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Samstag, 1. September 1979 Bei der Almbegehung des Kitzbüheler Gemeinderates am Sonntag, 19. August 1979, unter der Führung des Obmanns des Land- wirtschaftsausschusses Vizebürgermeister Georg Berger und dem Leiter der Forstinspek- tion bei der Bezirkshauptmannschaft Kitzbü- hei Oberforstrat Dipl. -Ing. Gerold Pinsker war auch das Projekt der Hochlagenaufforstung und der Schutzwaldsanierung am Hahnen- kamm Gegenstand der Besichtigung. Dieses Projekt, das 1978 begonnen wurde, umfaßt den Ausbau des Kohistattweges vom Ehrenbachkirchlein (Wendelinkapelle) bis etwa 200 Meter über die Baulichkeiten der Bergbahn AG im Ehrenbachgraben (Liftsta- tionen und Selbstbedienungsrestaurant und hat eine Länge von2O2O Meter. Derneue Weg, der heuer fertiggestellt werden konnte, ist 4 Meter breit. Im System ist der neue Weg, „bombiert", d.h. die Fahrbahn ist in der Mitte gewölbt und ermöglicht den reibungslosen Abfluß des Oberflächenwassers. Auf Wasser- auskehren kann daher verzichtet werden. Die- ses System ist pflegeleichter und erhaltungsbil- liger. Um das bergseitige Oberflächenwasser rasch abzuleiten, wurden mehr als sonst Rohr- durchlässe eingebaut und diese mit Holzstan- gen gegen Verlegungen abgesichert (Bild 2). Als Bauherr trat die Stadtgemeinde Kitzbü- hel auf, die Durchführung und die Bauaufsicht lag in den Händen der Bezirksforstinspektion (auch Projektersteller) mit dem Leiter Ober- forstra )ipl.-Ing. GeroldPinskerund demBe- zirksOberfc5rster Ing. Kurt Hosp sowie dem Stadt-Oberförster Karl Erber. Dieses Team zeichnete auch für die Hochlagenaufforstung und die Schutzwaldsanierung, wobei die städtischen Waldarbeiter bestens zum Einsatz kamen. Erbaut wurde der Kohlstattweg in dieser Gegend von dem Unternehmer Andreas Sil- berberger, Hopfgarten. Der Schotter für die Trasse konnte zum überwiegenden Teil an Kitzbüheler Anzeiger den Baustellen entnommen werden und nur ein kleiner Teil vom Hartsteinwerk Kitzbühel. Gesamtkosten 950.000 Schilling. 33 Prozent der Wegbaukosten leistete die Bergbahn AG. Die anderen zwei Drittel der Kosten entfallen auf die Stadtgemeinde, welche jedoch zu 50 Prozent vom Land und vom Bund bezuschußt wird. Die Böschungen wurden berg- und tal- wärts begrünt und diese Begrünung beginnt schon heuer vorteilhaft zu wirken, so daß kaum noch Schäden an den Alm- und Waldbö- den zu sehen sind. Hochlagenaufforstung in der „Kohlstatt" am Hahnenkamm Bergseitiger Schutz eines Rohrdurchlasses gegen Verlegung am Kohlstattweg am Hahnenkamm Seite 11 Das Projekt der Hochlagenaufforstung und der Schutzwaldsanierung der Stadtgemeinde Kitzbühel auf dem Hahnenkamm umfaßt ein Gebiet von insgesamt 46 Hektar und konnte erst nach Errichtung des neuen Weges in Angriff genommen werden. Das Projekt sieht erstens die Nutzung von schlagreifen Fichten vor; zweitens wird im „lockeren" Waldgebiet auf einer Fläche von 14 Hektar aufgeforstet und drittens zusätzlich, zur Arrondierung der gesamten Waldfläche, 18 Hektar Almfläche in das Hochlagenaufforstungsproj ekt einbezo- gen. In den Jahren 1978 und 1979 wurden fol- gende Aufforstungsarbeiten durchgeführt: 20.000 vierjährige „verschulte" Fichten wur- den gepflanzt, 6.000 Lärchen und 500 Zirben; weiters wurden 1.000 Laufmeter Zaun erstellt, um die jungen Pflanzen gegen das Weidevieh zu schützen. Die Pflanzen stammen aus dem Zentralforstgarten der Landesforstinspektion für Tirol in Nickolsdorf, Osttirol,und wurden in sogenannten „Paperpottöpfen" versetzt, pro Hektar 4.000 Pflanzen. Die Verpflanzung in Paperpottöpfen hat den Vorteil, daß kein Wachstumsschock eintritt und die Pflanze nach dem Einsetzen ungehindert wachsen kann. Zur Gewinnung solcher Pflanzen wer- den in den entsprechenden Hochlagen die Sa- men gewonnen und in Nickolsdorf Samen- korn für Samenkorn in diese Töpfe eingesät. Das geschah bei den Fichtensamen (heimi- sche Hochlagenfichte), wie auch bei den Lär- chen und Zirben. Die Kosten für die Hochlagenaufforstung betrugen bisher 300.000 Schilling. Davon tra- gen 90 Prozent das Land Tirol bzw. der Bund. Land und Bund sind, ebenso wie die Stadtge- meinde Kitzbühel und die Bezirksforstinspek- tion, an der Hochlagenaufforstung und der Schutzwaldsanierung sehr interessiert, daher diese beachtlichen Zuschüsse, die auch priva- ten Almbesitzern gewährt werden, falls deren Projekte den Subventionsgebern in bezug auf Höhenlage und Ausmaß entsprechen. Im Frühjahr 1980 werden die Arbeiten fort- gesetzt. Insgesamt werden an die 170.000 Hochlagenaufforstungs-und Schutzwaldsanie- rungsprojekt anf Hahnenkamm in Kitzbühel
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