Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Juni 1979 Zur Nachzuchtschau des Warmbluthengstes 30 Caro-Bube Der Verein der Warmblutpferdezüchter des Landes Tirol mit Obmann Erwin Stern, Kössen, veranstaltete am 26. Mai 1979 in Pill bei Schwaz in der Reitanlage des Grafen Enzenberg eine Nachzuchtschau des Hengstes 30 Caro-Bube. Vorgestellt wurden 15 Jährlinge und 10 Fohlen mit ihren Müttern. Es konnte festgestellt werden, daß der Hengst in der Lage ist, seine guten Eigenschaften auch seinen Söhnen und Töchtern weiter zu verer- ben. Wegen der Entwicklung des Reitsports ist es interessant geworden, auch bei uns, insbeson- dere im Tiroler Unterland, Warmblutpferde als Sportpferde zu züchten. Aus diesem Grun- de wurde auch der Verein der Warmblutpfer- damals etwas wärmere Klima, eine blühende Almwirtschaft und ein reiches älplerisches Brauchtum vorhanden und sogar das Jodeln - römische Autoren schrieben im 4. Jahrhun- dert n. Chr. befremdet von wilden undschreck- kuchen Jubelrufen der Hirten - ist schon als alter Almleutebrauch verbürgt. Diese Jahreszeitenfeste wurden, wenn möglich, gerne in eigenen kultischen Weihe- bezirken begangen, die entweder kreisrund oder später viereckig, häufig von einem Stein- wall umzogen waren. Solche Gemäuer ver- wechselte man später nicht selten mit Resten von Wallburgen. Im Zentrum - Bodenforscher stellten in solchen Weihebezirken Mastenlöcher fest - stand höchstwahrscheinlich ein Kultbaum, ei- ne Art Maibaum, vermutlich bunt bewimpelt und geschmückt. Die Fläche dieser Weihe- plätze reichte aus, alle erwachsenen Stammes- oder Talschaftsmitglieder zum kultischen Zeremoniell zu vereinigen und boten noch da- zu für Rahmenveranstaltungen Platz, etwa für Beratungen, für Tanz, Spiel und sonstige jahr- marktähnliche Belustigungen. Nicht selten be- dezüchter des Landes Tirol, mit dem Sitz in Innsbruck, Brixner Straße 1, gegründet. Die Züchtung von Warmblutpferden als Sportpfer- de ist das Ziel des jungen Vereins. Nach der sorgsamen Selektion der Stuten, die zur Zucht verwendet werden dürfen, be- nötigte der Verein dringend auch geeignete Hengste. Der Verein hatte das Glück, daß ihm im Jahre 1977 vom Bundeshengstenstallamt der Junge Staatshengst30 Caro-Bube zugeteilt wurde. Dieser war 1976 als Dreijähriger im Hauptzuchtgebiet Hannover angekauft wor- den. Er ist ein Sohn des bekannten Voliblut- hengstes Cardinal und einer Staatsprämien- stute nach Frühlingstraum II. Der Hengst kam auf die Staatliche Henstenstation Weer. Hengst „30 Caro-Bube" fanden sich derartige Kultplätze auf abgeflach- ten Bergen oder Kuppen. Man vermutet solche Plätze auf der Hohen Salve, im Sperten- tal und am Niederkaiser bei Saubichl, wobei vielfach die germanischen Bajuwaren später dieselben Örtlichkeiten als Kultstätten weiter benützten. Die religiösen Bräuche änderten sich in abgelegenen Gegenden vorerst auch nicht viel, als im Jahre 15 v. Chr. der Alpenraum unter die Dreschflegel des Krieges geriet, d.h., römische Legionen in zwei Heeressäulen durch Tirol und durch die Schweiz zur Donau, also an die damalige Germanengrenze vor- stießen, auf dem Marsch Burgen und Siedlun- gen ausräucherten und die Landschaften äußerst harten Bedingungen unterwarfen. Ein religiöser Kampf glomm aber erst dann auf, als sich im Römerreich das Christentum durchzu- setzen begann. Das geschah zuerst im Umkreis der römischen Garnisonen, bei den Einkaufszentren und entlang der Heerstraßen und Handelswege, von denen sich ja auch wel- che durch den Bezirk Kitzbühel zogen. Durch das Unterinntal rollte teilweise der Nachschub Caro-Bube ist ein formschöner, mittelrah- miger Hengst mit gutem Charakter, er ist be- sonders edel und temperamentvoll und zeigt eine besondere Eignung zum Reitpferd. Caro-Bube belegte im Jahr 1977 30 Stuten und 1978 27 Stuten. Eine Trächtigkeitsquote von 80 Prozent konnte erreicht werden. Das spricht ifir die Qualität des Hengstes. Aber es bedarf auch des Fleißes der Züchter, dieses für Pferde in der Lande szucht ungewöhnlich gute Ergebnis zu erzielen. Bei der Nachzuchtschau am 26. Mai in Pill bei Schwaz konnten sich die Züchter sowie die anwesenden Pferdefreunde ein gutes Urteil bilden, wie es gegenwärtig um die Zucht des Sportpferdes in Tirol steht. W. Schladminger Gewerke als Berg - und Schmelzherren im Brixental Die Schladminger Gewerken Katzbeck zu Katzenstein (heute Burgruine bei Schlad- ming) besaßen auch in Haslau bei Hopfgarten ein Berg- und Schmelzwerk. Um 1597 schlos- sen sich die Katzböckische Gesellschaft in Haslau mit der Ligsalzischen Gesellschaft in Kirchberg zu einer Kirchbergischen Berg- und Schmelzwerks-Handelsgesellschaft zusam- men, die in Kirchberg, in Haslau bei Hopfgar- ten, in Achleiten bei Söll, in Kitzbühel, in Rat- tenberg und in Schladming eigene Faktoren (Verweser) hatten. Der bedeutendste Vertre- ter (Faktor) des „Kirchbergerischen Handels" in Schladming um 1600 war Hanns Stainber- ger. In der in den Jahren 1522 bis 1532 erbauten katholischen Stadtpfarrkirche in Schladming befindet sich über der Sakristeitür ein Votiv- bild Mathias von Katzpecks, Berggewerke in Schladming (1577) und rechts vom Hochaltar an der Wand ein Marmorgrabmal für den Berggewerken Michael Katzbeck zu Katzen- stein (gest. 1588) und dessen Frau Maria (gest. 1586). Erhalten ist auch der Katzbeckische für die zwei mit allen Waffengattungen und Nebendiensten etwa je 12.000 Mann starken römischen Legionen in Regensburg und Lorch sowie für die Marineinfanterie und die Donauflotte in Schlögen. Handelsware aller Art wurde hin- und herbefördert, im Raum Kitzbühel mit Schwergewicht Bergbaupro- dukte und der Personenverkehr blühte selbst aus heutiger Sicht in respektabler Art und Wei- se. Die Geschäftsleute, Beamten und Offiziere reisten nämlich wie heutzutage auch damals schon sehr gern und häufig. Behagliche Gast- höfe mit Bädern sorgten für den gewohnten Komfort, Gewerbetreibende (Schmiede, Wagner, Sattler, Vorspanndienste) werkten gerne vor und nach Steigungen, berittene Straßengendarmerie sorgte für Ordnung und Sicherheit des Reiseverkehrs. Wer von den zahllosen Reisenden keinen oft mit Sonnen- uhr, Entfernungsmesser, Vorhängen, Schreib- pult und dergleichen versehenen eigenen Wagen besaß, vertraute sich den Wagenver- mietern an, den „Cisiarii", die in Innungen zu- sammengefaßt, an den durchschnittlich etwa 30 bis 50 km voneinander entfernt liegenden
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