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Seite 12 - kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Juli 1979 tor in Hopfgarten, versicherte, daß das Jahr mit dieser Klasse sein schönstes Dienstjahr war und seine Schüler erinnern sich gerne an die Zeit mit ihm. Prof. Herbert Huber, Innsbruck, der Lehrer in der zweiten Klasse, war leider verhindert zu kommen. Volksschuldirektor Weiß, St. Ulrich, führte die Klasse mit strenger Hand durch das dritte Schuljahr. Leo Tschurt- schenthaler, Leiter der kaufmännischen Be- rufsschule Kitzbühel, war der Lehrer der vier- ten Klasse. 42 Schüler waren in seiner Klasse vereint und erlebten einen durch musische Tätigkeiten aufgehellten Unterricht, der den Anschluß an die darauffolgenden Schuljahre erleichterte. Der ehemalige Direktor der Volksschule, Berufsschuldirektor i.R. OSR Karl Grißmann, beehrte das Klassentreffen durch seinen Be- such und erzählte aus seinem Leben. Von den Schülern der 4 a Klasse waren anwesend: Peter Aschaber, Filialleiter der Sparkasse in Kirchberg; Gottfried Baierl, Installateur; Ger- hard Golser, Leiter eines Restaurants in Heil- bronn; Michael Hofer, Verkaufsfahrer, Dr. Othmar Krüp!, Staatsanwalt in Innsbruck; Uwe Leo, Spengler; Hugo Pirchl, Gastronom; Anton Pletzer, Installationsunternehmer in Hopfgarten; Mag. Harald Rupert, Gymnasial- professor; Ernst Schreder, Wäschereibesitzer; Dr. Hansjörg Sieberer, Rechtsanwalt; Johann Wagner, Großhandelsvertreter; Engelbert Weiß, Maschinenmechaniker. Briefe trafen ein von Rupert Horngacher, Geschäftsführer in Schweden; Peter Obernauer, Textilagentur; Dr. Jürgen Sebanz, Univ.-Assistent. Der Geist der Gemeinschaft der vor 25 Jah- ren Schüler und Lehrer verband, führte jetzt Erwachsene und ihre Lehrer zusammen. Der Blick zurück in die vergangene Volksschulzeit und das Wissen um die bestehende Kamerad- schaft war für alle die zum Klassentreffen kamen ein frohes und schönes Erlebnis. Anerkennung für Tiroler Wappenfibel Die „Tiroler Wappenfibel" von Landesar- chivdirektor Hofrat Dr. Eduard Widmoser, die kürzlich in der Verlagsanstalt Tyrolia in Inns- bruck herausgebracht wurde, wurde in einer Rundfunkbesprechung besonders gewürdigt. Das Büchlein bringt zuerst das Wappengesetz, dann eine Ubersicht über die Wappen der Re- publik und der Bundesländer, einen kurzen hi- storischen Abriß der Gliederung Tirols, das Wappen des Landes und der Landeshaupt- stadt und schließlich bezirksweise Übersich- ten und die Wappen der Gemeinden mit einer kurzen Charakteristik. Dabei ist auch die Ge- schichte jener Gemeinden berücksichtigt, die noch kein Wappen haben. Die Beschreibun- gen zeigen in ihrer Prägnanz das umfassende Wissen und die schriftstellerischen Fähigkei- ten Dr. Widmosers, die Zeichnungen von Elke Staller - Czeschner (die auch beim Kitzbühe- 1er Stadtbuch mitgearbeitet hat) stellen eine ausgezeichnete Arbeit dar. Eine zum Buch gehörende Wappentafel eig- net sich als Wandischmuck. In den Nachliefe- rungen zum Werk sollenjene Gemeindewap- pen folgen, die noch vergeben werden. Derzeit haben noch rund 30 Prozent der Gemeinden kein eigenes Wappen. Hofrat Dr. Widmoser hat sich als Förderer der Ortschronisten, durch die Schriftenreihe „Ortschroniken" und durch sein leider bereits vergriffenes Buch „Tirol von A bis Z" große Verdienste erworben. Die „Ti- roler Wappenfibel" erweist den Tiroler Ge- meinden neuerdings einen großen Dienst. Landesrat Kommerzialrat Christian Huber: 30 Jahre Kleingewerbeförderung in Tirol - Jetzt auch Betriebsmittelkredite Im Jahr 1949 wurde durch die Initiative eini- ger Funktionäre der Tiroler Wirtschaft die Idee der Kleindarlehen geboren und verwirklicht. Sie führte zur Gründung des Kleingewerbe- förderungsfonds in Tirol, der sich inzwischen als ein wertvolles Instrument zur Förderung von Kleinbetrieben der Tiroler Wirtschaft erwiesen hat und zahlreichen kleinen Unter- nehmen eine maßgebende Hilfe in der Be- triebsführung war. So mancher Betrieb hätte noch lange nicht diese Leistungsfähigkeit erreicht, wäre nicht mitHilfe dieser Kredite der Aufbau des Unternehmens gefördert worden. In den 30 Jahren seit Bestehen des Klein- gewerbeförderungsfonds wurden an 7871 Be- triebe Kleingewerbedarlehen im Gesamt- betrag von über 365 Millionen Schillingverge- ben. Eine beachtliche Summe echter Hilfe- leistung für den Tiroler Unternehmer. Aus dem Anstieg der Darlehenshöchstgrenze, die von 1949 bis 1960 10.000 Schilling betrug und dann schrittweise bis auf 100.000 Schilling angehoben wurde, kann deutlich die In- flationsrate ersehen werden. Das Fondsver- mögen ist insbesondere durch die bedeuten- den Zuschüssen von seiten des Landes Tirol seit dem Jahre 1 960 von 7,8 Millionen Schil- ling auf 126 Millionen Schilling angewachsen. Die Idee, den Wirtschaftstreibenden durch die Gewährung von zinsbegünstigten Kre- diten zur Rationalisierung der Betriebe zuver- helfen, ist seit Schaffung des Fonds unverän- dert geblieben. Wollte man in den ersten Nach- kriegsjahren mit deren wirtschaftlich schwieri- gen Zeiten den Wiederaufbau der Betriebe för- dern, so erscheint jetzt besonders die Ver- besserung und Erhaltung der Wettbewerbs- fähigkeit von eminent wichtiger Bedeutung. Die Ansuchen sind bei der Tiroler Handels- kammer einzureichen und werden dort an die Geschäftsstelle des Fonds beim Amt der Ti- roler Landesregierung weitergeleitet. Über die Vergabe der Kredite entscheidet das Kura- torium, dessen Vorsitzender der Wirtschafts- referent der Tiroler Landesregierung, Landes- rat Kommerzialrat Christian Huber, ist. Das Kuratorium tagt alle 2 bis 3 Monate, wobei jeweils 100 bis 150 Kreditanträge in Höhe von rund 8 bis 12 Millionen Schilling behandelt werden. So wurden im Jahr 1978 fast 450 Kre- dite in Höhe von insgesamt nahezu 40 Millio- nen Schilling bewilligt. Die alljährlich steigen- de Nachfrage nach Krediten für Kleingewer- beunternehmen ist ein anschaulicher Beweis für die Notwendigkeit dieser Aktion. Es mag als Zeichen für diese gut funktionierende Ein- richtung gelten, daß jedem Darlehenswerber, der den Richtlinien entspricht, sofort und unbürokratisch geholfen wird. Betriebe, die unter diese Förderung fallen, dürfen einen bestimmten Höchstumsatz nicht überschreiten. So dürfen Fremdenverkehrs- und Handelsbetriebe einen Jahresumsatz von 3 Millionen Schilling, im Lebensmittelhandel sogar bis 4 Millionen Schilling, erreichen. Ge- werbebetriebe dürfen einen Umsatz bis 2 Mil- lionen Schilling aufweisen oder bis 5 Arbeits- kräfte, Betriebe nach der Sektion Verkehr bis 3 Arbeitskräfte beschäftigen. Für Sägewerke stellt ein Jahresschnitt von 2500 fm die Höchst- grenze dar. Die Laufzeit der Darlehen beträgt maximal 5 Jahre, wobei das 1. Jahr tilgungsfrei ist. Derzeit wird ein Zinssatz von 5 % berech- net, die Darlehenshöhe ist mit 100.000 Schil- ling begrenzt. Wurden bisher Kredite nur für echte Investi- tionen gewährt, so besteht ab sofort bei Be- triebsneugründungen, Betriebsübernahmen und Pachtübernahmen die Möglichkeit der Inanspruchnahme von B etriebsmittelkre- diten. Für diese Fälle wurde die Darlehens- höchstgrenze auf 150.000 Schilling hinaufge- setzt. Es kann also ein Jungunternehmer zu- sätzlich zu seinem Investitionskredit von 100.000 Schilling weitere 50.000 Schilling zur Anschaffung eines entsprechenden Warenla- gers beantragen. Die Vorgangsweise beim Ansuchen ist die gleiche, die Auszahlung des Darlehensbetrages erfolgt bei Vorliegen der Unterlagen unmittelbar nach Bewilligung durch das Kuratorium. Durch diese neue Aktion, die eine Lücke in den bisher bestehenden Förderungsmaßnah- men schließt, soll nicht nur Jungunter- nehmern eine bessere Starthilfe gegeben, son- dern auch ein wesentlicher Beitrag zur Arbeits- platzsicherung geschaffen werden. Der Hirtenstock des Martin Holzastner Der im Kitzbüheler Anzeiger Nr. 28 vom 14. Juli 1979 erwähnte und beschriebene Hir- tenstock des Martin Holzastner (Heimat- museum Kitzbühel) den er 1825 als Hirte auf der Alm Röthel- oder Rötenstein im oberen Spertnergrund geschnitzt hatte, läßt die Ver- mutung aufkommen, daß Martin Holzastner, der angeblich als Holzschnitzer in Schwaz starb, auch den Gamskopf auf dem Josef-- Holzastner-HolfVorderwetzing in Kirchberg und den Hirschkopf auf dem Sebastian— Holzastner-Hof Eckingrnaurach in Kitzbühel geschnitzt hat> Beide Wildköpfe sind heute verschollen, nur die neben der Haustüre des Wötzinghofes - dem Geburtshaus des Groß- vaters des Holzschnitzers angemalte „schwar- ze Garns" ist bis auf heute erhalten geblieben. Zur Zeit der Hirtschaft von Martin Holz- astner war die Alm Rötel- oder Rötenstein - die heutigen Almen Rettenstein und Leger - noch ungeteilt und bestand aus drei Legern. Raggstatt die Grundalm, allda 4 Hütten „im Gleger" genannt; Rettenstein die Hochalpe mit 3 Hütten oben, dann haben die Rettenstei- ner am Trettl noch 3 Hütten, die heute aber verfallen sind. Nach dem Alpbrief vom 2. Juli 1556 „um Rotenstein und Prunn" in der Sper- ten, hatte die Rinderalm Rotenstein (Retten- stein und Leger) 16 Kaskare zu je 12 Rinder- recht und auf der Ochsenalm Prunn (Kälber- brunn) hattejedes Kaskarje2 Ochsen- oderje6
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