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Samstag, 14. Juli 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Die Tiroler Meisterin Sonja Schmid (Reutte) wurde auch Bundesmeisterin im Gerätetur- nen. Die Bundesmeisterschaften waren vom TV Gleisdorf hervorragend vorbereitet und wur- den, abgesehen von der überlangen Wett- kampfdauer von 8 Stunden, tadellos durchge- führt. Künftig wird die Meisterschaft an zwei Tagen abgewickelt. Auch Unterkunft, Verpfle- gung und Betreuung waren hervorragend. Sakrale Kultstätten in Kirchberg Von Anton Flecksberger Nach dem Abbruch der Annenkapelle bei der Kirchenerweiterung 1737 und der Ma:ien- kapelle bei der Kirchenerweiterung von 1978 sowie der im oberen Friedhof stehende Olbergkapelle wurde nun auch die im unteren oder Knappeifriedhof stehende Totenkapelle abgebrochen. Daß man das „gemeinde--und kirchensteuerzahlende" Volk nicht fragte, ist in Kirchberg schon eine alte Gewohnheit Die Knappenfriedhofskapelle wäre der geeignete Platz für die Aufstellung des gotischen Mar- morgrabsteines des 1498 verstorbenen Berg- und Schmelzherrn Andre Stöckl, Stifte: der Kaplanei in Kirchberg, gewesen. 1737 hat man den Stöckl-Grabstein (zugleich mit dem Stöckl-Kreuzaltar) aus der Kirche entfernt, um ihn, pietätlos als Treppenstufe beim Kirchen- portal zu benützen. Hand in Hand mit der Entfernung des Ge- werken-Altars in der linken Chorschräge und des Knappen-Altars in der rechten Chors±rä- ge aus der Kirche ging der Niedergang des Sil- ber- und Kupferbergbaues auf der Bmnialm und am Jufen, der nach dem Schmelzhftten- brand im Jahre 1740 zur Einstellung des Berg- baues im Jahre 1805 führte, nachdem man bei der Erweiterung der Sakristei im Jahre 1796 auch das Bild des Hl. Christophorus, dem Schutzpatron der B runnalmknappen, telwei- se verdeckte. Während die 23 auf Privatgrund stehenden Kapellen von den Besitzern, auch von denen, die sonst der Kirche fernstehen, pietätvoll als sakrale Bauten erhalten werden, hat man von den sieben auf Kirchengrund stehenden Ka- pellen schon vier abgebrochen. Anscheinend hat die Kirche für sakrale Kapellbauten, da sie während der Gottesdienste in der Kirch von „Andersgläubigen" gerne besucht werden, nicht viel übrig. Verschwunden sind in Kirch- berg auch die beiden auf Kirchengrund stehen- de Marter. Eine auf Privatgrund stehende Marter wurde auf Anregung eines Mannes, der die Kirche verlassen hatte, renoviert. Ehre, wem Ehre gebührt! Von den übrigen drei auf Privatgrund ste- hende Marter wurden zwei übersetzt und als Kapellen wieder aufgebaut. Die dritte, eben- falls übersetzte Marter, wurde später bei einer Straßenerweiterung abgebrochen. Eine der 23 auf Privatgrund stehenden Ka- pellen wurde 1978 übersetzt und beim Bauernhausmuseum Hinterobernau in Kitz- bühel wieder aufgesetzt. Somit besitzt Kirchberg neben der Pfarrkir- che in Kirchberg, der Filialkirche in Aschau, der Kirchanger- und der Harlaßangerkapelle 22 auf Privatgrund stehende Kapellen (und ei- ne in Aschau stehende Friedhofskapelle), für deren Erhaltung sich besonders der in Kuf- stein wohnende Oberschulrat Ludwig Weinold, dessen Vater als hochverdienter Oberlehrer und Heimatkundler 1934 in Kirch- berg starb, bemühte. Nun hat der in Brixen beheimatete Kunst- historiker Dr. Franz Caramelle vom Bundes- denkmalamt in Innsbruck die Kirchberger Kapellen und die darin befindlichen Gegen- stände sakraler Volkskunst katalogisiert. So befindet sich in der 1711 in Holzwerk von Josef Hemd!, Landtädingsausschuß und 1898 in Mauerwerk von Landtagsabgeordneten Anton Flecksberger erbauten Kapelle ein Votivbild aus dem Jahre 1711, darstellend die Verleihung des Skapuliers an Simon Stock und ein Votivbild aus dem Jahre 1850, darstel- lend die Jochbergwaldkirche, gestiftet von Leonhard Hemd! (geb. 1680, gest. 1752) und von Anton Flecksberger (geb. 1822, gest. 1895). Wünschenswert wäre auch eine Erhebung der Flurkreuze und der Bildmarterin, eine Arbeit, die auch der örtliche Heimatschutz- verein in Zusammenarbeit mit dem gemeind- lichen Kulturreferenten in Eigeninitiative und Eigenregie machen kann. Auch Kreuze und Marterin haben - wie die Kapellen - „ihre Geschichte". Jahreshauptversammlung der Josef- Schlechter-Schützenkompanie Going mit Eröffnung des Schützenheimes Die Josef-Schlechter-Schützenkompanie Going hat im neuen Schützenheim, im Keller- geschoß des Feuerwehrzeughauses am 29. Juni 1979 die Jahreshauptversammlung abgehalten. Hauptmann Wolfgang Aigner konnte bei diesem Pflichtabend den Bürger- meister Alois Mitterer, Obmann des Kamerad- schaftsbundes, Ortsgruppe Going, Johann Widauer und Kommandanten des Winterstel- ler Schützenbataillons, BMjr. Nagiler be- grüßen und die Vollzähligkeit der Goinger Schützen feststellen. Aus dem Tätigkeitsbericht des Haupt- mannes waren die ortsüblichen Ausrückun- gen bei festlichen und traditionsverpflichten- den Anlässen, aber auch die gute Kontakt- und Mitarbeitsbereitschaft im kulturellen, feier- lichen und sportlichen Gemeinschaftsleben der Gemeinde und mit den Ortsvereinen zu entnehmen. Der Bürgermeister hat den Schüt- zen im Feuerwehrgerätehaus einen Raum zur Verfügung gestellt, dazu noch einen guten Fi- nanzierungsbeitrag geleistet, aber die Aus- stattung dieses Raumes oblag dann der kameradschaftlichen Gemeinschaftsarbeit der Schützenkompanie Going. Mit Aufbietung der letzten finanziellen Mittel und mit guter hilfsbereiter, handwerklicher Zusammenar- beit konnte der seit vielen Jahren angestrebte Wunsch der Goinger Schützen, ein Schützen- heim mit Luftgewehrstand, mit großer Freude realisiert werden. Hauptmann Aigner dankte dem Bürgermeister für die sehr verständnis- volle Unterstützung und den Kameraden für die tatkräftige Mitarbeit. Die Eröffnung des Schützenheimes soll daher auch ein verpflich- tender Denkanstoß zu mehr Aufwind der Schützenkompanie am Wilden Kaiser sein. Auf der Tagesordnung stand auch die Neu- wahl des Kompanieausschusses, die rasch und satzungsgerecht unter dem Vorsitz von BMjr. Nagiller abgewickelt wurde. Die neue (alte) Führungsgarnitur der Josef-Schlechter-Schüt- zenkompanie wurde einstimmig gewählt und zwar: Hauptmann Wolfgang Aigner, Stellver- treter im Leutnant-Rang Michael Widauer, Obmann Alois Hofer, der seit 1961 auch als Fähnrich fungiert, Schriftführer und Kassier Alois Rettenwander und als Waffen- und Ge- rätebetreuer Heinz Weidemann und Otto Oberleiter. Bürgermeister Mitterer dankte den Schüt- zen für die gemeinschaftsorientierte Mitarbeit im Gemeindegeschehen und ersuchte um den weiteren kameradschaftlichen Aktivitätsauf- trieb. Obmann d. KB. Widauer hat in seiner Grußadresse um guten Vereinskontakt ge- beten. Ein vorausschauender Beschluß wurde von der Jahreshauptversammlung gefaßt. Die Josef-Schlechter-Schützenkompanie Going will 1981 das 20jährige Bestandsjubiläum feiern und die Gestaltung des Bezirksschüt- zenfestes übernehmen. Zwei Ortschronisten in Kirchberg Wie dem Mitteilungsblatt des Gemein- deamtes Kirchberg in Tirol Nr. 6/79 zu entnehmen ist, sucht die Gemeinde zur An- legung einer Ortschronik laufend alte Fotos sowie Ausschnitte daraus, Urkunden usw., nachdem die nach Jahrgängen geordneten Be- stände des Gemeindearchivs, bis auf wenige Restbestände, verschwunden sind. Neben einem bäuerlichen Heimatchro- nisten mit nur 6 Jahre Volksschulbildung, der heuer „in aller Stille" sein 65. Lebensjahr voll- endete, wird Kirchberg nun auch einen be- amteten Gemeindechronisten mit Matura haben. Wie berichtet, hat der Kirchberger Bauernchronist sein - in jahrzehntelangen Forschungen - umfangreiches Sammelwerk der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, deren Mitglied er ist, zur Verfügung gestellt. Die Gründe, die den „Heimatforscher des Brixentales", wie ihn Prof. DDr. Mathias Mayer vor 20 Jahren in einer Widmung nann- te, dazu veranlaßt hatte, sind bekannt. Einige dieser Gründe dürften auch dem Bürger- meister, dem Bezirkshauptmann (der bei der letzten.Chronistentagung den Chronisten die Unterstützung der Gemeinden versprach) und dem Landeshauptmann bekanntsein. Antrag an die Nationalratsfraktion der FPÖ; Aufhebung des § 94 ASVG - Freigrenze Der Delegierte der Landesgruppe Tirolzum 14. Ordentlichen Bundesparteitag der FPÖ, Gemeinderat Hans Strobl, Westendorf, stellte an den Bundesparteitag der FPÖ folgenden Antrag: „Der Bundesparteitag möge beschließen, die Nationalratsfraktion der FPÖ aufzufor- dern, einen Antrag auf Aufhebung des § 94 ASVG, BGB1.Nr. 189 vom 9. September 1957, im Parlament einzubringen.
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