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Samstag, 19. Mai 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Ausflug der freiwilligen Feuerwehr Kirchdorf Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben, die Fahrt nun hat mich überzeugt dem Sprichwort recht zu geben. Die Feuerwehr von Kirchdorf und auch noch ihre Frau'n. sie wollten sich für diesesnial dem Schreder anvertrau'n. Und voll Erwartung ging es los, das Wetter war zwar kalt, die Laune aber glänzend und das bei jung und alt! Nach Garmisch und Stift Ettal im Freistaate der Bayern, (der viele Nebel tat uns zwar die Aussicht arg verschleiern.) Schloß Linderhof, schon lang erbaut von Ludewig, dem König, bei Rundgang und Besichtgung da staunten wir nicht wenig. Die Tage längst vergang'ner Zeit und die gewaltige Pracht, die damals man entfaltete, hat nachdenklich gemacht. Doch Nostalgie und Ahnen, sie wurden bald vergessen, als wir bei Brotzeit und bei Tee im warmen Saal gesessen. Die Fahrt, sie ging durch's Allgäu nun, dem „Ländle" schon entgegen und schau, es wurde langsam hell, zu Ende war der Regen. In Kempten in der Traube, da war schon schön gedeckt, Spezialitäten aus dem Allgäu sie haben gut geschmeckt. In Lochau mußten wir hinauf, der Weg war „etwas" steil, doch Hans und Rüapl paßten auf, wir blieben alle heil! Da gab's dann endlich auch Kaffee und uns war wieder wohler, die Kellnerin sehr freundlich war, der 'Wirt gar ein Tiroler. Und weiter ging's mit frohem Mut die Zeit verging im Nu, da war auch schon das Nachtquartier, der schöne Berghof „Fluh". Und wieder war sehr wohl gesorgt für unser aller Wohl, für Stimmung sorgte außerdem der Wein aus Südtirol. Und deshalb war die Zeit auch kurz, in der man meistens ruht, doch dafür war am nächsten Tag der Wettergott uns gut. Der Himmel blau, man konnte es nun jedermann beweisen, wie wahr doch jenes Sprichwort ist, in dem die Englein reisen! Der schönste Teil begann nun erst, die Fahrt rund um den See, nur Fruchtbarkeit und Wein und Obst (und weit und breit kein Schnee!) In Meersburg hat die Fähre uns mit Mann und Frau und Bus, zur Insel Mainau hin gebracht, auch das war ein Genuß. Die Blumeninsel ist bekannt für ihre Blütenpracht, in Sonntagslaune hat sie wohl der Hergott selbst gemacht. Nur hier, bei dieser Vielfalt war die Zeit zu kurz bemessen, in Konstanz wartete man schon mit unserem Mittagessen. Und als wir alle wieder dann Zufrieden sind und satt, geht's ab zur nächsten Grenze. (Ganz mitten in der Stadt.) Auch diese Strecke, nah' beim See sie hatte ihren Reiz, war's doch ein Stück vom Nachbarland, von der neutralen Schweiz. Das letzte Zollamt war in Höchst, wir warteten mit Bangen, denn hier hielt man ifir 18 Tag' schon einen mal gefangen. Der Zöllner zwar sehr freundlich war, aber man kann nie wissen - du Bodensee, nun schnell ade, wir lassen herzlich grüßen! Und wieder zieh'n an uns vorbei, die Dörfer, Städte, Orte - die Fahrt, sie war erlebnisreich, mir fehlen oft die Worte. Der Arlberg und sein Tunnel, durch den wir nun noch fuhren, fast 12 Minuten Dunkelheit - (so zeigten uns're Uhren.) Die letzte Stärkung gab's in Mötz, beim „römisch, deutschen Kaiser", wir waren alle etwas müd' (und auch schon etwas leiser.) UUIIUtt(fltUUUUI itniiiniiiiiniii III ßor O atIbrielt IllItllUlfflt(fUIIU(llU(Ifl(tUUIuUI Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1929 Waidring, „Die Kammhahnenbahn": Über 100 Personen waren an dem heurigen Faschingsumzug beteiligt. Um nur die be- deutendsten Szenen zu neiznen sind zu erwäh- nen: „Die Probefahrt des Zeppelin", „Die Bauemhochzeit vor 100 Jahren", „Das Riesen- fernrohr", die Gruppe „Urmenschen", die „Altweibermühle", „Die Hahnenkammbahn" oder wie sie im Faschingsulke geheißen „Die Kammhahnenbahn", die „Riesenmenschen" und die „Türkische Musik", eine Abteilung unserer Musikkapelle. 16 Pferde in allen Maskeraden begleiteten den Zug. Von aus- wärts kamen massenhaft Zuschauer herbei- geeilt. Hahnenkamm. Betri€bseröffnung: In Anwesenheit von Ministerialrat Ing. Simerth, Landesregierungsrat Dr. Beck, Ing. Dr. Hanko vom Bundesministerium für Handel und Ver- kehr und von Oberregierungsrat Fuchs als Vertreter der politischen Behörde Kitzbühels fand am 28. Februar 1929 die kommissionelle Prüfung der Seilbahn statt. Für den derzeiti- gen Zustand wurde die Betriebsbewilligung bis Anfang April erteilt, worauf der von der Re- gierung bewilligte und verbesserte Niederhalt- schuh eingebaut wird. Betriebseröffnung (Wiedereröffnung) am 2. März. Ende Mai wird der normale zweigeleisige Verkehr aufge- nommen. Kitzbühel, Todesfall: Am 25. Februar 1929 starb nach längerem Leiden Frau Katharina Haller, Bäuerin zu Unterberg, im 80. Lebens- jahr. Die Verstorbene war besonders in der Kriegs- und Nachkriegszeit eine große Wohl- täterin der Armen. Kitzbühel, Spende: Vom Direktor des Grandhotels, Dr. Ekkehart Kofler, wurde der freiwilligen und alpinen Rettungsabteilung der Erlös aus dem heurigen Bauernball in der Höhe von 150 Schilling (Monatsgehalt eines gehobenen Beamten) übergeben und wird hiefür herzlichst gedankt. Waidring, Haselbachgenossenschaft: Am 23. Februar 1929 fand im Gasthof Post eine Versammlung der Interessenten der Hasel- bachgenossenschaft statt. Obmann Johann Obermoser überreichte dem Leiter der Regu- lierungsarbeiten, Oberbaurat Ing. Otto Pfund (St. Johann), für die umsichtige Arbeit, die nun vollendet erscheint, zum Dank eine schöne Ehrenurkunde. -St. Johann, Ski- und Jugendheim: Das dem Bräuhausbesitzer Huber gehörige Buchwie- sen wurde von der Sektion Wien des Deutschen und Österreichischen Alpen- vereins als Ski- und Jugendheim in Pacht ge- nommen und ist seit einer Woche bewirtschaf- tet. Das Heim liegt am Hange des Kitzbüheler Horns und am Wege einer der beliebtesten Skiabfahrten von der Angerer Alm. St. Johann, Graduierung: Am 23. Februar 1929 wurde an der Hochschule für Bodenkul- turin Wien der Gutsbesitzer am Lacknerhofin St. Johann, Georg Foidl, zum Agraringenieur graduiert. Kössen, Preisrodeln: Am Preisrodeln am
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