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Samstag. 19. Mai 1979 nimmt Ludwig Hörtnagl einen besonderen Platz ein. Als 1931 auf Betreiben der Skisport- pioniere Ernst Reisch, Dr. Ekkehard Kofler, Baron Carl Menshengen und Hauptmann Leopold Pischl alle skisporttreibenden Vereine Kitzbühels zusammengeschlossen wurden (Wintersportverein, Sportingklub und Skiriege des Turnvereins), wurde Hörtnagl zum Obmann gewählt. Unter ihm wurde das heute weltbekannte Abzeichen des KSC so- wie das Abzeichen für das Hahnenkammren- nen eingeführt. Beide Entwürfe stammen vom akademischen Maler Prof. Alfons Walde. Am 11. Mai 1979 feierte die Gemeinde Kirchdorf die Jungbürger der Jahrgänge 1957 bis 1960 und den Altbürger Altbürgermeister Josef Krepper, Pechtlerbauer, der zum Ehren- bürger ernannt wurde. Die Feier begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Clemens-Holzmeister- Kirche in Erpfendorf. Der Einmarsch in die Kirche war wie ein Festzug. Voran die beiden Bundesmusikkapellen Kirchdorf (Kapell- meister Walter Rabl), gefolgt von den Abord- nungen der Freiwilligen Feuerwehren von Erpfendorf mit Kommandant Kaspar Seiwald und Kirchdorf, Kommandant Josef Wör- götter, der Schützenkompanie mit Obmann Gemeinderat Hans Embacher und Schützen- hauptmann Josef Schwaiger, der Heimkehrer- kameradschaft mit Obmann Simon Unter- rainer, dem Kirchenchor mit Chorleiter Adolf Hofmaier, dem Lehrkörper mit den Direkto- ren Monika Wieser, Erpfendorf und Siegfried Goldschald, Kirchdorf, den Ehrengästen, den Jungbürgern, den Gemeinderäten und den Alt-Gemeinderäten. Die hl. Messe wurde von Pfarrer Ignaz Binggl zelebriert. Seine Predigt widmete er den Jungbürgern und dem geehrten Altbürger und jungen Ehrenbürger. Die weltliche Feier fand im Gasthof „Berg- hof', ebenfalls in Erpfendorf, statt, wo der Ge- meindereferent der Tiroler Landesregierung LandesratDipl.-Ing. Dr. Alois Partl die Festan- sprache hielt. Landesrat Partl forderte die Jungbürger auf, Respekt vor den Eltern und den Vorgesetzten zu bewahren und den Stolz nicht zu verletzten. Nur eine stolze Tiroler Jugend kann die Zu- kunft bewältigen. Der Redner wies auch auf die eindrucksvolle Predigt von Pfarrer Ignaz Binggl hin, auf den passenden Anlaß, daß mit der Jungbürgerfeier auch ein Altbürger geehrt wird, und rief den Jungbürgern zu, stolz auf die Heimat zu sein, als Vollbürger in den Vereinen und Parteien zu arbeiten, Berufs- und Lebens- aufgaben zu erfüllen, als Bürger einer freien Tiroler Gemeinde. Von links: Bürgermeister Michael Nothegger, Ehrenbürger (seit 1957) Architekt Baurat h.c., Professor Dr. techn. Dr. h.c. Magnifizenz Cle- mens Holzmeister, Ehrenbürger Altbürger- meister Josef Krepper und Landesrat Dipl.- Ing. Dr. Alois Part!. Kitzbüheler Anzeiger Reg. Vet.-Rat Ludwig Hörtnagl schloß 1920 mit der Tochter zu Hinterachrain in Kitzbühel Katharina Ehn, die Ehe. 1970 wurde die „Gol- dene Hochzeit" gefeiert und im nächsten Jahr kommt die „Eiserne" dran. Sein Sohn, Dr. Wolfgang, ist Internist und wissenschaftlicher Berater der 2. Chirur- gischen Universitätsklinik Wien und wurde kürzlich mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet. Wenn der einzige Sohn Dr. Wolfgang mit sei- ner Familie zu Besuch zu Hinterachrain weilt, ist das für die Eltern immer eine große Freu- de. Jungbürger Manfred Etzelsdorfer sprach das Gelöbnis im Namen aller Jungbürger. Von den 186 Jungbürgern waren 114 erschienen. Die Übergabe der Jungbürgerbücher erfolgte durch Bürgermeister Michael Nothegger, Vizebürgermeister Salzmann und Gemeinde- sekretär Helmut Burger. Manfred Etzelsdor- fer bedankte sich beim Bürgermeister und seinem Gemeinderat. Bürgermeister Michael Nothegger gab sei- ner Freude Ausdruck, daß so viele Jungbürger der Einladung gefolgt sind. Jene Jungbürger, welche aus beruflichen und sonstigen Grün- den nicht erscheinen konnten, und dies der Gemeinde mitteilten, können das schöne Tiroler Jungbürgerbuch in der Gemeinde- kanzlei entgegennehmen. Der Bürgermeister richtete sodann Be- grüßungswortean die Versammlung. Er dank- te auch den Ehrengästen für ihr Erscheinen, insbesondere Landesrat Dipl.-Ing. Alois Partl, Pfarrer Ignaz Binggl, die beiden Ehrenbürger Josef Krepper und Arch. Prof. Dr. Clemens Holzmeister, Dr. Andi Braun und Gemeinde- revisor Herbert Wanker von der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel, Kommerzialrat Wolf- gang Hagsteiner, Sprengelarzt Dr. Karl Gleirscher, Gendarmerie-Postenkomman- dant Hermann Etzelsdorfer, die Gemeinde- räte und die Alt-Gemeinderäte, den Lehrkör- Seite 27 per und die Vereinsobmänner, Gemeinde- sekretär i. R Hausbacher, Raiffeisenobmann Johann Steinlechner, die Gattin des jungen Ehrenbürgers und die Söhne Josef, Stefan, Franz, Toni und Sebastian. Dannwürdigte der Bürgermeister die Persönlichkeit des Geehr- ten. Josef Krepper wurde am 26. März 1900 zu Pechtler in Erpfendorf geboren. Als Gemein- derat von 1950 bis 1956, als Bürgermeister von 1956 bis 1962 und als Vizebürgermeister von 1962 bis 1965 hat er den Aufbau der weitver- zweigten Gemeinde Kirchdorf mitbestimmt. Krepper war ein stiller Mann, aber eine harte Säule. Seine Worte hatten Kraft. Unter ih'm wurden die beiden Feuerwehrzeughäuser in Kirchdorf und Erpfendorf errichtet und die Baugründe für die Schule und den Schieß- stand erworben. Viele Jahre war er Obmann der Raiffeisenkasse Kirchdorf und nun deren Ehrenobmann. Vater und Großvater waren ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde Kirch- dorf, wobei der Vater, Stephan Krepper, eben- falls für seine Verdienste um das Wohl der Ge- meinde zum Ehrenbürger ernannt wurde. Ste- phan Krepper war von 1908 bis 1914 Bürger- meister. Vor Übergabe der Ehrenbürgerurkunde verlas Bürgermeister Nothegger ein Hand- schreiben des Ehrenbürgers Kommerzialrat Johann Obermoser. „Werter Herr Bürgermeister Nothegger! Für die Einladung zur Ehrenbürgerfeier und Jungbürgerfeier danke ich bestens, mußjeoch bitten, mich für entschuldigt zu halten, da ich aus gesundheitlichen Gründen leider daran nicht teilnehmen kann, obwohl ich sicherlich eine gewisse Verpflichtung hätte. Im Jahre 1957 bin ich Ehrenbürger der Ge- meinde Kirchdorf geworden und die Urkunde trägt die Unterschrift des damaligen Bürger- meisters Josef Krepper. Meine Frau hatte im Alter von 7 Jahren bei den ehrsamen Pechtlbauersleuten ein neues Heim gefunden und ist dort zu einer braven und fleißigen Frau und Mutter aufgewachsen und erzogen worden. Entschuldigt mich also und grüßt uns den neuen Ehrenbürger und sei- ne fleißige Bäuerin und Mutter. Zur Ehrenbürgerfeier und Jungbürgerfeier der Gemeinde Kirchdorf
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