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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Mai 1979 Ein Heiliger von brisanter Aktualität langen Regierungsjahrzehnte zu vermitteln. Das Bild wird abgerundet durch einen wert- vollen Einblick in die Entwicklung der Stadt Wien, aber auch in die politische Entwicklung der Nachbarländer. Dabei erhält das Schicksal der anderen Mitglieder der kaiserlichen Fami- lie auch seinen gebührenden Platz. Dem Vielvölkerstaat der Donaumonarchie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts im her- kömmlichen Geschichtsbild ein von Anfang an kaum lebensfähiges Staatenkonglomerat, wird vom Autor anhand von Tatsachen und Dokumenten bescheinigt, daß diese Staats- form durchaus Denkansätze für ein zukünfti- ges Europa bieten kann. Der Band, der mit vielen Schwarz-weiß und Farbbildern und mit der neuesten General-, Post- und Straßenkarte der Österreichischen Monarchie ausgestattet ist, gehört in jede Bi- bliothek eines historisch interessierten Zeitge- nossen! Dr. Heinz Wieser AK-Tirol vergibt Lehrausbildungsbeihilfen und Stipendien Ein Beitrag zur Förderung der Jugend Lehrausbildungsbeihilfen und Stipendien in einer Gesamthöhe von 2,241.700 Schilling für 1139 Tiroler Lehrlinge, 294 Schüler und 29 Studenten hat der Vorstand der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol für das heu- rige Jahr beschlossen. Neben der Lehrlings- und Jugendschutzstelle und dem Mädchen- heim der AK-Tirol stellt dies eine der wichtig- sten Maßnahmen der AK dar, um die Ausbil- dung von Kindern kammerzugehöriger Arbeitnehmer zu fördern. Bundespräsident Dr. Rudolf Kirschläger eröffnete Sonderschau des Salzburger Dommuseums „250 Jahre HI. Johannes von Nepomuk" Salzburg. Auch wenn nicht alle Menschen Johannes von Nepomuk als Heiligen verehren können, weil ihnen die Gnade des Glaubens fehlt, so ist diese Gestalt doch für alle Vorbild, die sich der Würde und Freiheit des Menschen verpflichtet fühlen. Dies stellte Bundespräsi- dent Dr. Rudolf Kirchläger bei der Eröffnung der Ausstellung „250 Jahre Hl. Johannes von Nepomuk" im Salzburger Dommuseum fest, die bis Oktober täglich von 10 bis 17 Uhrgeöff- net ist. Der mit der staatlichen Macht in Kon- flikt geratene Nationalheilige Böhmens, sei für uns alle eine Mahnung zur Solidarität mit je- nen Menschen, die um ihrer Überzeugung willen verfolgt werden, meinte der Bundes- präsident. Neben zahlreichen Ehrengästen konnte Erzbischof Dr. Karl Berg zu der Feier im Rittersaal der Residenz auch den Erzbischof von Prag, Kardinal Frantisek Tomasek, be- grüßen, dessen Anwesenheit herzliche Ovationen auslöste. Die Ausreise des Primas der Tschechoslowakei von den tschechischen Behörden, war erst nach Interventionen durch den österreichischen Bundespräsidenten ge- nehmigt worden. Die diesjährige Sonderschau des Salzburger Dommuseums ist dem böhmischen National- heiligen Johannes von Nepomuk, der bei uns vor allem als Brückenheiliger bekannt ist., anläßlich seiner Heiligsprechung vor 250 Jah- ren gewidmet. Die Ausstellung präsentiert 530 Objekte und bietet damit einen Querschnitt der barocken Nepomukkunst des süd- deutschen Raumes. Mittelpunkt der Aus- stellung ist das weltberühmte Zungenreliquiar aus dem Prager Veitsdom (Bild), das 1726 von einem Wiener Goldschmied geschaffen wurde und noch nie außerhalb Böhmens gezeigt wer- den konnte. Nach eineinhalbjährigen Ver- handlungen mit den tschechischen Behörden hatte der Kustos des Museums, Prälat Dr. Jo- hannes Neuhardt, das kostbare Stück nach Osterreich bringen können. Das Reliquiar enthält die „unversehrte Zunge", die nach der Überlieferung 1719 bei der Öffnung des Gra- bes gefunden wurde. Nach einer 1973 durch- Reliquiar mit der Zunge des Hl. Johannes von Nepomuk, Wiener Goldschmiedearbeit 1726, Prag, Veitskathedrale. Hopfgarten, Brand. Am 23. März 1929 nachts ist zu Unterlechen, Landgemeinde Hopfgarten, zum Schaden des Unterbräu- wirtes Josef Bichler, ein Heustadel samt Futterinhalt, auf bisher unbekannte Ursache, abgebrannt. Dank der Windstille und des raschen Eingreifens der Feuerwehr wurde ein größeres Unglück verhütet. Besonders in Ge- fahr stand die Pfarrkirche, denn der Stadel steht auf dem Plateau des Gutes Lehen, so daß ein wehender Wind die Flammen direkt auf das Kirchendach geworfen hätte. Jedoch auch die nächste Umgebung war in großer Gefahr. Trotzdem daß vom Stadel noch das ganze Ge- rippe erhalten blieb, ist das ganze Heu, 8 Klaf- ter, vernichtet. Der Besitzer erleidet einen Schaden von 1600 Schilling, dem keine Ver- sicherungssumme gegenübersteht. Es wäre nur zu begrüßen, wenn die bestehende Naturalversicherung, da dies in Hopfgarten der erste Brand nach 30 Jahren ist, auch hier helfend eingreifen würde, welche sich sonst nur auf Höfe erstreckt Hochfilzen, Raiffeisenkasse: Bei der General- versammlung 1929 wurde berichtet, daß der Spar- und Darlehenskassenverein Hochfilzen 41 Mitglieder aufweist. Der Umsatz für 1928 betrug 188.500 Schilling und der Gewinn 350 Schilling. Dieser wurde zur Ausbildung eines neuen Zahlmeisters verwendet. Der Zins wurde für Einlagen auf6 Prozent, für Dar- lehen auf 7,5 Prozent belassen. Als Obmann des Aufsichtsrates wurde Georg Würtl wieder- gewählt. Kössen, Verkehrsverein: Der Verkehrsverein Kössen hielt am 23. März 1929 eine Ver- sammlung ab, deren Hauptzweck die Wahl eines neuen Ausschusses war. Zum Obmann wurde der Gastwirt Josef Unterthiner und zum Obmannstellvertreter Hüttwirt Hans Schmid gewählt. Wir geben uns nun der ange- nehmen Hoffnung hin, der Verein werde seine ganze Macht aufbieten, daß hier ein so lange schon umstrittenes Schwimmbad endlich ins Leben gerufen wird. Kelchsau, Todesfall: Am 29. März 1929 starb hier der Bauer beim Brüggl Josef Haas nach längerer Krankheit im Alter von 58 Jahren. Das Begräbnis desselben, das eine außerge- wöhnlich zahlreiche Teilnahme von Trauer- gästen aus nah und fern aufwies, erhielt sein besonderes Gepräge durch die offizielle Teil- nahme der „Bruderschaftsbrüder", welche die Leiche zu Grabe trugen, ferner durch die Be- teiligung der Ortsfeuerwehr von Kelchsau und Hopfgarten, des Veteranenvereins Hopfgar- ten, des Schützenvereins Hopfgarten und der h:esigen Musikkapelle. Kitzbü hei. Die Hahnenkammbahn hat ihre Btriebstätigkeit vorläufig wieder eingestellt. Wenn die Auflegung des zweiten Seiles durch- geführt ist, dürfte im Monat Mai 1929 mit dem regelmäßigen zweigeleisigen Verkehr zu rech- nen sein. Ktzbü hei, GoideneHochzeit:Zu einem wahren Volksfest nach altem Brauch und Sitte gestalte- te sich das goldene Hochzeitsfest des Ehe- paares Foidl, Hechenbergbauer aus Jochberg. Von den aus dieser Ehe hervorgegangenen 16 Kindern waren 12 anwesend. Vormittags tra- fen sich die Gäste im Großgasthof Hinterbräu zr Morgensuppe. Inzwischen säumten hun- derte von Menschen die Hauptstraße Kitzbü-
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