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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Juli 1979 jahren miFug und Recht als ein weit über die Grenzendes Landes hinaus bekannter Fach- mann auf dem Gebiet der Gartengestaltung und der Landschaftsgärtnerei bezeichnet Im Jahre 1963 erhielt er den ehrenvollen Auftrag, gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Gerhard Koppelmann (gest. 12. Jänner 1977), Osterreich bei dem Internationalen Garten- gestalterkongreß in Hamburg zu vertreten. Schon frühzeitig, knapp nachdem er seinen eigenen Betrieb in Kitzbühel eröffnet hatte, nahm Ing Berger, dem inzwischen das Recht zur Führung des Standestitels „Ingenieur" zuerkannt wurde, seine sich dann überaus ersprießlich gestaltende Tätigkeit in der Kam- merorganisation auf: In den Jahren von 1953 bis 1955 widmete er sich insbesondere dem Neuaufbau der Tiroler Landesinnung der Gärtner und Blumenbinder, wurde auf Grund dieser Leistungen 1955 zum Landesinnungs- meister bestellt, eine Funktion, die er in unun- terbrochener Folge bis zu seinem frühen Tode auch bekleidete. Hier galt sein besonderes Au- genmerk der Einrichtung einer gezielten Wer- bung, sei es der Valentinstag oder der Mutter- tag, oder der Blumenschmuck in den Städten und Dörfern. Es war schließlich mit sein Ver- dienst, daß die Stadt Kitzbühel Sieg um Sieg im Landesgartenwettbewerb erzielte und schließlich von Landeshauptmann Eduard Walinöfer endgültig den Wanderpokal zuge- sprochen erhielt. Aber auch die Blumenausstellungen im Kammergebäude in Kitzbühel gehen auf seine Initiative zurück. Ausstellungen, die stets ein hervorragendes Echo bei Publikum und Presse fanden. Nicht unbedeutenden Anteil hatte Kommerzialrat Ing. Berger auch an der nunmehr gewährleisteten Versorgung der Be- völkerung und der Gäste mit Schnittblumen. Seinen Bemühungen gelang es, ausreichende Kontingente ifir Blumenimporte sicherzustel- len, so daß seit Jahrenj edes einzelne Innungs- mitglied in Osterreich die Möglichkeit hat, zu wesentlich günstigeren Bedingungen selbst Schnittblumen-Direktimporte zu tätigen. Berufserfolge im In- und Ausland. Aber auch eine außergewöhnlich ersprießliche Tätigkeit als Funktionär der Tiroler und öster- reichischen Kammerorganisation. 1955 Lan- desinnungsmeister. Im gleichen Jahr wurde er in den Bundesinnungsausschuß berufen, 1960 zum stellvertretenden Bundesinnungsmeister und 1965 zum Bundesinnungsmeister bestellt. Beiden Handelskammerwahlen 1965 in die Sektionsleitung Gewerbe als Mitglied ge- wählt, übte er seither die Funktion eines Kam- merrates aus und nahm regen Anteil an den Beschlüssen und Entscheidungen der Kam- mervollversammlung. Er war als Bezirks- gewerbeobmann auch Mitglied des Bezirks- stellenausschusses Kitzbühel, wo er die Funk- tion eines Bezirksobmannstellvertreters be- kleidete. Er war weiters im Sozialausschuß der Kammer tätig, im Ausschuß für Arbeitsrecht, als Beisitzer der Prüfungskommission für Blu- menbinder und als Ersatzmitglied im Landes- fremdenverkehrsrat. Als moderner, aufgeschlossener Unter- nehmer erkannte Kommerzialrat Ing. Berger rasch die Notwendigkeit der Heranbldung eines gut ausgebildeten Nachwuchses und widmete sich daher diesem Aufgabenbereich mit Intensität. Auf seine Initiative ging die Errichtung der Bundesberu'sschule für Gärt- ner und Blumenbinder in Wien-Kagran zu- rück und er war auch Mitiniator der seit 1966 zur Durchführung gelangenden Bundeslehr- lingswettbewerbe. Dreimal bereits konnte Kommerzialrat Berger Kitzbührl als Durch- führungsort des Bundeslehrlinswettbe- werbes auswählen, erstmals im Jubiläumsjahr 1971 „Kitzbühel 700 Jahre Stact". Seine vor- bildlichen Vorbereitungen und ausgezeich- neten Organisationen dieser Bewerbe wurden gerühmt. Der Verstorbene hielt auch Farbli•htDilder- vorträge, war bei der Gestaltung von Werbe- filmen im Fernsehen beteiligt und förderte den „Blumenball" in Innsbruck als gesellschaft- liches Ereignis. Er galt als Gönn--r und För- derer vieler Vereine und stiftete Tausende und Abertausende Blumen für öffentliche bzw. caritative Veranstaltungen, zum Wohle der Allgemeinheit. Die Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel be- stellte ihn zum Vorsitzenden des Aufsichts- rates. Eine so intensive Tätigkei:in allen Belangen konnte natürlich nicht unbeachtet bleiben. Foto Toni, Inhaber Rothbacher, Kitzbühel Die Tiroler Handelskammer hat Ing. Berger mit der Silbernen Ehre nmedaille ausgezeich- net und der Bundespitsident verlieh ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Osterreich. Der Verstorbene war außerdem Träger dar Julius-Raah -Ehren- medaille, Träger des Ehrenzeichens in Gold für besondere Verdienste um den öster- reichischen Gartenbau, des Goldenen Ehren- ringes der Bundesinnung der Gärtner und Blu- menbinder und des Goldenen Ehrenringes ües österreichischen E.rwe:bsgartenbaues. Im Jahre 1976 wurde ihm als höchste Aner- kennung der Berufstitel Kommerzialrat ver- Lehen. Bei der Übergabe des Ernennungs- dekretes durch den Präsidenten der Tiroler Handelskammer, Kommerzialrat Heinrich Menardi, wurde von den Rednern der Ideen- reichtum und die Dynamik von Ing. Berger hervorgehoben. Der damalige Kammerrat undjetzige Kommerzalrat Wolfgang Hagstei- ner dankte ihm dabe für seinen unermüd- lichen Einsatz für die. Wirtschaf: des Bezirks und insbesondere für die Verdienste im Zu- sammenhang mit der Errichtung des neuen Bezirksstellengebäudes in Kitzbühel. Viele Werke erinnern an den Verstorbenen, daher wird er unverge ssen bleiben.
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