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‚ Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Juli 1979 MARKTERHEBUNGSFEIER FIEBERBRUNN Schützen-Großvater und Schützen-EnkeL Auch se feierten den jungen Markt Fieber- brunn. Das Geschlecht der Obermoser In der Berichterstattung über die V:tllen- dung des 85. Lebensjahres von AIt1andias- präsident Johann Obermoser wird erwähnt, daß sen Ahne Christian Obermoser 1623 auf Obermoos in Brixen im Thale geboren wjrde. Nun gibt es weder in Brxen noch im Brixental einen Hof Obermoos, wohl aber in Kitzbühel, auf dem 1629 ein Christian Obermoser saß. Obermoos am Kitzbüheler Sonrberg ist heute entsiedelt und ein Zuleien des Geigenbauern in Kitzbühel. 1629 erscheint Martin Stanger an der unte- ren Geigen „samt Rat und Gegetisein' des ehrbaren Christian Obermoser zu Obermoos als gerichtlich gesetzten Beistand zu einer Erbsabhandlung Von ciesem Ciristian Ober- moser stammt auch der Klostermauringer 11 Kitzbühel, Andreas Obermoser, ab, dessen Vorfahren über Schwent und Geigen auf dem Klostermaurachio kamen. Obermoos ‚.am Pfiugsberg' ward schon 1235 erwähnt Pflugsberg hieß früher der Berghang mit den Höfen Obermoos, Stanl, Nieder- und Oberaigen, Linsegg, Hamocs, Thal und Kaltenbrunn (letzte--es abgekom- men). Anton Flecksberger Nachsatz der Redaktion: Die Feststellung von Anton Fleosherger ist sehr interessant. Aufgrund des Ahnenpasses, erstellt 19-2 von Benefiziat Trigler, Kitzbühel, is: bei Christian Obermoser, der 1629 in Kitzbühel Obermoos kaufte, Brixen im Thale angegeben; eberfals bei seiner Gattin, Catharina Dalle--in. Da es nun in Brixen keinen Hof „Obermoos gibt, muß es sich um den gleichnamigen Hof in Kitzbühel handeln. Der Sohn von Christian Obermoser, Petius, wurde 1644 in KitzDühel mit der Elisabeth Stanger getraut. Die Erwähnung BrixenirnThaleistalsover- mutlich auf einen vor.ibergehenden Aufent- halt des Christian Obermoser in diesem l)rt zurückzuführen. Anton Flecksberger, Kirchberg: In Reith bei Kitzbühel steht rechts am Ein- gang zum Friedhof zur Kirche ein altertümli- ches Bauwerk, der sogenannte Totensagrer (o- der -sakrer). Ein sakraler Bau, der als Toten- sarch (Totengruft) und als Totenbainhaus(To- tenkarner) diente. Im Kirchenurbar Kirchberg (1558-1700) wird ein Laden am Totensarch (Totensarg) und ein Stand an der Freithofmauer (Friedhof- mauer) erwähnt. Dieser Totensarch (Totensagrer) lag also dem Laden des Kirchgaßkrämers gegenüber und dürfte die Gruftkapelle und das Beinhaus der darüberstehenden, 1515 erbauten Annen- kapelle bei der Kirche gewesen sein, die den evangelischen Gewerken als Oratorium diente und 1737 bei der Kirchenerweiterung abge- brochen wurde. Die Annenkapelle mit Gruft und Kamer stand östlich am Aufgang zur neuen Aufbah- rungs- und Aussegnungshalle. Der Annenal- tar wurde 1737 in die an die neuen Obsten angebaute Totenpapeilchen und 1768 in die neue Kirchangerkapelle übersetzt. In Brixen heißt das Feld südlich der Straße nach Hof der Freithof und die daran an- schließenden Wiesen jenseits der Bahn die Painpeunten. Oberhalb der Beinpeunt ist das Gewölbe des sogenannten Bierkaliers, der an das Beinhaus in Hallstatt erinnert. Sowohl das Freithoffeld als auch die Bein- peunt westlich am Weg zum Pfaffenstolln (Pfarrerstollen) ist archivmäßig schon 1562 be- legt. (In Bearbeitung: die Flurnamen der Feld- mark Hof). Alter wie der Totensagrer auf dem Kirch- berg dürfte der Sagrer drüben in Spertendorf, der 1446 ein Knappensölhaus und der Sagrer drunten im Dorf, der 1549 eine Handschmie- de wurde, gewesen sein. Beim Umbau des Hauses in Spertendorf fand man unter dem Fußboden einen Sarg und Gebeine und bei Grabungen neben der Schmiede im Dorf ebenfalls Gebeine und in der Schmiede in einer Nische ein Kännchen. Die bei diesen profanierten Sakralbauten ge- machten Funde deuten auf einen Totensagrer ocer eine Totenkapelle hin, die ursprünglich Totensarch oder Totensarg genannt wurden. In Reith ist der Totensarch als Totensagrer ernalten geblieben. Da Hias FIEBERBRUNN D Waldrastbäurin dö Hofer Thres is aufn Hias ihrn Oiten bäs Sie sagt, sie hat dahoam dö Plag und Er, er sauft den ganzen Tag. Den ganzen Tag, dös war no glacht dös Luada sauft dö ganze Nacht und wenn er hoamgeht in der Frua dann hat dös Rindviech no nit gnua, dann steckt er sich drei Flaschen no schnell in d'Hosentaschen. Dö Wallfahrt dö hat a nix g'nutzt und nix der Rosenkranz scho wieder hat er's Geld verputzt der Gottverflixte Schwanz. D' Hofer Thresl is fit dumm wart sagt Sie - - - jetzt drah i mi um wenn's Beten scho nix helfen tuat dann is für di der Teifi guat Sie kaft dö Haut von oana Kua steckt sich eini, - macht sie zua und wart' dann zornig und ergrimmt bis das der Hias vom Wirtshaus kinimt. Wia dann um drei Uhr in der Nacht e: sei Kammerl auftuat sacht, Der Totensarch in Kirchberg Der Totensagrer - eine Totenkapelle
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