Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Juni 1979 So bewegt wie sein Schulleben war auch sei- ne Kriegsdienstzeit. Von der Gebirgsartillerie der 6. Gebirgsdivision kam er zu den Gebirgs- jägern und leistete Kriegsdienst auf den Schlachtfeldern von Finnland, Rußland, in Italien und auf dem Balkan, zuletzt als Ober- leutnant einer Heeres-Einheit hatte er Sonder- einsätze zu erfüllen, die mit unsagbaren kör- perlichen Leistungen verbunden waren. Drei- mal wurde er schwer verwundet, in Finnland, Rußland und auf dem Balkan. Sein Schul- kamerad Paul Waibi, dem er seine ersten Lateinkenntnisse zu verdanken hatte, fiel wie viele andere Kameraden dem Heldentod. Sei- ne letzte Kriegsstation war das Lazarett in Wörgl, wo er abrüstete, ausgezeichnet mit dem EK 1 und II, dem Infanterie-Sturmabzeichen, der Nahkampfspange und dem Goldenen Ver- wundetenabzeichen. 1951 schloß er mit Claudia, der Tochter des „Talkaisers" Jäger in Trins im Gschnitztal den Bund der Ehe. Dieser entsprossen eine Tochter und ein Sohn. Dr. Verena, 25 Jahre, macht ge- genwärtig die Rechtsanwaltsprüfung und Mandre, 21 Jahre, ist Jusstudent. Seine beiden Brüder Walter und Otto sind in Tirol tätig. Walter als Direktor der Brennerautobahn und Otto besitzt eine Drogerie in Zams. Dr. Friedrich Müllauer spricht vier Fremd- sprachen in Wort und Schrift, englisch, französisch, italienisch und spanisch, kann sich aber weiters in vielen anderen Fremdspra- chen verständigen. Die schwerste Verwundung im Weltkrieg traf seine Hände. Die rechte mußte am Ge- lenk abgenommen werden und an der linken mußten Daumen und Zeigefinger amputiert werden. Daß ihm trotz dieser Invalidität dieser Aufstieg gelang, als einfacher Sohn seiner Hei- mat, ohne Protektion, das ist es, was ihn über andere erhebt und die ihn persönlich kennen, vor allem „seine" Fieberbrunner - Bürger- meister Alois Siorpaes ist sein Schulkamerad - haben die gebührende Achtung. Diese ver- mehrt sich noch durch den Umstand, daß „Stöcklhäuslfritz" der geblieben ist, als er von Fieberbrunn auszog, um die Welt zu erobern, der er in der Jugendzeit war. Zweites Altarblatt nach Fieberbrunn zurückgekehrt Beim „Abend der Pfarrgemeinde" am 5. Ju- ni 1979 im Turnsaal der Hauptschule erfolgte die Übergabe des Altargemäldes „Petrus und die Kirche", ein Werk des Kitzbüheler Barock- malers Simon Benedikt Faistenberger, durch die bisherige Besitzerin Frau Dr. Puhr an die Pfarrgemeinde Fieberbrunn. Damit ist das zweite Altarblatt zurückgekehrt, nachdem be- reits das erste, die „Krönung Mariens" am 8. Dezember 1977, im Rahmen eines fest- lichen Gottesdienstes, der Pfarrgemeinde übergeben werden konnte. Die „Krönung Mariens" schmückte 160 Jahre den rechten Seitenaltar, demnach war „Petrus und die Kir- che" am linken Seitenaltar aufgestellt. Wie wir bereits in unserer Ausgabe vom 24. Dezember 1977 (Beitrag Dr. Johannes Neu- Von links: Bürgermeister Alois Siorpaes, Prälat Dr. Johannes Neuhardt, Pfarrer Josef Stifter und das alte Altarblatt der Pfarrkirche Fieberbrunn von Simon Benedikt Faistenber- ger (Kitzbühel), darstellend „Petrus und die Kirche". hardt) berichteter, sind diese beiden wert- vollen Barockbilder bei der Reromanisierung der Pfarrkirche in den Jahren 1889/90 dem Restaurator Virgil Groder aus Kals im Puster- tal, der in MittersiH -begraben ist, als Teilzah- lung übergeben worden. Von dessen Erben ge- langten die Bilder in anderen Privatbesitz. Pfarrer Josef Stifter gebührt ein Hauptver- dienst, die langer Verhandlungen zu einem glücklichen Ende geiihrt zu haben. Kirchenchormitgileder ausgezeichnet Im Rahmen der „Festlichen Bildungs- woche" im Turnsaal der Hauptschule Fieber- brunn würdigte Pi1arrer Josef Stifter die Leistungen des Ki:chenchores, der unter Josef Mascher gediegene Proben seines Könnens gab. ‚Vor einer großen Zuhörerschaft über- reichte der Pfarrherr Anerkennungsurkunden von Erzbischof Dr. Karl Berg an folgende Mitglieder des Kirchenchores: Rosa Frick (40 hhre), Hertha Jöchl, Rosa Dumm, Matthias Danzl, Hans Lichtman egger, Otto Obwatler und Andreas Eppenstei- ner (35 Jahre), Greti Eppensteiner und Marianne Fleck! (30 Jahre) und Stefi Viehwei- der (25 Jahre). Der unter Chorleiter Josef Mascher in der- letzten en letzten Jahren stark verjüngte Chor ist eine be- geisterte Schar gewoden, in der Alter und Ju- gend beisammen sind und zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbesucher musizie- ren. Bezirksstelte Kitzbühel der Tiroler Handelskarimer Besuch aus Osttirol In einer Aktion, die bisher ohne Beispiel da- steht, kcnn:e die Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer neun Osttiroler Schülern eine Reihe von Betrieben der Frem- denverkehrswirtschaft des Bezirkes vors--el- len. Betriebe, die bereit sind, Lehrlinge in den gastgewerblichen Lehrberufen „Koch und Kellner" einzustellen. Unter Mitarbeit der zu- standigen Berufsberatungen von Kitzbühel und Lienz besuchten die Jugendlichen aus Osttirol, teilweise mit ihren Eltern und älteren Geschwistern, die Bezirksstadt Kitzbühel. Sie warden in der Handelskammerbezirksstelle von B ezirkso bmann Kcmmerzialrat Wolf- gang Hags--einer begrüßt und in kurzen Wurten wurde Eltern und Jugendlichen Sinn und Zweck dieses Besuches erläutert. Darauf- hin wurden den Gästen aus Osttirol jene Be- triebe gezeigt, die im heurigen Sommer noch allenfalls gastgewerbli±e Lehrlinge aufneh- men, sodaß sich Eltern und Jugendliche ein Bild darüber machen können, was denjungen Menschen am Beginn sein er beruflichen Lauf- bahn erwartet. Die Heimreise nach Osttirol konnte von den Gästen in dein Bewußtsein angetreten wer- den, daß cer Bezirk Kitzbühel über seine Grenzen hinaus gerne bereit ist, Jugendlichen aus anclerea Landesteilen einen sicheren Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen und daß Handelskammer und Arbeitsmarktver- waltung mit diesem erstmaligen Versuch in unbürokratischer Weise bemüht sind, einen Weg zu gehen. der Lehrstellensuchenden, wie audi der Fremdenverkehrswirtschaft, nur nützlich ;eir. kann. In den abschließenden Worten anläßlich der Verabschiedung der Gäste kam auf beiden Seiten zum Ausdruck daß das Gastgewerbe als Säule des Fremdenverkehrs sichere Arbeitsplätze bietet, da der Großstädter in der streßgeplaglen Zeit immer mehr in unserer
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