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Samstag, 1. September 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Gottesdienstordnung in der Kapuzinerkirche Sonntag, 2. September, 22. Jahressonntag, Schutzengelsonntag: 6, 8 und 11 Uhr Gottes- dienste mit Predigt und Wettersegen. Montag, 3. September, hl. Gregor der Große, Papst und Kirchenlehrer: 6.30 und 19.30 Uhr lii. Messen. Dienstag, 4. September, hl. Rosa von Viter- bo, Jungfrau aus den 3 Ordens: 6.30 und 19.30 Uhr hl. Messen. Mittwoch, 5. September: 6.30 und 19.30 Uhr hl. Messen. Donnerstag, 6. September: 6.30 und 19.30 Uhr W. Messen. Freitag, 7. September, Herz-Jesu-Freitag: 6.30 Uhr Herz-Jesu-Messe, mit Weihegelet und Segen. Samstag, 8. September, Fest Maria-Geburt: 6.30 Uhr W. Messe zu Ehren der Gottesmut- ter, 19.30 Uhr Andacht um Ordensberufe. Sonntag, 9. September, 23. Sonntag im Jah- reskreis: 6, 8 und 11 Uhr Gottesdienste mit Predigt und Wettersegen. Beicht- und Aussprachezeiten: Täglich von 7 bis 12 und 14 bis 18 Uhr. (Bitte Beichtglocke läuten)! Evangelischer Gottesdienst: Sonntag, 2. Sep- tember: Christus- kirche Kitzbühel (neben Hombahn- parkplatz). 10 Uhr Gottesdienst. Pfarrer i.R R Weber, Schöffengrurid. Außendienst: St. Johann: Volksschule, Sonntag, 9 Uhr. Neuer Kurprediger berufen. Für den Monat September hat das Kirchliche Außenamt in Frankfurt/M. im Einvernehmen mit dem Evangelischen Oberkirchenrat in Wien Herrn Pfarrer i.R Rudi Weber aus Schöffengrund als Kurprediger nach Kitzbühel berufen. Pfarrer Weber wird im Pfarrhaus am Oelberg wohnen und ist zu den bisherigen Sprechstunden (Dienstag und Freitag von 17 bis 19 Uhr) dort zu erreichen. Evangelisches Pfarramt Kitzbühel 6, Ruf 05356/4404. Italienisches Nationalinstitut LNPS Pensionsversicherungsanstalt der Ange- stellten (Arbeiter). Zwischenstaatlicher Sprechtag am 13. September 1979, 8 Uhr bis 12 Uhr in Innsbruck, Kaiser-Josef-Straße 13. Telefonische Anmeldung (Tel. 28151) erwünscht! Sprechtag der Pensionsversicherungsanstalt Der nächste Sprechtag der Pensionsver- sicherungsanstalt der Angestellten wird am 14. September 1979 in der Zeit Von 8 Uhr bis 12 Uhr bei der Amtsstelle Kitzbühel der Ar- beiterkammer für Tirol abgehalten werden. Österreichische Glockenspielvereinigung Hugo Bonatti liest in Innsbruck Am Donnerstag, 6. September 1979 findet im Gasthof Adambräu (Kleiner Saal), Par- terre, Innsbruck, Adamgasse, ein Vortrag zum Durch einen Glücksfall fiel der Redaktion der „Feldbericht" des Anton Peternader, Kitz- bühel, über den Ausmarsch der „Kitzbüheier Gerichts-Kompanie" im Jahre 1859, er- schienen 1859 bei der Vereinsbuchdruckerei Johann Aufschlager, Innsbruck, in die Hände. Dieser „Feldbericht" schließt die Lücke in der Chronik des Kitzbüheler Schützenwesens. Es ist bedeutsam, daß damals die ausrückende Kompanie einen eigenen Berichterstatter mitführte, und dieser Bericht im heurigen Ju- biläumsjahr wieder zutage kam. Nun Anton Peternader - die damalige Schreibweise wur- de beibehalten - Motto: „Der Alpensohn ist kaum geboren, so hat er schon zu Osterreich geschworen". Kaum waren die Gemeindevorsteher des stets dem a. h. Kaiserhause mit enthusiasti- scher Treue ergebenen Gerichtsbezirkes von Kitzbühel auf 14. Juni 1859 bei dem k. k. Be- zirksamte versammelt, hatten dieselben auch sogleich die Mobilmachung der 1., für später der 2. und 3. Kompagnie mit lobenswerthem Eifer und patriotischer Opferwilligkeit be- schlossen, so daß die am 19. Juni daraufwieder erschienenen Vorstände die Anzeige machen konnten, daß sie ihre Leute, von welchen es für die 1. Kompagnie 150 Mann traf; beisammen haben, jedoch konnte wegen der nothwendi- gen Adjustierung und Bewaffnung diese Kom- pagnie, nun auf 172 Mann angewachsen, sich erst am 24. Juni hier aufstellen, an welchem Tage nachmittags unter einem heftigen Don- nerwetter die Wahl der Offiziere auf das ge- müthlichste vor sich ging, worauf der mit allge- meiner Akklamation gewählte Hauptmann Josef Pirchl eine Ansprache hielt, worin er das auf ihn gesetzte Vertrauen durch Annahme dieser, für ihn gewiß große Opfer kostenden Stelle annahm, aber auch strenge Pflichterfül- lung und Disciplin erwartete. Der 25. und 26. Juni 1859 wurde größten- teils zur Untersuchung der Stutzen, zum Exer- zieren, Scheibenschießen auf der hierstädti- schen Schießstätte verwendet; jener Schütze aber, der sich nicht als tüchtig und unbeschol- ten erprobte, wurde nicht angenommen. Indessen kamen so viele Schützen, welche ausmarschieren wollten, daß viele auf die 2. Kompagnie verwiesen werden mußten; denn man hielt es als eine Ehre, unter die Kompa- gnie zu gehören, welche Josef Pirchl, Uhr- macher, einer der größten wohlhabendsten Gutsbesitzer, besten Scheibenschützen, Oberschützenmeister und Schützenhaupt- mann hier, allgemein beliebt und geachtet, in das Feld führte, wußte dessen gebrachtes Opfer zu würdigen, aber auch zu schätzen, daß sich der nunmehr im 72. Jahre befindliche Feldkaplan Vikar Baldauf, seit Anno 1809 eine empfindliche Blessur am Fuße tragend, Anno Thema: „Das Glockenspiel in der modernen Gesellschaft" statt. Veranstalter ist die kürzlich gegründete Österreichische Glockenspiel- vereinigung. Am Schluß wird der Kitzbüheler Schriftsteller Hugo Bonatti eine kurze Lesung aus seinem Werk geben. Beginn 20 Uhr! 1848 zweimal gegen die Feinde marschirt, auch allgemein geehrt und als eifriger Patriot bekannt, gleichsam den verstorbenen Helden- greis Pater Haspinger repräsentirend, aber- mals mit dieser Kompagnie in's Feld rückte, fand sich hingerissen und gespornt, als man sah, daß sich viele der angesehensten Männer an diese Kompagnie anschlossen, so schwer sie entbehrlich waren, zum Beispiel der Gaßl- bauer von St. Johann, Michael Seiwald als Oberleutnant, welcher erst sein großes schö- nes Gutübernommen hatte, früherUnterjäger beim Kaiserjäger-Regimente, Anno 1848 im blutigen Waffentanze gehärtet; Christof Fal- kensteiner, der einzige Sohn des Hinter- bräuers, als Lieutnant; der Schmiedmeister Vordermeier, welcher die Gesellen entließ, seine besuchte Werkstätte schloß, ebenso der Wagnermeister Schlechter hier, der auch sein Haus und seine Werkstätte schloß, um an dem heiligen Kampfe Theil nehmen zu können, beide Letzteren als Unterjäger, so wie dieser- wegen mehrere Gutsbesitzer Haus, Hof Weib und Kinder dem Rufe des Kaisers unterordne- ten und sich in die Kompagnie einreihten. Zum Beispiel der Sclimiedmeister und Ge- meine Vinzenz Pichler von da, der Müllermei- ster Georg Jöchl von St. Johann, der Haus, Weib, Hof; Mühle und Kinder, gleichfalls Christian Köllensperger, der auch Weib, Kin- der und Mühle, sowie der Kammachermeister Johann Einkemmer, der ebenfalls Kinder und Weib zurückließ. (Zu Schlechter: Er, einer der ersten lustig- sten, kuraschirtesten Schützen bewies, daß das Heldenblut seiner Ahnen noch in seinen Adern rollt, daß sich Tiroler Muth und Treue forterben von Geschlecht zu Geschlecht. Die Theilnahrne seines Vaters, gewesenen Bürger- meisters von da, an der Landesdefension Anno 1809, und die Theilnahme seines Groß- vaters Josef Schlechter, Stadtschreibers von hier, in den neunziger Jahren, 1800, 1801 und 1805, als mit der großen goldenen Medaille de- korierten Schützenmajors, der seine Frau und 11 Kinder zu Hause ließ, ist in Peternaders Landesvertheidigung näher beschrieben, ebenso jene des Vaters und Großvaters, des Hauptmanns Pirchl, verwandt mit diesem Schlechter.) Nachdem diese stattliche, aus Scheiben- und Gebirgsschützen zusammengestellte Kompagnie am 26. Juni 1859 die Antlaß-Pro- zession in Parade begleitet und mit ihrer neuen, schönen, durch ein prachtvolles Fahnenband von der Pathin, der liebenswür- digen Frau Fürstin Lamberg (das Band befin- det sich im Heimatmuseum), geschmückten Fahne verherrlicht hatte, hielt genannter Feld- kaplanBaldaufin der hiesigen Pfarrkirche eine Fünfhundert Jahre Kitzbüheler Schützenwesen Der Ausmarsch der Kitzbüheler Gerichts-Kompanie im Jahre 1859
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