Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. Juli 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Klassentreffen nach 25 Jahren sind wieder Bäume blühen und wachsen, wer- den die PKW-s und LKW-s um Kitzbühel herumfahren. Das ist bereits der Startschuß für das nächste Großprojekt, welches die Ge- meindeverwaltung zu lösen hat. Es wird die Fußgängerzone der Hinter- und der Vorder- stadt sein. Das geschmackvollste und schönste, aber auch funktionellste wird gerade gut genug sein, um aus dem 700 Jahre alten Städtchen eine Perle Tirols zu machen. Die Stadtgemeinde und der Fremdenver- kehrsverband Kitzbühel werden aber auch dann nicht zur Ruhe kommen, so wie es auch die Unternehmer nicht können, weil sie von der Zeit und der aus dieser Zeit heraus ent- stehenden Wünsche und Strömungen getrie- ben werden. Wagen wir daher abschließend noch einen Blick in die Ferne. Sie sollte eine Verbindung des derzeitigen Kurparks und der neuen Aqua- rena mit der Altstadt bringen. Es wird viele Jahre dauern, bis man sich ernstlich mit dem Projekt befassenwird können, denn dieses Zu- sammen- oder Ineinanderfließen des Kur- parks mit der Altstadt bedarf großer Teilpro- jekte, wie der Verlegung der Volksschule, der Absenkung der Klostergasse und der Über- brückung der Fahrrinne mit einer schrägen Decke, die gegen die Altstadtmauer hin flach auslaufen soll und auf der dann nur noch Gras, Blumen und Bäume und viele Ruhebänke zu sehen sein werden. Durchbrüche durch die Stadtmauer werden es ermöglichen, daß Altstadt und Kurpark zu einem Ganzen wer- den. Eine blühende Wiese an die sich, fast wie einst im Mittelalter, das schmucke Altstädt- chen anlehnt. Wie gesagt, vorerst noch eine Vision, aber die Zeit läuft und läuft und eines schönen Tages wird man sich zusammen- setzen und miteinander die für Kitzbühel best- mögliche Lösung zu suchen und zu verwirk- lichen. FVV-Direktor Dr. Josef Ziepi Verschiedenste Anlässe können einen an die eigene Schulzeit erinnern. Besonders ein Klassentreffen kann die Erinnerung an die ge- meinsam verbrachte Volksschulzeit erwachen lassen. In der vorletzten Schulwoche trafen sich nach 25 Jahren die Schüler der 4 a Klasse der Volksschule Kitzbühel des Schuljahres 1953/54 und ihre Klassenlehrer. Ein Besuch in der Schule, besonders in den ehemaligen Klassenzimmern zeigte allen die Fortschritte in der Ausstattung des Schulge- bäudes: die großen Heizkörper der alten Dampfheizung wichen der neuen Heizanlage, die geölten Fußböden und die Schulbänke waren ausgetauscht, jedes Klassenzimmer hat ein Waschbecken und bekam neue Fenster. Nachdem ein Klassenfoto vor der Schule aufgenommen wurde, ging man gemeinsam zum Friedhof, um die Gräber der verstorbe- nen Mitschüler Herbert Huber, Wilfried Krau- se und Klaus Bucher zu besuchen und ihrer zu gedenken. Der Abend, der im Hotel Bruggerhof ver- bracht wurde, bot jedem Gelegenheit, beim gemütlichen Beisammensein aus seinem Leben zu erzählen. Es war eine besondere Freude, daß fast alle ehemaligen Lehrer der Volksschulzeit zum Klassentreffen kommen konnten. Frau Josefa Tonner war in der ersten und zweiten Klasse unsere allseits beliebte Religionslehrerin. Der Erstklaßlehrer Vinzenz Dablander, heute Hauptschuldirek- Die Schüler der ehemaligen 4. Klasse Volks- schule und ihre Lehrer Volksschuldirektor Konrad Weiß, Hauptschuldirektor Vinzenz Dablander und Berufsschuldirektor Leo Tschurtschenthaler zum Besten gab. Der Saal war trotz des Regen- wetters vollgepfropft. Sogar aus Reith waren Gäste erschienen, unter ihnen einige allbe- kannte Sängerkehlen. Die Pausen füllten die „Brixner Jazz" mit ihren nieversiegenden Wei- sen aus. Die Zuhörer waren voll und ganz zu- frieden. Darum möchte der Schreiber dieser Zeilen den Rührigen zurufen: „Nur nit lugg- lassen!" Kirchberg. Ausstellung. An den beiden Pfingsttagen fand im hiesigen Schulhause eine Handarbeitsausstellung der Volks- und Fort- bildungsschule statt. Was die Ausstellung an Schönem und Nützlichem bot, hat alle Erwar- tungen übertroffen. Alle Zweige von Hand- arbeiten, dem neuen Lehrplan entsprechend, waren vertreten, von der notwendigen Flick- und Stopfarbeit bis zur feinen Häkel-, Strick-, Stick-, Näh- und Durchbruchsarbeit. Von reiferen Volksschülerinnen und Fortbildungs- schülerinnen waren ganze Garnituren von schönen Arbeiten zu sehen. Von den zahl- reichen Besuchern der Ausstellung wurde den drei Lehrerinnen Schwester Basilissa Brand- stätter, Kleta Unterberger und Katharina Herzog Dank und Anerkennung zum Aus- druck gebracht. Auch eine Auslese von Back- werk wurde zur Schau gestellt. Kitzbühel. Trachtenverein. Der 1. Tiroler Trachtenverein, Landsturmgruppe Kitzbühel, hielt am 25. Mai 1929 im Gasthof Harisch sei- ne 4. Generalversammlung ab. Waidring. Kundmachung. Die Elektrizitäts- genossenschaft Waidring beabsichtigt am Grieselbach in der Gemeinde St. Ulrich am Pillersee ein Elektrizitätswerk zu errichten. Die Wasserfassung erfolgt 14 m ober der Straßenbrücke bei St. Adolari, die hieran an- schließende Rohrdruckleitung ist 325 m lang und unter Boden verlegt. Das Krafthaus kommt auf Gp. 1054 zu liegen. Von deinsel- ben erfolgt mittels 136 m langen Unterwasser- kanal die Rückgabe des Wassers. die kommis- sionelle Verhandlung über das Projekt findet am 18. Juni 1929 an Ort und Stelle statt. Kitzbühel. Gemeinderatssitzung. Am 24. Mai 1929 fand unter dem Vorsitz von LA Bürgermeister Karl Planer eine Gemeinde- ratssitzung statt. Josef Harisch, der ffir den erkrankten Dewina einberufen wurde, leistete dem Bürgermeister die übliche Angelobung. Es wurde beschlossen, das Zulaufgerinne der Ehrenbachzentrale des städtischen Elektrizi- tätswerkes, das bisher aus Holz bestand, durch Mannesmannrohre zu ersetzen. Der Sparkas- se Kitzbühel wurde als Besitzerin des Kinoge- bäudes gestattet, dieses Gebäude als „Stadt- säle" zu bezeichnen. Sodann wurden Oberbe- zirksarzt Dr. Kaaserer sen. anläßlich seines 50jährigen Doktorjubiläums, Schuldirektor Franz Walde und Geist. -Rat Stadtpfarrer Karl Egger zu Ehrenbürgern ernannt. Reith. Heimkehrerverein. Am Pfingst- montag 1929 wurde beim Kriegerdenkmal, wie alljährlich, ein Libera abgehalten, woran sich die Heimkehrer mit Fahne beteiligten. Hernach versammelten sich die Heimkehrer im Gasthof Jöchl, um einen Heimkehrer- verein zu gründen. Es wurden zum Obmann Bürgermeister Johann Mayrl, zum Obmann- stellvertreter Johann Keuschnigg und zum Schriftführer und Kassier Christian Kraßnigg gewählt. Fortsetzung folgt
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