Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Juni 1979 Zum Dokumentarfilm von BBC, London Zweieinhalb Millionen Fernseher sahen das Kitzbüheler Heimatmuseum Wie bereits mehrmals berichtet, wurde heuer im Frühjahr von Herrn Dominic Flessa- ti, Producer, Horizon, im Auftrag von British Broadcasting Corporation, London, ein Film über die frühgeschichtliche Hüttenkunde in Europa gedreht. Mittelpunkt der Dreharbei- ten war die reiche urgeschichtliche Bergbau- sammlung im Kitzbüheler Heimatmuseum. Unsere Redaktion erhielt kürzlich ein Schreiben von Herrn Flessati, daswirim Inter- esse aller Beteiligten und auch im Interesse der Öffentlichkeit, gerne veröffentlichen. Lieber Redakteur und Kustos! Mein Doku- mentarfilm zur frühgeschichtlichen Metallar- beit wurde befriedigend vollendet und hier in England vorigen Monat (April 1979), gesen- det. Der Film interessierte ein zahlreiches Publikum - zweieinhalb Millionen Fernse- her - und wurde von den Sehern und den Kritikern sehr gelobt. Der Film hat gleichzeitig zu einer Menge Debatten und Diskussionen unter den sachverständigen Professoren der Frühgeschichte und der Archäologen, von de- nen viele nichts von den frühgeschichtlichen Gruben und Metallarbeiten in Mitteleuropa gehört hatten, geführt. Nach unserem Eilbesuch in Kitzbühel kehr- ten wir nach Salzburg zurück und fanden endlich besseres Wetter vor. Ich hatte beab- sichtigt, nach den Filmen in Salzburg nach Kitzbühel zurückzukommen, um auch im Grubenmuseum in Jochberg Aufnahmen zu machen. Ich mußte aber unsere Termine mit Jugoslawien erhalten. 'Wir hatten leider zuviel Zeit in Osterreich durch schlechtes Wetter (in Kitzbühel und Jochberg war das Wetter beim zweiten Besuch schön. A.d.Red.), eingebüßt. Es tat mir aufrichtig leid, nicht nach Kitzbühel zurückkommen zu können - was immer ein Vergnügen ist. Glücklicherweise litt unser Film nicht darunter. Wie Sie wissen, hatten wir alles Notwendige in Ihrem Museum schon ge- filmt, und schöne Außenaufnahmen in Ihrer Gegend und auf der Kelchalm gemacht. Technisch ist der Film von Kitzbühel sehr gelungen. Auch der Trog (Bild) in Ihrem Museum, der dem Kameramann soviel Mühe machte: die Wiederspiegelung im Glas war schließlich nicht schlecht. Ich möchte Ihnen und den Stadtbeamten, besonders dem Kulturstadtrat und Doktor Ziepl, meinen besonderen Dank für die uns erwiesene Gastfreundlichkeit aussprechen. Abgesehen von meinem beruflichen Interesse war ich von Ihrem unermüdlichen Bemühen, Ihr reizendes Städtchen und Tirol bekannter zu machen, sehr beeindruckt. Sie persönlich halfen mir, mich gang zu Hause zu fühlen mit Ihrer Freundlichkeit. Ich werde kei- ne Chance vorübergehen lassen, meine groß- väterliche Provinz (der Großvater von Herrn Flessati war Kaiserjägeroffizier) wieder zu be- suchen, deren Geschichte Sie mir mehr und mehr nahebrachten". Nun noch kurz zu unserem Trog (Bild). Da- zu Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni im Kitzbü- heler Anzeiger vom 12. August 1950...... bot sich uns die größte aller Überraschungen, die wir bisher erleben durften. Wir fanden zwei Holztröge, die aus einem geklobenen Fichten- stamm gearbeitet, durch besonders günstige ErhaltungsbedingungenwohlgeborgenimBo- den lagen. Nach allem, was sich aus dem Fund- aufschluß ergibt, dienten diese Tröge für die Feinaufbereitung des Kupfererzes, das in ei- nem naß-mechanischen Prozeß gewonnen wurde. Wir vermögen daraus auf eine weit entwickelte Aufbereitungstechnik zu schließen und erkennen daraus, daß die Berg- leute, die vor etwa 3000 Jahren in unserem Ge- biet arbeiteten, hochintelligente Menschen waren, die es verstanden, die Geheimnisse des Berges zu entschleiern". Univ.-Prof. Dr. Pittioni, der sich dem Film- Foto Tirol, Kitzbühel Der Holztrog vom urzeitlichen Bergbau auf der Kelchalm im Kitzbüheler Heimatmuseum regisseur Dominic Flessati auch als wissen- schaftlicher Berater zur Verfügung gestellt hat- te, sagte weiters über den Trog (vom 2. Trog sind nur mehr Fragmente erhalten), daß dieser der interessanteste Fund seit hundert Jahren sei. Der Trog ist ob seiner Einmaligkeit (die 'Wissenschaft kennt keinen weiteren derarti- gen Fund) eine besondere Attraktion für den Besucher des Kitzbüheler Heimatmuseums. Vom 2. internationalen 10.000-Meter-Lauf in Kirchbichl Uber 100 Teilnehmer, darunter auch er- folgreiche Sportler aus unserem Bezirk, folg- ten der Einladung des Organisators Sepp Fischer, um sich, trotz stömenden Regens, ei- nen schönen Ehrenpreis zu erkämpfen. Die Ergebnisse: Hobbyläufer Kirchbichl, 3000 m: Sieger Anselm Walter vor dem hohen Favoriten Sappl Kurt. Rennklasse, Kirchbichl, 1000 m: Sieger Albert Widmoser, genannt der „Weiße Rono' vor Gottfried Schmiedinger und Richard Friedl. Hoppyläufer Allgemein: 3000 m: Sieger Scheffauer, Lannersbach, vor Frotschnig, Lienz, Mayer, Schwoich, Sebastian Harasser und Robert Plunder, beide Kössen. Hobbyläufer AK, 3000 m: Sieger Anton Neuner, Innsbruck, vor Hüttaler, Jenbach, Aigner, Salzburg, Dufter und Grell, beide Kuf- stein. Damen, 3000 m: Siegerin Leveque Odile, französische Marathon-Rekordhalterin, Ro- senheim, vor der Staatsmeisterin •A Zirknit- zer, Salzburg und der vielfachen Österreichi- schen Meistern Barbara Stöckl, Kirchberg. 6. wurde die erst zehnjährige Astrid Kot- schner vom LCT. Als absolute Höhepunkte der Veran- staltung erwiesen sich der 10.000-Meter-Lauf der Altersklasse und der Rennklasse, denn hier waren eine Vielzahl von Spitzenläufern am Start. Altersklasse: 1. Robert Eiermann, Bayeri- scher Marathorimeister, 32.07.08; 2. T. Holz- leitner, Salzburg, mehrfacher österr. Mann- schaftsmeister, 33.06.61; 3. Adi Klier, deutscher Ex-Ski-Nationalklasseläufer, 33.17.80; 4. Kurt Lauen, Garmisch, Berglauf- Weltmeister der Senioren, 34.11.18; 5. Karl Wolf, Salzburg und 6. Grünwald, Salzburg. Rennklasse: 1. Gerhard Hartmann, Reutte, Osterr. Vizemeister 1979 im Crosslauf und Weltmeisterschaftsteilnehmer, 31.15.61; 2. Paul Christi, mehrfacher bayerischer Cross- laufmeister, 31.27.18; 3. Josef Hohenwarter, Lofer, 31.55.38; 4. Roland Ketzer, Bayern, 32.05.60; 5. Simon Brunner, Kirchberg, 2. Platz im Karwendellauf, 32.11.92; 8. Albert Widmoser, Kirchbichl, 33.02.62; 11. Florian Schwarz, Innsbruck; 13. Dr. Hannes Lugger, Rattenberg, 35.06.10, der schnellste Richter Tirols. Nach einer zünftigen Trocknung der Läufer endete die Veranstaltung mit der Sieger- ehrung. Die Albert-Widmoser-Trophäe erhielt Gerhard Hartmann, Reutte.
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