Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Juni 1979 Der Tennisklub Kirchdorf mit Obmann Edi Stenbacher besitzt 45 aktive Mitglieder, da- vor 30 Jugendliche. Der Jugend-Tennissport wird in Kirchdorf großgeschrieben. Bürgermeister Michael Nothegger dankte ebenfalls allen Beteiligten im Namen der Ge- mende für die Mitarbeit, insbesondere auch sefnen Männern Toni Maier und Toni Egger, der auch die Tennisjugend betreut. Der Bür- germeister bezeichnete die neue Tennisanlage als ein „richtiges Kirchdorfer Werk", das, wie viele andere bisher, in guter Zusammenarbeit entstanden ist. FIEBERBRUNN Ausstellung - Schülerarbeiten 1978/79 der Hauptschule Fieberbrunn Anläßlich der Markterhebung von Fieber- brunn haben die Fachlehrer für Zeichnen der Hauptschule Fieberbrunn als Beitrag ifir die Kulturwoche aus einer Vielzahl von Schülerar- beiten eine sehr interessante Ausstellung im großen Kundenraum der Raiffeisenkasse Fie- berbrunn gestaltet. Die Arbeiten können wäh- rcnd der Geschäftszeiten bewundert werden. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Juni 1979 geöffnet. Dr. Friedrich Müllauer - ein großer Sohn der Heimat Ehrengast bei den Markterhebungsfeiern Einer der hohen Ehrengäste bei den Markt- erhebungsfeierlichkeiten am 10. Juni 1979 in Fieberbrunn war der a.o. Gesandte und bev. Minister Dr. Friedrich Müllauer, Generalkon- sul der Republik Osterreich für den süd- deitschen Raum mit dem Standort München. Dr. Müllauer gab den Fieberbrunnern und dei Festgästen auch die Ehre, sich nach jahr- zehntelanger Abwesenheit von seinem Hei- matort, bei der Feldmesse mit einer kurzen, aber prägnanten Ansprache, vorzustellen. Kitzbüheler Anzeiger Im Namen des Tennisklubs dankte Hans Gruber dem Bürgermeister, seinem Gemein- derat, dem Fremdenverkehrsverband und allen freiwilligen Helfern. Mit deren Hilfe konnten die Gesamtbaukosten von 280.000 Schilling gehalten werden. Bürgermeist er Michael Nothegger (Mitte) durch- schnitt zum Eröffnungsakt das Band zu den neuen Tennisplätzen. Rechts Ernst Gründler, links Geschäftsführer Hannes Marte. Nun kennen ihn wieder alle, den aufgeweck- ten Burschen der Jugendzeit, den Schulkame- raden, den Stöcklhäuslfritz, der nun ein großer Sohn seiner Heimat geworden ist. Friedrich Müllauer wurde am 21. Dezem- ber 1922 in Fieberbrunn geboren. Sein Ge- burtshaus war beim „Millinger". Da dieses Haus einem Brand zum Opfer fiel, übersiedel- te die Familie Müllauer ins Wasserhäusl und schließlich ins Stöcklhäusl, nach dem erseinen Ubemarnen „Stöcklhäuslfritz" erhalten hat. Sein Vater, Sebastian Müllauer, war bis 1938 Gendarmeriebeamter in Fieberbrunn und starb 1955 als Gendarmeriemeister in Kematen. Seine Mutter, Anna geb. Eden- hauser, war eine Rualmoostochter im Winkl- Schattseite in St. Johann in Tirol. die Eltern schlossen am 4. April 1921 in Maria Plain den Bund der Ehe. Fritz besuchte in Fieberbrunn die Volks- schule, dann 1 Jahr die Hauptschule inKitzbü- hel, 1 weiteres Jahr eine Hauptschule in Vorarlberg, kehrte dann wieder in die Haupt- schule Kitzbühel zurück, wo er sein Abgangs- zeugnis erhielt, um beim „Wenzbauer" in Fie- berbrunn die Kaufmannslehre zu absolvieren. Auf Wunsch seines Vaters unterbrach er diese und trat ins Gymnasium in Kufstein ein. Um kein Schuljahr zu verlieren, „büffelte" er Latein außerhalb des Gymnasiums und zwar mit seinem Schulkameraden Paul Waibl und wurde mit dessen Hilfe ein guter Lateiner. Unterrichtsraum der beiden Gymnasiasten waren die Wälder und Auen Fieberbrunns, wo Seite 21 die Vokabeln gelernt und die Grammatik geübt wurde. Unseres Herrn Generalkonsuls Schulleben war sehr bewegt. Die nächste Station von Kuf- stein war das Gymnasium in Innsbruck, jenes in Hall und schließlich das Paulinum in Schwaz, von wo er, noch vor der Matura, zur 6. Gebirgsdivision als Gebirgsartillerist einge- zogen wurde. Nach dem Krieg holte er als Externist die Reifeprüfung nach, obwohl erauf die „Kriegsmatura" Anspruch gehabt hätte. Sein Ehrgeiz ließ dies nicht zu. In einer Re- kordzeit machte er alle Prüfungen und erhielt das erste Maturazeugnis, das in Innsbruck nach dem Krieg verliehen wurde. Nun nahm er das Jusstudium an derUniver- sität in Innsbruck auf, promovierte 1949 zum Doktor-jus und verdingte sich für ein halbes Jahr bei der TIWAG, um die Geldmittel zu verdienen, die er für das „Gerichtsjahr" be- nötigte. Während seines Innsbrucker Aufenthaltes war er Gemeinderat der „Jungen Oppositio- nen". Im Jänner 1951 kam er ins Außenmi- nisterium nach Wien, in der Folge zu den Bot- schaften in Bukarest, Prag, Warschau, Mailand und als jüngster Botschafter Osterreichs nach Kolumbien. Er führte dann die Botschaften in Saudi Arabien und Nordjemen. 1974, in- zwischen zum Generalkonsul ernannt, wurde er a.o. Gesandter und bev. Minister mit der Aufgabe, die größte österreichische Auslands- vertretung zu leiten, die für den süddeutschen Raum, mitdem Sitz inMünchen. Ein Aufstieg, wie ihn wohl noch kein Fieberbrunner erlebte. In den Tagen seines Fieberbrunner Aufent- haltes war es für viele Fieberbrunner eine Ehre, mit dem Stöcklhäuslfritz reden zu dürfen. Da gab es keine Anreden wie etwa Exzellenz, Herr Generalkonsul, Herr Ge- sandter oder Herr Minister. Da hieß es: „Du Fritz, es freut uns, daß du da bist. Wir sind stolz auf Dich". Dr. Friedrich Müllauer, im Hintergrund sein fahnengeschmücktes Heimatdorf Fieber- brunn - nun stolzer Markt.
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