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Florian Ebersberg (Cello) Jörg Demus (Klavier) Seite 6 rung begonnen und am 14. April 1975 wurde das Brückentragwerk dieser Bahnbrücke ein- geschoben. Mit der Vollendung dieses Vorha- bens und mit der Feier am 13. September 1975 „100 Jahre Giselabahn" beendete Gebetsber- ger seinen aktiven Dienst bei den Bundesbah- nen mit großem Erfolg. Mit 1. Oktober 1975 trat er in den Ruhestand und im gleichen Jahr verlieh ihm der Präsident der Bundesbahndi- rektion in Innsbruck, Hofrat Dr. Adolf Rauch, die Ehrennadel für Verdienste auf dem Gebiet des Arbeitnehmerschutzes und der Unfallver- hütung. Das Land Tirol ehrte ihn mit der Ver- leihung des Verdienstkreuzes. Alfred Gebetsberger ist seit zwei Perioden im Gemeinderat der Stadt Kitzbühel tätig. In der ersten von 1968 bis 1974 als Gemeinderat und in den Ausschüssen für das Bau- und Straßenwesen und im Schulausschuß. In der zweiten Periode als Stadtrat; tätig im Bau- und Personalausschuß, im Krankenhaus- und Altersheimausschuß, im Planungsausschuß, im Ausschuß für Schule und Kindergärten und im Verkehrskuratorium sowie als Referent für Angelegenheiten der evangelischen Christus- kirche. Seit 1963 ist Gebetsberger Kurator der ev. Kirchengemeinde Kitzbühel. Diese Kirche wurde 1962 unter Mithilfe unseres Jubilars errichtet. Er ist auch Schatzmeister der ev. Diö- zese Salzburg-Tirol und seit vielen Jahren Obmann des ARBO, wobei er sich besonders dem von ihm aufgebauten Pannendienst wid- met. Kitzbüheler Sommerkonzerte 1979 3. Veranstaltung Ausschließlich Werke von Ludwig v. Beet- hoven - Wiederbegegnung mit Jörg Demus - Luz Leskowitz erstmals in Kitzbühel Wesentlich an diesem 3. Konzert im Sommerzyklus 1979 ist die Ausschließlichkeit des Programms: ein reiner Beethoven-Abend! Die Sonate für Cello und Klavier Nr. 2, g-Moll op. 5/2, die Sonate für Violine und Klavier Nr. 10, G-Dur, op. 96, die Sonate für Klavier Nr. 20, E-Dur, op. 109 und das Trio für Klavier, Violine und Cello Nr.' 5, D-Dur, op. 70/1, ge- nannt „Geister-Trio". Beethoven schrieb seine beiden ersten Cello-Sonaten op. 5 Nr. 1 und 2 für den Cello spielenden König Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Beide Sonaten zeigen den leiden- schaftlichen Stil der frühen Klavierwerke. Die 2. dieser Sonaten ist von dunklem Pathos ge- tragen. Punktierte Rhythmen und füllige Ton- linien charakterisieren das einleitende Adagio sostenuto. Der 2. Satz steigert sich, nach ver- haltenem Beginn, zu starken dramatischen Akzenten. Erst im 3. Satz wird das Werkheller. Virtuos zieht ein spielfreudiges Rondo vorüber. Sein markantes Refrain-Thema ist von großer Eindringlichkeit. Ganz andere Wesenszüge zeigt die Sonate für Violine und Klavier Nr. 10, G-Dur, op. 96 - das letzte Werk Beethovens dieser Gattung. Beethoven hat hier zu spielerischem Charak- ter kontemplativer Musik hingefunden. Die Kitzbüheler Anzeiger Nähe zur 8. Symphonie ist unverkennbar, doch fehlt die heitere Note dieser. Ein Mikro- kosmcs schwereloser Gedanien und Empfin- dungen kreist gelassen um sich selbst, die unbegleitete Violine trägt eingangs ein stilles Thema vor - charakteristisch für die Grund- haltung des gesamten Werkes. Da3 Klavier wiederholt. . . Sempre piano! Die Versuchung zu ausbrechender Dramati wird bewußt ge- dämpft, die Dynamik bleibt in Grenzen. Erst das Finale zeigt kräftigere KDnturer, ist aber merkwürdig gegliedert: ein volksliedartiges Tanzthema, chromatische Kadenzen, zier- liche Ornamentik, ein Fugato, die Coda ver- halten, eine kurze Strettaim Fortissimo. . . Ein ungewöhnlicher Beethoven! De Sonate Nr. 20 für Klavier Solo, E-Dur, op. .09 - die erste von den drei letzten, in Missa-Solemnis-Nähe entstanden, bedeutet eine Rückkehr Beethovens zu „handlicheren" Dimensionen. (Nach op. 106!). Trozdem ist der Sonatenstil weiter vergeistigt, socaß die an sich strenge Form des 1. Satzes nicht mehr unmittelbar erkannt wird. Zum Beispiel steht das 2. Thema in einem anderen Takt und Tempo als das erste. Auch der 2. Satz - einge- spenstrsches und dämonisches Prestissimo - zeigt Sonatenform. Die Variationen Über sein „himmlisches Thema" gehören zum 'Tiefsten, was Beethoven geschrieben hat. An manchen Stellen - zum Beispiel in Variation IV - klingt das Klavier schon fast chopinhaft. Die Sätze: Vivace, ma non troppo - Adagio espressivo - Prestissimo - Andante molto cantabile ed espressivo. Das sogenannte „Geister-Trio" (op. 70/1, D-Dur) - der Name stammt, wie zumeist, nicht von Beethoven - verdankt seine ver- führerische Bezeichnung der unwirklichen Stimmung des langsamen Satzes. Mit ener- gischer Gebärde beginnt allegro vivace e con brio im Unisono der Instrumente das Werk. Höchs:e dramatische Spannung wird aufge- baut. Zwei verschiedene Gedanken werden, teils polyphon, vom „engen" Beginn zur Samsag, 4. August 1979 großen Entwicklung gesponnen. Energische Steigerungen, die im ppp verrieseln.. . Das an- schließende Largo ist ein Nachtstück, dessen Konturen verschwimmen. Romanzencharak- ter! „Farbwerte" der Harmonik werden, weit zum musikalischen Impressionismus veraus- weisend, bestimmend. Eigentliche melo- dische Entfaltungen kommen erst spät. Dunkle Tremoli des Klaviers. . . Das Motiv geistert in den 'Streichern herum . . . Über 4 Oktaven geht eine chromatische Reihe nie- der und verebbt dunkel. Das Presto finale kehrt in die helle Welt des 1. Satzes zurück, aber auch hier dominiert die Klang-Farbe. In fließender Bewegung endet das Werk. Ausführende: Jörg Demus (Klavier), Luz Leskowitz (Violine), Florian Ebersberg (Cello). Näheres über die Künstler bitten wir wieder dem Programmheft zu entnehmen. Der Verein „Kitzbüheler Musikfreunde" lädt herzlichst ein! Zeit und Ort: Mittwcch, 8. August 1979, 20 Uhr, Festsaal der Handelskammer Kitz- bühel. Eintritt: Erwachsene 80 Schilling (ermäßig- te Jugendkarten 20 SchiLing), Karten im Vor- verkauf (Geschäftsstelle des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel, Hinterstadt, Tele- fon 2155 oder 2272) und an der Abendkasse. Kitzbüheler Sommer-Konzerte 1979 Idealismus und Beharrlichkeit führten zum Erfolg. Auf Initiative unseres heimischen Künstlers Florian Ebersberg gelang es, den Verein der KitzbühelerMusikfreunde zugrün- den. Dem Komitee gehören die Herren Dr. E. Pfitzner, Obmann; St. R. G. Resch, Obmann- stellvertreter; GR W. Peschl, Schriftführer; S. Klinger, Kassier; F. Ebersberg, künst- lerische Leitung; H. Bonatti, Medien, an, die mit Einsatz und Mühe für das Zustande- kommen der Sommerkonzerte ihre Freitzeit
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