Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Juli 1979 AV-Sektion Kirchberg auf der Bischofsmütze Da sprach die Bischofsmütze: „Ich steh au! deutschem Grund, Wer deutsch ist, kommt zur Spitze, Die Welschen bleiben drunt." Hundert Jahre nach der geglückten Erstbe- steigung der Großen Bischofsmütze (2455 m) am 28. Juni 1879 durch die Ramsauer Bergstei- ger Johann Schrempf und Johann Steiner (ei- nige Tage nach dem mißglückten Erstbestei- gungsversuch durch die Ampezzaner Santo Siorpaes und Angelo Dimai) wurde sie am 24. Juni 1979 auch von den KirchbeierBergstei- gern, die die 1902 von der AV-Sektion Linz erbaute Hofpürglhütte (1703 m) in Hopfpirgl- hütte umtauften, bezwungen. Am Fuße der Mütze ist der bekannte Kan- ten- oder Gampenbrunn. Hier starb vor 23 Jahren die Schwiegermutter des Kirchberger (und Filzmooser) Heimatchronisten Anton Hecksberger, den Bergtod. Nach den For- schungen Hecksbergers hieß die große und kleine Bischofsmütze oder Bischofshaube nach den beiden 1333 in der Mandling- oder Hofalm bestandenen Schwaighöfen, die heute Almanger sind, die Schwaiger Zipfel-, -Müt- zen oder -Hauben. Vor der Erstbesteigung der kleinen Bischofsmütze (2428 m), 1830 durch den Filzmooser Gappmaier, nannte man die unersteigbaren Schwaiger Zipfel, -Mützen auch die Teufelshörner. Die nach dem Unter- und Oberhofbauern in Filzmoos benannte Mandling- oder Hofalm mit dem Hofpürgl besitzt seit Sommer 1978 ei- nen künstlich angelegten Almsee und heuer soll nach einer Besichtigung des Au,adier Wildparks auch ein Wildgehege errichtet wer- den. Sonst aber ist Filzmoos, was die Höfe-, Alm- und Forsterschließung betrifft, den Kirchbergern weit voraus. Das Gebiet rund um die Bischofsmütze war in letzter Zeit mehrmals Gegenstand vom Stu- dio Salzburg gestalteten Heimatsendungen. So der Hörfunksendungen über den Gerzkopf auf der Gsengplatten, über den Oberhof in Filzmoos und über den Österreichberg bei St. Martin und jüngst die Fernsehsendung über die Pall-Gschütt-Agath. Bei diesen vom Stu- dio Salzburg gestalteten Fleimatsendungen kommt auch der Historiker zu Wort, was bei dem vom Studio Tirol im Vorjahr gestalteten Sendung über den Brixentaler Antlafiritt lei- der nicht der Fall war. Aus Kirchberg dürften Toni und Kathi Flecksberger wohl die einzigen Gäste der 90jährigen Paß-Gschütt-Wirtin- Agath Grünwald gewesen sein. Anton Flecksbe,er: Das Fieberbrunner Buch - eine Fundgrube für lokale Forschungen Das vom Tiroler Landesregierungsarchiv herausgegebene und im Selbstverlag der Marktgemeinde Fieberbrunn erschienene Fieberbrunner Buch - Geschichte einer Tiroler Marktgemeinde - ist eine wahre Fundgrube und Quellengrundlage Für lokale Forschun- gen, Haus- und Hofchroniken. Daß man eine kurze Notiz imFieberbrunnerBuch(Seiten42 1 und 422) auch für eine Heimatgeschichte eines kleinen Tales auswerten kann, ist auch dem nachstehenden Beitrag „Fieberbrunner Ge- werke als Berg- und Schwefelherren im Klau- sental" zu ersehen. Fieberbrunner Gewerke als Berg- und Schwe- felherren im Klausental Hinter der historischen Schwedenkapelle bei Klausen zweigt vom Brixental gegen Sü- den das enge Klausental ab, das erst zu hin- derst in der Stockwiesen und der großen und kleinen Fleckalpe sich weitet. Die Stockwiesen und die Salzburger oder Groß-Fleckalpe liegt im Gemeindegebiet Kirchberg, die Tiroler oder Klein-Fleckalpe im Gemeindegebiet Kitzbühel und nach den früheren Besitzern, den Straifbauern in Brixen, heute Straiftilpe genannt. In diesem Klausental stand die vom Ritter Ekke dem Velber erbaute und 1233 zerstörte Burg Neubaus, heute Ruine Löwenburg auf der rechten (Kitzbüheler) und die Ruine Re- gensburg auf der linken (Kirchberger) Seite des Klausenbaches. Der Klausenbach war bis 1816 Landesgrenze zwischen Tirol und Salz- burg Lind heute noch Gerichtsgrenze zwischen Kitzbühel und Hopfgarten. Am Eingang der Stockwiesen, aberjenseits des Baches im Gemeindegebiet Kitzbühel liegt die im Jahre 1702 dem Fieberbrunner Ge- werken Karl Prugger verliehene Schwefelkies- grube und Schwefelofen, die auch bei den Be- sitzübergängen 1708/1716 und 1743/1752 erwähnt werden. Wie lange müssen Bewohner von Westendorf diese Belastung noch ertragen? Hans Strobl, Westendorf, Gemeinderat FPÖ Seit der Fertigstellung der Bahnunter- führung im Hopfgartner Wald - das für diesen Bereich vorgesehene Ausbaulos ist noch lange nicht verwirklicht - geht fast sämt- Die Ehefrauen des Pillerseer Blei-, Farben- u id Schwefelgewerken Johann Jakob Prug- ger, Maria Barbara Trauner, gestorben 1806., uid des Pillerseer EisenwerksverwesersDomi- nek Andre Prugger, Maria Ursula Walburga Trauner, gestorben 1794, dürften vielleicht T5chter des Hopfgartner Pflegsverwalters (1741-1753) und Pflegers (1753-1784) Jo- hann Georg Trauner gewesen sein, von dessen Söhnen Johann Baptist Christof Trauner (1753-1760) und Franz Xaver Trauner (1764 -1769) Pflegsadjunkten in Hopfgarten wiren. Franz Trauner kaufte 1797 das alte Berg- und Schmelzherrenhaus in Kirchberg und überreichte es dem Gerichts-Armenfonds Hopfgarten zu einem Armenhaus, von dem es 149 der Orts-Armenfonds Kirchberg, eben- falls zu einem Armenhaus, kaufte. Am Ausgang der Stockwiesen, aber diesseits des Baches im Gemeindegebiet Kirchberg, la- gen 1662 zwei übertriebene Kupferbergwerke mit einer schon 1562 genannten Silberhütte und -Stube. Die Stockwiesen, auch Silberhütt- wesen genannt, mit sechs Mannmahd gehör- te 1562 den beiden Klausner Bauern Pauln und Hannsn Möglinger. Die 1702 dem Gewer- ken Prugger verliehene Grubengerechtigkeit lag in der „Paul (Möglinger) Stockherwiesen. Die Waldabstockung in der Stockwiesen, die heute wieder Wald geworden ist, dürfte unter den Kirchberger Gewerken Sigismund und Andre (gestorben 1498), deren Vater Ulrich Stöckl, Bauer in Klausen war erfolgt sen. Das von Ulrich Stöckl erbaute Haus in Klausen stand im heutigen Garten des Han- se ibauers. licher Schwerverkehr für den Raum Kitzbühel durch das Brixental. Die Bahnunterführung in Westendorf stellt nun das gleiche Hindernis dar wie diese früher im Hofpgartner Wald, so- daß die Schwerfahrzeuge diese dadurch umfahren, daß sie in Westendorf die Saurem- straße und dann die Bichlinger Straße benüt- zen, um schließlich oberhalb des Bahnhofes Hangverbauun gen Hopfgartner Wald
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