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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Mai 1919 lich 7 % noch auf besiedelte Baugebiete ent- fallen. Das neue Tiroler Naturschutzgesetz folgt ebenso dieser Entwicklung, nachdem der ge- schützte Raum entlang der Gewässer von sei- nerzeit 15 Meter auf 5 Meter eingeschränkt wurde. Die Natur und Landschaft wird in unserem Lande nicht durch die Wasserbauten, in wel- cher Art immer, sondern durch ihre Zersiede- lung und auch durch das Unverständnis ver- schiedener Interessensgruppen zerstört. Es ist entmutigend, in welchem Maße man- gelnde Erziehung, Rücksichtslosigkeit, Zer- störungswut oder einfachj eder Mangel an Ver- ständnis für die Erhaltung gemeinschaftlicher Einrichtungen Schäden an den für die Bevöl- kerung geschaffenen Anlagen angerichtetwer- den. Bepflanzungen werden ausgerissen, Abfälle weggeworfen etc. Tiroler Handelskammer, Bezirksstelle Kitzbühel Vortrag „Übergeben - nimmer leben" Am Montag, 7. Mai 1979 hielt Mag. Wolf- gang Oberladstätter vom WIFI-Tirol in der Handelskammer Kitzbühel vor zahlreichem Publikum einen vielbeachteten Vortrag über das Thema „Ubergeben - nimmer leben”. Es gelang dem Vortragenden sehr eindring- lich die Vielfalt der Probleme einer Betriebs- übergabe beziehungsweise Betriebsübernah- me aus der Sicht des Übernehmers aufzuzei- gen. Er stellte in seinen einleitenden Worten zu- nächst fest, daß es für den Übergeber primär wichtig ist, die persönlichen Probleme mit dem Ubemehmer oder den Übernehmern zu lösen. Erst dann sollten die Sachprobleme angegangen werden. Einen breiten Rahmen des Vortrages nahmen natürlich auch die mit der Betriebsübernahme verbundenen steuer- lichen Probleme ein, wobei besonders auf die teils unterschiedliche Behandlung von Be- triebsübergaben im Erb- oder Schenkungweg, Übergabe gegen Versorgungs- oder Kaufpreis- rente, oderletztlich Verpachtung des Betriebes hingewiesen wurde und bestehende Unklar- heiten beseitigt werden konnten. Wegen der Wichtigkeitaller dieser Problem- kreise, hat die Handelskammer Kitzbühel die Möglichkeit wahrgenommen und mit Magister Wolfgang Oberladstätter einen weiteren Vortragstermin vereinbaren können. Dieser Vortragstermin wird sich mit Gesell- schaftsgründen befassen, wobei insbesondere auch wieder auf die Problematik des Familien- betriebes Rücksicht genommen werden soll. Thema: Gesellschaftsgründung - wann und wie? Tips und Hinweise für eine geplante Ge- sellschaftsgründung im Familienunterneh- men! Vortragstermin: Freitag, 1. Juni 1979 um 19 Uhr; Vortragender: Mag. Wolfgang Ober- ladstätter; Ort: Bezirksstelle Kitzbühel der Ti- roler Handelskammer. Der Besuch dieses Vortrages ist kostenlos. Junge Wirtschaft - Handelskammer Kitzbühel Besuch im Spanpiattenwerk Egger Die „Junge Wirtschaft" des Bezirkes Kitzbü- hel hat die Möglichkeit, am Freitag, 18. Mai 1979 um 16 Uhr unter sachkundiger Führung das „Span- plattenwerk Egger" im Rahmen eines Be- triebsbesuches kennenzulernen. Treffpunkt der Teilnehmer beim Bürotrakt des Spanplattenwerkes. Anschließend an den Betriebsbesuch ist ein gemütliches Beisammensein im Gasthof „Penzinghof' in Oberndorf auf dem Pro- gramm. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung zum Betriebsbesuch unbedingt erforderlich. Die Anmeldung ist in der Be- zirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskam- mer unter der Tel. Nr. 05356/2425, bis längstens Donnerstag, 17. Mai 1979, 18 Uhr möglich. Elise Zimmermann - 90 Jahre In Kitzbühel vollendete kürzlich in beacht- licher geistiger Rüstigkeit Frau Elise Zimmer- mann geb. Auer das 90. Lebensjahr. Frau Zim- mermann verbringt den Lebensabend im Kreise ihrer Enkel und Urenkel bei den Töch- tern Lisi Laucher und Helene Exenberger in Kitzbühel und St. Johann. Zum Jubeltag erhielt die erfreulich rüstige Kitzbühelerin Be- such von Bürgermeister LA Hans Brettauer und von Pfarrer Johann Danninger. Frau Zim- mermann interessiert sich an allen Vorgängen der Umwelt und besucht noch regelmäßig die Gottesdienste in der Pfarrkirche. Selbstver- ständlich waren unter den Gratulanten auch das Bezirks- und Stadtkommando der Frei- willigen Feuerwehr, weil die Jubilarin mit die- ser Organisation eng verbunden ist. Ihr Gatte, Urban Zimmermann, war Bezirkskomman- dant der Feuerwehren, ihr Schwiegersohn Alois Exenberger ist stellvertretender Bezirks- kommandant. Als Gratulanten stellten sich Bezirkskommandant Stefan Brunner und Kommandant Herbert Monitzer ein. Im Fa- milienkreis wurde verständlicherweise am ausgiebigsten gefeiert, wobei Frau Zimmer- mann ihre geistige Frische zeigte. Ihr einziger Kummer ist, daß sie sehbehindert ist und da- her vielen Ereignissen optisch nicht mehr voll folgen kann. Elise Auer kam als zwölftes Kind des Han- delsmanns Thomas Auer und der Anna, geb. Neurauter, in Steinacham Brenner zurWelt. Ihr Großvater mütterlicherseits, Josef Neurauter, war seinerzeit Stadtarzt in Kitzbühel gewesen. Als Elise zwei Jahre alt war, starb der Vater. Die Mutter hatte die Sorge um das Geschäft und die große Kinderschar. Das Mädchen wuchs heran und mußte schon mit elf Jahren mitverdienen. Kaum der Schule entwachsen, kam Elise Auer in den „Osterreichischen Hof' in Innsbruck und diente in diesem Hotel und später im Hotel „Savoy” in Meran, wobei siej e- weils in der Küche Dienst tat. Im Jahre 1908 übernahm Elise Auer einen Dienstposten bei derGräfinGuliliettaLambergim Schloß Kaps Elise Zimmermann. Foto Heimhuber, Sonthofen in Kitzbühel. Dcrt diente sie neun Jahre. Ein von Hand geschriebenes Zeugnis der Gräfin Lamberg mit dem Familiensiegel ist nicht nur eine große Erinnerung an diese Zei, sondern auch Zeugnis der Beliebtheit in er gräflichen Familie. Schließlich ging Elise Auer inerNachkregs- zeit nach dem 1. Weltkrieg als Köchin in die Schweiz und war am Zuger See tätig, um sich die Aussteuer au2zjlessern. 1922 heiratete sie den Kitzbüheler Schmiedemeister Urban Zimmermann. Die Hochzeit fand ir der Wall- fahrtskirche Mariastein statt. Die schweren Jahre und die Härten der Zwischenkriegszeit trug das Ehepaar gemein- sam und teispielhaf:, denn die beiden Töch- te die der Ehe entsprossen, kannten nur eine ungemein glückliche Familie. Im Jahre 1958 wurde Urban Zimmermann der Gattin ent- rissen. Sie trug diesen Schlag aus tiefstem Glauben. Frau Zmmermann lebt nun auf dem Hof Exenweid bei der Tochter Lisl und bei de To±ter Helene Exenberger in St. Jo- hann. Elise Zimmermann entstammt einem sehr zähen Tiroler Geschlecht. Drei ihrer Schwestern wurden über 90 Jahre alt. Sie kDnnte nun diese ‚.Familientradition" fortset- zen. Der grol en Schar der Gratulanten, die Frau Zimmermann einen glücklichen unc erfüllten Lebensabend wünschen, schließen wir uns herzlich an. Bittgottesdienst in Kitzbühel Am Dienstag, 22. Mai, 19 Uhr. findet in der Pfarrkirche Kitzbilhel am zweiten „Bittag" dir schon traditionelle Bittgottesdienst statt. Er trat an die Stelle der seinerzeitigen Bitt- gänge vor dem Fest Christi Himmelfahrt. Die Einladung zur Mi:fcier bei diesem Gottes- dienst ergeht an alle, weil sicher nicht nur Bauern und Gartler um eine erfolgreiche Aus- saat und eine gute Ernte zu beten haben.
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