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Seite 2 Kitzbüheler Arizeiger Samstag, 12. Mai 1979 Weihbischof Jakob Mayr Weihbischof Jakob Mayr ist Titularbischof von Agbia und Generalvikar der Erzdiözese Salzburg. Jakob Mayr kam am 24. Juli 1924 in Kirch- bichl als Sohn einer Bauernfamilie zur Welt, machte den Zweiten Weltkrieg mit und wurde schwer verwundet. Im Jahre 1950 schloßerdas Studium ab und wurde zum Priester geweiht. Als Pfarrer war er unter anderem in Bad Häring und Wörgl tätig, ehe er im Jahre 1970 zum Domkapitular investiert wurde. Papst Pau1VL ernannte ihn im März 1971 zum Titu- larbischof von Agbia. Am 20. Mai 1971 erteilt Erzbischof Eduard Macheiner seinem Mitar- beiter im Dom zu Salzburg die Bischofsweihe. Nach dem plötzlichen Tod dieses Erzbischofs war Bischof Mayr durch mehrere Monate als Generalvikar und Kapitelvikar im Amt. Als im Jahre 1966 der Polytechnische Lehr- gang erstmals seine Tore öffnete, brachte man diesem neuen Schultyp nicht nur große Skep- sis von-allen Seiten entgegen, sondern prophe- zeite ihm auch einen sehr raschen Untergang. Inzwischen ist allerdings genau das Gegenteil eingetreten: Durch die intensiven Bemühun- gen auf Landes- und Bundesebene, wobei Tirol durch Bezirksschulinspektor Dr. Walter Bodner und Polytechnischen Direktor Heinz Schweizer vertreten wurde und durch den selbstlosen Einsatz der PL-Lehrer gelang es, das anfänglich unbeliebte „PL-Kind" aufzu- ziehen und „salonfähig" zu machen. In aller Stille reifte außerdem der Schulversuch soweit heran, daß die Erfahrungen daraus schon in der nächsten Zeit durch das neue Schulorgani- sationsgesetz in der Regelschule Anwendung finden werden. Diese rasche Umsetzung ist bisher noch in keinem anderen Schultyp ge- lungen! Auch in der Lehrerfortbildung wird bereits intensiv gearbeitet, um eine klaglose Einführung des „neuen" PL sicherzustellen. So trafen sich Ende April Direktoren und Lehrer der Polytechnischen Lehrgänge der Be- zirke Kitzbühel und Kufstein in Kitzbühel zu einer weiteren Fortbildung. PD Schweizer Heinz, der den 1. PL-Schulversuch in Tirol durchführte und mit seinem Lehrerteam stän- diger Mitarbeiter an der Hochschule in Kla- genfurt - Zentrum für Schulversuche - ist, erklärte ausführlich Inhalt und Organisation des derzeitigen Modells und gab wertvolle Hinweise zur Einführung dieser neuen Schul- form. Die Anforderung an die Lehrer und an die Organisation werden allerdings beträcht- lich sein, doch die frühzeitige Konfrontation mit dem Neuen wird vieles erleichtern. In den Bezirken Kufstein und Kitzbühel gibt es derzeit 10 selbständige und 3 angeschlosse- ne Polytechnische Lehrgänge. Die ange- schlossenen PL werden diese Neuerungen je- doch nur in geringem Maße in Anspruch neh- men können. Da bedarf es sicher entsprechen- der Sonderregelungen. Von den 10 selbständi- gen PL könnten 5 ab sofort vom räumlichen Standpunkt aus die Anforderungen erfüllen. Bei den anderen 5 PL scheitert die Durchfüh- rung derzeit noch am Raumproblem, das sich allerdings in den nächsten Jahren iösen wird, wenn besonders die lelroffenen Gemeinder helfend einspringen werden. So werden in Zjwrift die Fächer Deutsch und Mathematik in Lestungsgrupen unter- richtet, damit die jnterschiedlichen Vorkennt- nisse und Begabungen der Schüler besser erfaßt werden k5nnen. Die Schüler haben außerdem noch die Möglichkeil, zusätzlich zum Kernunterricht ihren Interessen ent- sprechend zwischen 4 Seminaren (8 Stunden) zu wählen: sc ziallebenskundl. Seminar, naturkundl. Seminar. wirtschaftkundl. Senii- nar und landwirtschaftL Seminar. Dazu wer- den noch Förderstunden in Deutsch urte Mathematik und eine Anzahl von Freiflichern angeboten. Das Srundenausmaß wird dahe zwischen 34 und 3 3 pro Woche liegen. Besondere Schwierigkeiten dürften sich allerdings mit den sogenannten Nebenr- men wie Küche, Werkstätten und Tjmrj- men ergeben, weil deseRäum1ichkeitenjarrit den anderen örtlichen S ±ulen gemeinsam be- nützt werden. Ein Abgehen von den üblichen Schulzeiten wird daher die Folge sein, was wie- derum das Fahrschülerproblern nicht ver- bessern wird. Eine Lücke istjedoci in Tirol bei der Ajsbi- dung zum PL-Lehrer. Nach Auslaufen des 3-Fächer-Systems stes derzeit in Tirol - sehr wohl jedoch in inde.ren Bundesländern - nicht möglich, na:h dem 2-Fächer-System da Lehramtfür den PclytechnischenLeirgang u erwerben. Damit tritt in Tirol die eigenartige Situation ein, daß wohl eine Pflic±tschule ge- schaffen wurde, daß es aber dazu terzeit keine Lehrerausbildung gibt! Trotz aller auf:retenden Schwierigkeiten wird es wie am Anfang sicher wieder gelingen. durch die neue ‚.FL-Form" diesen Pflicht- schulty attraktive zu gestalten und den Nei- gungen und Interessen der Schüler noch mehr Rechnung zu tragen. Moser Wandertip der Woche Kommt der Frühling bald? Die Wunschvorstellung der Skifahrer, auch in Kitzbühel noch im Mai Skifahren zu können, geht heuer in Erfüllung. Freilich in ei- ner Art, wie sie selbst eingefleischten Skifa- natikern nicht behagt. Die ersten Maitage wa- ren von Schneetreiben und geschlossener Schneedecke im Tal gekennzeichnet. Und da soll man einen Wandertip für den Muttertag schreiben! Wo die Hauptfrage ist: Kommt der Frühling (mindestens im Tal) bald und endgültig? Sicher ist, daß die Bahnen und Lifte für den Skibetrieb geschlossen sind. Der Muttertag ist für viele ein Ausflugstag mit großer Ausfahrt, in Kitzbühel diesmal sogar Firmtag. Wir wün- schen allen Müttern und allen Firmlingen ei- nen schönen, unvergeßlichen Tag. Wer an diesem Wochenende in die Höhe fahren will, hat im Raum Kitzbühel nur die Hahnenkammbahn (zum neuen Tarif) zur Verfügung. Der Sommerfahrplan gilt und sieht planmäßige Fahrten zur vollen Stunde von 8 bis 17 Uhr vor. Die letzte Berg- und Tal- fahrt ist um 17.30 Uhr. Vielleicht kann man am Wochenende am Hahnenkamm die erste Frühlingssonne genießen. Wenn im Tal die Wege frei sind, sind die be- festigten Wege nach Eichenheim, vorbei am Bauernhausmuseum oder am Schwarzsee für tapfere Frühjahrswanderer zu empfehlen. Wieder Sommerferienpaß Auch heuer kann man in Kitzbühel den Sommerferienpaß erwerben, der auch den Einheimischen ein zu wenig bekannter Urlaubshit ist. Er ist heuer trotz der Preiser- höhung bei den Bergbahnanlagen um ein Stück billiger als im Vorjahr, weil zu berück- sichtigen ist, daß anstelle des wettersicheren Hallenbades nur das städtische Schwarzsee- bad zur Verfügung steht. Man wird heuer also wetterabhängiger sein. Wer aber innerhalb von 7 Tagen nur je einmal auf den Hahnen- kamm und zum Kitzbüheler Horn fährt, hat die Kosten des Sommerferienpasses herinnen (gerechnet vom ermäßigten Tarif). Spezialarrangement Hahnenkammbahn Auch im 51. Bestandsjahr behält die Hahnenkammbahn das Prinzip bei, daß im Sommer die Talfahrt für alle frei ist, die die Bergfahrkarte vorweisen und abgeben. Wo noch hat man diese kostenlose Talfahrt in ei- nem Fremdenverkehrsort? Zwei Tage Journaldienst Das Bezirksgericht Kitzbühel bittet die P.T. Bevölkerung um Verständnis, daß wegen der Frühjahrsreinigung des Gerichtsgebäudes am Freitag, 11. Mai und am Montag, 14. Mai nur ein Journaldienst eingerichtet ist. Sie wollen daher Ihre geplante Vorsprache bei Ge- richt entsprechend einrichten. Der Polytechnische Lehrgang der Zukunft
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