Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Juli 1979 Schüler gestalteten ihre Abschlußfeier Abwehrmaßnahmen begutachten zu können, wie es Brauch war. Da sahen die „Dörfler" ei- nen Eisendraht rund um dem Maibaum mit der Inschrift: „Achtung Starkstrom!" - eine Leitung führte hinunter zum Bahnkörper, wo damals vor einigen Jahren die Elektrizifierung beendet wurde. Auf den Balkonen beim Gaßl und beim Zehner wartete die Weiblichkeit mit Körben voll Steinen; verstärkt durch zwei Vor- derlader, mit Weizenkörnern geladen. Im Anger vom Fiechter wurde der Hydrant angeschlossen, der Schlauch vergraben und der Strahiführer von einer „Fünfermann- schaft" mit Gummiknüttin (mit Sand gefüllte Stücke von Gartenschläuchen) abgeschirmt. Alle Altbauern von Almdorf: der Lechner, der Mülinersattler, der Grander, da Schneider, da Fiechter und auch der Gaßl waren mit Knüppeln ausgestattet. Das alles und noch viel mehr wurde dem Nasner gezeigt, worauf die- ser die „Raubaktion" abbrach und die Leute heimführte. Beim Lechner wartete die „Lech- nermoidl", die gerne aktiv dabeigewesen wäre, aber Haushüten mußte, mit einem „nassen Fetzen" und verspottete die Leute noch tüch- tig. Der Gruppe um Franz Grander, dem Nasner, wurde von den Dorfwirten, dem Park- wirt(wo der gestohlene Maibaum hätte aufge- stellt werden sollen), vom Klausner, Rainer, Bruckwirt, Dampfl, Mauthwirt, Bärenwirt, Seislwirt und der Bahnhofsrestauration an die 20 Fässer Bier in Aussicht gestellt, gratis natür- lich. Dafür stand aber am nächsten Morgen im Garten des Parkwirts eine dürre Stange, an der Spitze ein alter Besen. Am 2. Tag kamen die Reithamer und die Winkler, aber am dritten sowie am letzten Mai war Ruhe. In diesen Tagen „Wachten" beim Gaßl, auf der Ofenbank bzw. im Stall bei Gaßl, Kühen an die 20 bis 30 Mann, während drei Mann „Streife zogen". Es wargut, daß aus dem „Stehlen" nichts wurde, denn die Folgen wären entsetzlich gewesen. Damals amtierte in „Senehans" ein strenger Gendarmeriebeam- ter. Das haben die Maibaumaufsteller gewußt. Sie ließen daher dem Gaßlbauern „Post" aus- richten (er absolvierte dort seinen traditionel- len „Sonntagswatter"), nicht vor dem späten Nachmittag nach Hause zu kommen. Um die- se Zeit würde der Maibaum schon stehen. Man hatte nämlich erfahren, daß die Gendar- merie dem Gaßlbauem das Verbot des Mai- baumaufstellens erteilt hätte. So leicht war es aber nicht, diesen 37 Meter langen Baum, samt Wipfel und Kranz und am Wipfel eine 100-Watt-Birne, aufzustellen. Es mußte dann doch noch Zimmermeister Friedl her und mit dessen „Tasche" und zwei Pferden vom Gaßl wurde der Baum „aufgezogen", an den Kaminen der benachbarten Bauernhäuser mit Stricken gesichert. Als der Baum in die drei Meter tiefe Grube fiel, sprang leider die Birne aus der Fassung, so daß es mit der elektrischen Beleuchtung nichts wurde. Damals gab es viel Aufsehen um den Baum, der schon beim Valentini in Kirchdorf zu sehen war. Die Maibaumaufsteller hatten von den Almdorfer Bauern gleich vier Bäume bewilligt bekommen. Der schönste wurde aufgestellt, die anderen drei an die Magerhennmühlsäge verkauft. Der Erlös wurde für Schnaps und Bier aufgewendet. Die vierten Klassen der Hauptschule I(Kna- benhauptschule) Kitzbühel mit den Klassen- vorständen Fachlehrer Robert Schwanninger (4 a), Fachlehrer Christine Exenberger (4 b) und Fachlehrer Hans Schennach (4 c) berei- teten zum Schulschluß eine gediegene Abschiedsfeier vor, zu der auch die Eltern ein- geladen wurden. In der Halle der Doppel- hauptschule rollte ein mehr als einstündiges Programm ab, das nach den Intentionen der Schülerinnen und Schüler erstellt war. Klas- senvorstand Robert Schwanninger konnte als Gäste die Eltern, Stadtrat Gerhard Resch in Vertretung des durch eine Landtagssitzung verhinderten Bürgermeisters Hans Brettauer und die Lehrerschaft der Schule begrüßen. Das musikalische Programm gestalteten eine Gruppe der Klasse 4b (Erika Pletzer, Brigitte Aufschnaiter, Ursula Hauschild und Johanna Aufschnaiter) und Thomas Sohler von der Klasse 4 a. Nach einem von Richter Weiss ge- sprochenen Prolog hielt Michael Angermann eine Dankrede, in der er Bilanz der vier Jahre in der Hauptschule zog. Er dankte dabei Dir. Alfons Plattner und den in den Klassen tätigen Lehrern, vor allem den Klassenvorständen, aber auch den Eltern und dem Elternverein. Besonders hervorgehoben wurden die Lager- skiwoche, die Wienwoche und die Wander- tage, aber auch die sportlichen Bewerbe an der Schule (Schwimmwettbewerb, Leichtathletik- tag). Dem Elternverein wurde besonders für die Initiative zur Berufswahllnformation ge- dankt. Die Klasse 4 a hatte einen vom Klassen- vorstand initiierten Winterfünfkampf abge- wickelt, den Dipl.-Sportlehrer Werner Nessi- zius bestens unterstützte. Nach einem von Herzen kommenden Dank überreichte der Klassensprecher an Dir. Alfons Plattner die umfangreiche Klassenchronik. Für die Klasse 4 b sprach deren Klassensprecher Johann Krimbacher (Jochberg), der ebenfalls herz- liche Dankesworte fand. Als letzter Klassen- sprecher würdigte Andreas Aberger (4 c) die Leistungen des Direktors und der Lehrer für die Ausbildung in den vier Jahren der Haupt- schule. Dir. Alfons Plattner bezeichnete in einer Rede die Feier als Beweis des Kontaktes zwischen Schülern und Lehrern und betonte die Notwendigkeit, an der Schule nicht nur Wissensvermittlung zu betreiben, sondern auch Herzens- und Gemütsbildung zu erhal- ten. Koop.-Mag. Peter Hausberger als Reli- gionslehrer zeigte auf, daß die Schule des Le- bens weitergeht und befaßte sich mit Proble- men der Bewältigung des nächsten Lebensab- schnitts. Die Klasse 4 c stellte zwischen die Reden treffende Sinnsprüche. Als eine besondere Aufmerksamkeit wid- mete die Klasse 4 b als bleibende Erinnerung an die Hauptschulzeit von 1975 bis 1979 der Stadtgemeinde als Schulerhalter einen Baum als Symbol des Lebens. Die anläßlich der Widmung ausgestellte Urkunde wurde Stadt- rat Resch übergeben. Der Kulturreferent wür- digte in einer Ansprache die Leistungen der Schüler für diese Feier und dankte auch der Lehrerschaft für den erbrachten Einsatz. Die klassenbesten Schüler erhielten Ehren- geschenke der Schule. Ausgezeichnet wurden: 4 a: Andreas Lumpi, Michael Widmoser und Michael Huber, 4 b: Ursula Hauschild, Susan- ne Erber und Johann Krimbacher, 4 c: Werner Bolego, Martin Oberacher und Markus Heinz Parzer. Die Schüler überreichten den in den Klassen unterrichtenden Lehrern kleine Erin- nerungsgeschenke, die im Unterricht herge- stellt worden waren,sowie Klassenfotos. Der Festakt schloß mit dem Absingen der Bundes- hymne. ©© ©© © © © © ©© ©© Die musikalische Gestaltung der Abschluß- feier erfolgte durch Thomas Sohler, Johanna Aufschnaiter, Ursula Hauschild, Brigitta Auf- schnaiter und Erika Pletzer.
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