirol 23.600 landwirtschaftliche Be- triebe, von denen 7,7 Prozent fast ausschließ- lich Bergbauemhöfe, noch unerschlossen sind. Der Erschließungsgrad schwankt nach Bezirken sehr stark: Im Bezirk Reutte sind nur 2,4 Prozent aller Betriebe unerschlossen, im Bezirk Lienz sind es 13,7 Prozent. Über dem Landesdurchschnitt liegen noch Kitzbühel mit 10,2 Prozent und Landeck mit 10,3 Pro- zent. Der unterschiedliche Erschließungsgrad hängt mit dem geologischen Aufbau und der Siedlungsstruktur zusammen. Ein Drittel der noch immer nicht er- schlossenen Höfe sind sogenannte entsied- lc.ngsgefährdete Höfe im Sinne des Tiroler landwirtschaftlichen Siedlungsgesetzes. Die Liste der Gemeinden mit den meisten unerschlossenen Höfen führt Matrei in Ost- tirol mit 55, vor Innerviligraten mit 45, vor \kildschönau mit 44, Hopfgarten i. N. mit 39 und Navis mit 35 Höfen an. Beim derzeitigen Tempo wird es noch mindestens 10 Jahre dauern, bis alle landwirt- schaftlichen Betriebe Tirols über eine zeitge- mäße Zufahrt verfügen. Von den 20 Gemeinden des Bezirkes Kitz- bühel ist, schon seit Jahren, nur Hochfilzen voll erschlossen. Von den 267 uner- schlossenen Höfen sind 49 sogenannte entsied- lungsgeführdete. Am meisten unerschlossene Höfe gibt es in Hopfgarten (39), Kirchberg (31), Brixen (27), Kitzbühel (24), Fieber- brunn (24), Kössen (18), Kirchdorf (15), Joch- berg und Schwendt (je 12), Going (11) und Oerndorf(10).
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