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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Juni 1979 Ein Brief aus der Mission Allen Frauen, die im Vorjahr mit uns gebastelt haben und allen großherzigen Käufern am Bastelmarkt möchte ich folgenden Brief von Sr. Herlinde Moises aus Kolumbien zur Kenntnis bringen: „Mitganz großer Freude und Überraschung erhielten wir dieser Tage Ihre so großmütige Spende vom Bastelmarkt, die uns durch die Raika Bad Hofgastein (Kto. Nr. 15.859) überwiesen wurde. Durch ein Versehen kam diese Hilfe erstjetzt in unsere Hände, aber kam so im gegebenen Moment, wie ein Geschenk vom Himmel. Eine schwer erkrankte Mutter von sieben Kindern brauchte dringend eine Operation und hatte keinen Groschen, da kam diese Eure Hilfe und wir konnten ihr helfen. Ihr habt Licht in das Dunkel dieser Familie gebracht. Noch liegt die Frau im Spital, wird aber bald genesen. Auch für den Schulbau, an dem wir schon lange arbeiten, konnten wir von Eurem Geld 10 Säcke Zement kaufen. Das Dach ist nocht nicht gesetzt, es fehlen Türen und Fenster, aber mit Hilfe der Heimat geht es langsam weiter. Wir danken Ihnen allen von ganzem Herzen, Christus der göttliche Missionar vergelte Ihnen diese Liebe, dieses Verstehen und diese Großmut. Wir haben am Weißen Sonntag zum Danke für Sie und die Wohltäter aus der Heimat das Meßopfer gefeiert". Auch Sr. Kathrin Fuchs im Libanon konnte das Geld dringend für die ihr anvertrauten Waisenkinder brauchen, Pater Ekkehard in Madagaskar hatte uns bei seinem letzten Heimaturlaub ja persönlich über seinen Aufgabenbereich in der Mission erzählt und auch Mutter Teresa in Kalkutta bestätigte uns durch ihre Vertreterin in Osterreich, daß Die Familie Gomey, Kolumbien. Mutter mit sieben Kindern. April 1979 (auf dem Bild fehlt das kleinste, erst 2 Monate alt). wirklich jeder Schilling für die -Ärmsten der Armen ii Indien vc.rwedet wird. Das gilt uns wieder neuen Auftrieb, auch heuer wieder eine große Bastelei zu starten, es wäre natürlich nett, wenn wir den Kreis der Fleißigen ausweiten könnten. So r--i---en wir Privatpersonen, Gruppen und auch Schulklassen aur uns eventueL geger Ersatz der Materialkosten mit geschickten Händen und neuen Ideen Z u un:erstützen. Bei der nächsten Frauer.run•Je, am Mittwoch. 20. Juni, 19.30 Uhr, Kolpinghaus, Tiefparterre, halten wir zuerst eire kurze Bastelbesprechung ab, die Hauptarbeit beginnt dann nach den Ferien. Wir freuen uns auf viele Mitarbeiter! Katholisches Frauenwerk Kitzbühel Pflichtschullehrer ernannt Der Vorsitzende des Bezirksschulrats Kitz- bühel, Bezirkshauptmann Oberrat Dr. Hans Heinz Hölle, überreichte im Beisein von Be- zirksschulinspektor Dr. Walter Bodner Leh- rerinnen, die ursprünglich an Volksschulen tä- tig gewesen waren, nun aber nach Abschluß der Prüfungen für das Lehramt an Hauptschu- len an dieser Schultype unterrichten, die Ernennungsdekrete zum Hauptschullehrer. Diese Dekrete erhielten: Volksschulober- lehrerin Barbara Lanzinger (Westendorf) und die Volksschullehrerin Margarethe Griß- mann, Agnes Hofer und Monika Zott (alle Westendorf) sowie Sylvia Renner (Kitzbühel). Die Religionslehrerin Maria Jancic (Reith bei Kitzbühel) wurde durch Bezirkshaupt- mann Dr. Hölle angelobt. Guter Saisonscbluß - Kühe leisteten durchschnittlich 22,3 kg Milch Mit seiner am 31. Mai abgehaltenen 413. Absatzveranstaltung beendete der Rinder- zuchtverband Maishofen den diesjährigen Frühjahrsabsatz. Trotz des prächtigen Heu- wetters waren genügend Inlandskäufer erschienen und da auch die Exportfirmen ei- nen größeren Bedarfhatten, verlief die Verstei- gerung sehr zügig. Für den guten Verlauf der Veranstaltung war aber auch sehr maßgebend, daß einerseits 85 % Kühe und nur 15 % Kalbinnen aufgetrie- ben wurden und andererseits die in Milch ste- weil solche Stätten sogar hartnäckig bis weit in die christliche Zeit hinein von hilfesuchenden Menschen aufgesucht wurden, waren sie der Kirche ein Ärgernis und wurden, wo es gelang, vereinzelt zerschlagen, wobei man sich an eini- gen Beispielen heute noch nicht enträtseln kann, wie dies mit den damaligen Mitteln von Menschenhand zu bewerkstelligen war. Also Geheimnisse über Geheimnisse. Der markante, sicherlich recht eigenartige Erberstein im Bichlach könnte sowohl in vorchristlicher Zeit, als auch, was eher anzu- nehmen ist, nach der bajuwarischen Landnah- me als Heiligtum gedient haben. Ein alter Abkürzungsweg der Römer führte einmal dort vorbei und der abgeschiedene Ort im Waldes- dunkel wäre typisch gewesen für eine vielleicht zuerst offene und dann nach der Verbotszeit heimlich aufgesuchte germanische Kultstätte der an den Rändern des Bichlach angesiedel- ten, nach außen bereits christianisierten Baju- waren. Der Glaubensübergang vollzog sich ja nicht immer nach der Taufe. Interessant zu wissen wäre, wie lange den großen Stein schon ein Kreuz ziert. Solche Kreuze wurden häufig nicht von ungefähr, sondern oft auf Grund von uralten, geheimnisvollen Überlieferungen zum Banne dunkler Geschehnisse ange- bracht. Voll von Gotlieiten und DämDnien in menschlicher unc tierischer Gestalt waren Himmel und Erde dann in der leltisch domi- nierten Zeit Für den IKelten war die ganze Welt Mynhos, ein einziges Reich an Magie. Die Götter lassen sich kaum ordnen, der r- neben den drei Hauptgöttern gab es ncch eine Menge von Prov:nzialgoaheiten in o---t recht crigi- nellen Gestalten. Das Dämonenaufgebo: der keltischen Vorstellungswelt, oft fratzen- und grimasseiihaft, is: noch auf Schalen. Kopf- bechern, auf Becken usw. zu bewundern, unter anderem in zahlreichen Stil ken im einst ncrischen Kärnten. Sogar allen möglichen Alltagsgegenstäncen wurde kultischer charakteraufgestempelt. In dieser Zeiterlang- te die Religion auch System. Es hatte sich nicht nur eine weltliche, sondern auch eine geist- liche Füh.nerschicht, also eine-r--i Gegensatz von früher gut organisierte Priesterschaft herausgebildet, die dann die Römer zwang, die gefährliche Organisation zu verbieten. Den Vorwand lieferten die schrecklichen Blutopfer und schaurigen Opferriten, die von zahlreichen römischen Autoren beschrieben wurden. Sicherlich mögen beim Verbot po- litische Beweggründe zu vorderst mitgespielt haben, denn die Römer wären ja an sich eini- ges von ihren eigenen blutrünstigen Zirkus- spielen gewohnt gewesen. Diese Menschen- opfer der Kelten wurden damit begründet, daß die Götter bei Krankheit, Kampf und Gefahr nur dadurch besänftigt oder zur Hilfe bewogen werden könnten, wenn für ein Menschen- leben ein anderes dargebracht werde. Nor- malerweise kamen Verbrecher zum Handkuß, waren solche nicht greifbar, dann bediente man sich unschuldiger Opfer, meist aus der Blüte der weiblichen Jugend. Erst in der Spät- zeit ging man dazu über, ersatzweise Tiere zu opfern, obwohl die längste Zeit noch Menschenopfer heimlich vorkamen. Dem Opfer wurden die Arme an den Körper ge- fesselt und das Gesicht verhüllt. So legte man es in den Opferstein. Nach den rituellen Ge- beten stieß dann der Priester dem unglück-
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