Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 7. Juli 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Der Veteranenverein von Bramberg mit Fahne Der Veteranenverein und die Landsturmgrup- pe Jochberg mit Fahnen Der Veteranenverein Kirchberg in Begleitung des k.k. Feldkuraten Matthias Ortner und des kath. Arbeitervereins mit Fahnen Dann der Veteranenverein, die Landsturm- gruppe, der kath. Meister-, Gesellen- und Arbeiterverein von Kitzbühel, sämtliche mit Fahnen Als sich der Festzug auflöste, war schon die erste Nachmittagsstunde angerückt und im Nu waren alle Gaststätten des Städtchens überfüllt. Vom Denkmalkomitee wurden inzwischen Huldigungstelegramme an Seine Majestät den Kaiser, an Seine k.k. Hoheit Erzherzog Eugen und an den Prinzregenten Luitpold abgesendet. Gegen 3 Uhr nachmittags zogen alle anwe- senden Vereine und Musiken zum Volksfest in den gräflich Lambergischen Parkanlagen, wo es allerlei Vergnügungen und Lustbarkeiten, Musik und Tanz gab. Reizende Damen ver- sahen das zahlreiche Publikum mit Erin- nerungsgeschenken an das Denkmal-Ent- hüllungsfest in Kitzbühel, mit Süßigkeiten und Erfrischungen. Ein Fackelzug mit musikalischem Zapfen- streich durch die schön illuminierte Stadt schloß das patriotische Fest, während vom Kranze der Berge die Höhenfeuer ins belebte Tal hemiederleuchteten. Als der greise Künstler Franz Christoph Erler, 1829 - 1911, der Sohn Kitzbühels im Vorjahre beauftragt wurde, für seine Vater- stadt ein Landesverteidigerdenkmal zu schaf- fen, schien ihn erneutes Leben zu beseelen und mit sichtlich bewegter Stimme sprach er, daß es ihm zur ganz besonderen Ehre ge- reiche, dieses Werk zeugen zu dürfen. Er wer- deall seine Kräfte zusammenraffen, um sei- ner geliebten Heimat, seiner Vaterstadt Kitz- bühel, ein Zeugnis zu geben von seinem Kön- nen. Es sei sein Stolz, in Kitzbühel ein Werk entstehen zu lassen, das seinem Künstlerrufe Ehre mache. Und Meister Erler hat getreulich sein Wort gehalten. Am Fuße des Sockels, einem drei Meter ho- hen Felsaufbau aus Kitzbüheler Rotstein, mit Berg- und Waldgräsern bewachsen, von Epheu umrankt, lagen am Enthüllungstage- drei Eichenkränze mit Bändern in rotweißer, schwarzgelber und grünweißer Farbe, den Landesvertei digern zur Erinnerung gewidmet vom Trachtenverein, Veteranenverein und der Schützenkompanie von Kitzbühel. Das schöne FestverliefinjederBeziehung gelungen und würdig. Sammlung für die Tiroler Zivilinvaliden Liebe Mitbiiiger! Die Landesgruppe Tirol des Österreichi- schen Zivilinvalidenverbandes führt auch heuer in der Zeit vom 1. Juli bis 15. August mit Bewilligung der Tiroler Landesregierung in ganz Tirol ihre Haussammlung durch. Sie wendet sich wieder an alle Landsleute mit der Bitte, die Bestrebungen des Verbandes, der die Belange der Zivilinvaliden in menschlicher und sozialer Sicht wirksam vertritt, durch ihre finanzielle Mithilfe zu unterstützen. Die Hilfe der öffentlichen Hand reicht nicht aus. Vielen Behinderten muß der Zivilinvalidenverband zusätzlich helfen, wozu aber die bescheidenen Mitgliedsbeiträge nicht ausreichen. Neben den bekannten Unterstützungen Behinderter (Zuschüsse für orthop. Behelfe, Autozuschüs- se für schwer Gehbehinderte, Urlaubszu- schüsse für sozial schwächer gestellte Behin- derte, für den Versehrtensport, gesellige Ver- anstaltungen und Geschenkaktionen zu Weihnachten usw.) ist die Landesgruppe dank der sparsamen Verwaltung der Sammelgelder nun dabei, auf einem in Schwaz gekauften Areal nach Abriß eines Althauses einen Neu- bau mit integrierter geschützter Werkstätte und behindertenkonformen Wohnungen zu organisieren. Die Werkstätte soll so angelegt werden, daß zirka 30 Behinderte Arbeit und soziale Sicherheit finden. Da sich der Verband an der für die Führung der geschützten Werk- stätte zu gründenden Gesellschaft finanziell beteiligen muß, ergeht die große Bitte, einem Werk, das vor allem der behinderten Jugend Tirols dienen wird, die gebührende Mithilfe nicht zu versagen. Fürjede Spende wird herz- lich gedankt! Für den Landesverband Tirol OLGR i. R Dr. Andreas Mikula Landesobmann Amt der Tiroler Landesregierung Landespressedienst Heusondenaktion Wie die Statistik der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung zeigt, sind die Brandschä- den, die sich alljährlich in Tirol durch Heu- selbstentzündung ereignen, immer noch im Steigen. Diese Tatsache erfordert eine gewis- senhafte Temperaturüberwachung der Heu- stöcke. Eine solche Überwachung ist auch auf Grund der Tiroler Feuerpolizeiordnung sowie der Versicherungsbedingungen Pflicht eines jeden Landwirtes. Aus diesem Grunde wird eine HEUSON- DENAKTION (MAYR-SONDE) VON DER TIROLER LANDESSTELLE FÜR BRAND- VERHÜTUNG in Innsbruck, Wilhelm-Greil- Straße 10, Tel. 21 3 73, durchgeführt. Jeder Landwirt, der bis zum 15. August 1979 eine solche Heusonde ankauft, erhält einen Zu- schuß von S 500.—. Diese Aktion soll dazu beitragen, daß einer- seits dem Landwirt die Überprüfung seiner Heustöcke erleichtert wird und andererseits die Schäden durch Heuselbstentzündung in Grenzen gehalten werden können. Neuerscheinung im Pinguin-Verlag Im Pinguin-Verlag, 6021 Innsbruck, Lin- denbühelweg 2 (früher St. Johann in Tirol) erschien von Hubert Leeb das Werk „Isivaldo darf nicht sterben". Das Buch ist die Entdek- kungsfahrt des Missionars Hubert Leeb, der, seine Heimat und Jugendarbeit verließ, um ein Gebiet erschließen zu helfen, indem Elend und Verzweiflung gelindert werden müssen. Es ist ein verschlungener Weg, der schließlich zur Urwaldinsel Porto do Mato in Sergipe führt. Dieses Werk ist mehr als ein Roman, mehr als ein spannendes Abenteuer oder eine Reisebeschreibung Brasiliens und auch mehr als ein Einzelschicksal. Es ist eine Aufforde- rung an die Leser, sich mit ihrer Lebenseinstel- .lung und ihrer Beziehung zur „Dritten Welt" auseinanderzusetzen. (Bibliographie: 172 Seiten, 148 Schilling. Zu beziehen beim Verlag bzw. im heimischen Buchhandel.) Tiroler Almwirtschaftsverein Almwanderkurs in das Untere Windautal-Westendorf Der Tiroler Almwirtschaftsverein, Obmann LA Paul Landmann, veranstaltet am Sonntag, 15 Juli 1979 für die Bezirke Kufstein und Kitz- bühel einen Almwanderkurs. 9.30 Uhr Treffpunkt auf der Baumgarten- alm Westendorf. Zufahrt bis zur Baumgarten- alm mit PKW auf eigene Gefahr. Baumgartenalm: Besichtigung des neuen Almgebäudes und der Düngersammelanlage Achornaualm: Besichtigung des Elektrizi- tätswerkes Pastaualm: Besichtigung der Drainagie- rung und der Kultivierung. 13 Uhr Schlußaussprache im Alpengast- haus Steinberghaus. Anschließend gemütli- ches Beisammensein mit musikalischer Umrahmung durch die Gerlosberger Haus- musik. Die Führung dieses Almwanderkurses hat Landesalminspektor Hofrat Dipl.-Ing. Brug- ger inne. Alle Almbauern, Jungbauern, Bäue- rinnen mit Angehörigen, die Landjugend und die Absolventen der landwirtschaftlichen Schulen sowie alle Freunde der Almwirtschaft sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Talschaftsverbände einst und jetzt Selbstverwaltung der Bezirke Als im Jahre 1948 in Salzburg der „Verein zur Wahrung der Staatsbürgerrechte" gegrün- det wurde, regte ich im „Volksmund" der Sonntagspost vom 8. August 1948 auch die Selbstverwaltung der Bezirke und die Bildung einer Bezirksvertretung, wie vor 1848, ähnlich den Kreistagen der bayrischen Landkreise, an. In Bayern wird nicht nur der Kreistag, sondern auch der Landrat (Bezirkshauptmann) vom Volk gewählt. Eine Wahl der Bezirkshauptleute hat - mehrmals - auch Bundeskanzler Dr. Kreisky angeregt, eine Idee, hinter der nicht nur - wie jeder überparteilicher und kritischer Beobach- ter der Zeitereignisse selbst feststellen kann - SPÖ-, sondern auch 0W- und FPÖ-Wähler stehen. Das Volk wünscht nicht - wie in den Jahren 1935-1945 - von einer Partei „bestellte" oder „ernannte", sondern vom Volk „gewähl- te" Volksvertreter und Hoheitsträger. Unsere Generation hat zwei autoritäre Staatsformen „erlebt" und „überlebt". An eine Teilung der 1850-1854 und seit 1868 wieder vereinigten Talschaft Leukental und Brixental wirdjedoch nicht gedacht. Anton Flecksberger
< Page 11 | Page 13 >
< Page 11 | Page 13 >