Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 nötigte der Haasbauer 20 Baumstämme, 36 Rafen und Latten. Als nebenerwerbliche Kalkbrenner und Kalklieferanten scheinen in diesen Jahren auf- Zimmermann-Häusler: 1823, 1824 Grell 1795, 1797, 1800,1809, 1812 und 1821 je einen Kalchofen Feldeggl 1800 einen Kalchofen aus altem Holz Hagau 1790 einen Kalchofen, dann einen vorrichten Haasen 1808 einen Kalchofen. Haupterwerblich betrieben wurde die Pecherei durch eigene Pechbrocker oder Pech- klauber. Als Inhaber des Schmelzer- oder alten Pechklauberhauses samt der Pechprockerge- rechtigkeit scheinen auf: 1738 Andre Hueber, 1740 Georg Hueber, 1765 Georg Huebers Kinder, 1765 Georg Huebers Sohn, 1797 Lorenz Hueber, 1800 Lorenz Huebers Geschwister und Vater, 1800 Anna Huebers Schwester, 1803 Mathias Har- binger, ihr Mann, der 1832 das „alte" Pech- klauberhaus an den Kupferschmied VeitNied- dermühlbichler verkaufte und von Christine Schober das „alte" Kupferschmied- und „neue" Pechklauberhaus kaufte. Mit dem Sohn Kajetan Harbinger starb die- se alte Pechklauberfamilie aus. An die einstige Kohlbrennerei erinnern uns nicht nur das Haus in der Kohlgruben und die Ruinen in der Kohlerpeunt in der Raggstatt, in Fieberbrunn Aus dem Buch „Fieberbrunn, Geschichte einer Tiroler Marktgemeinde", von Dr. Franz Caramelle (Brixen im Thale) Die Kirche von Fieberbrunn ist ein ein- schiffiger, nach Südosten gerichteter Sakral- bau mit vierjochigern Langhaus, siebenseiti- gern Polygonalchor und Nordturm mit qua- dratischem Grundriß und achtseitigem, spit- zem Zeltdach. An der'Südseite des Chores ist die zweigeschossige Sakristei (mit zierlichem Krüppeiwaimdach) angebaut. Das Kirchen- dach ist im Westen zum wesentlich niederen Fassadengiebel abgewalmt. Die Westseite ist in der Mittelachse durch das Portal - der Säu- lenvorbau stammt aus dem Jahre 1978 -‚ ein Rundfenster und ein rundbogiges Dachbo- denfenster gegliedert: Über den rundbogigge- schlossenen Langhausfenstern sitzt je ein Rundfenster, über den segmentbogigen Chor- fenstern je eine quadratische, an den Seiten vierpaßförmig ausgeschwungene Blend- nische. Sämtliche Maueröffnungen und Ecken sind mit gemalten Fatschen versehen. Die Fassaden enden zum Dach hin in einem kräftig profilierten Kranzgesims. Der helle Innenraum (Länge 37 m) trägtein flaches Ton- nengewölbe mit Stichkappen und Gurtbögen, die auf Wandpilastern aufsetzen; ein weit in den Raum greifender Triumphbogen trennt das Langhaus vom Presbyterium. An den bei- den Choremporen haben sich noch Reste der Schablonenmalerei von Virgil Groder (1889) erhalten. Das rundbogige, breit abgefaßte Por- Kitzbüheler Anzeiger sondern auch zahlreiche Kohlplätze. Abge- brochen wurden die Kohlbarme (Kühlhütten, Kohlstädel) - erst in jüngster Zeit die Kohl- hütte der Wörgartner - oder Christenschmie- de - und in Vergessenheit geraten sind die Kohlwege.. Am Klausenbach ist der von der Kohlstatt in der Thanschlat zum Kohlstadel in der Staudacher-Etz führende Kohlweg noch erkennbar. Beide Plätze sind heute noch kohl- erdig, wie die Kohlerpeunt in der Raggstatt. In einer alten Güterbeschreibung aus dem Jahre 1562 heißt es: Schazfeld, herein an den Kolparm und hinaus an den Zaun am See. Heute sind beide verschwunden, die Kohl- stätte in der Lend und der See im Seefeld. Das Kollerlehen zu Hagau Als erste Kohlerin Kirchberg scheinen 1497 Simon Kholer und 1526 Christian Koler zu Hagau auf. Damals bestanden zu Hagau in der Sperten vier Güter, als deren Besitzer 1526 Wolfgang, (Gauxer von Obristen) am Feld, Hans Pranz, Christian Schroll und Christian Koler aufscheinen, 1602 aber Gilg Obinger am Feldgut, Leonhart Achorner am Pranzgut und Leonhard Schroll am Hagabergut und Koller- lehen. Seither blieb Koller ein Zulehen zu Hagau. 1789 „das Haus abgekommen". Das „Gsagat" von der Hageber Plaick dürfte in Zu- sammenhang mit diesem „abgekommenen" Haus stehen und somit Jahrhunderte zurück- reichen. tal zur Turmkammer besitzt eine schöne ba- rocke Holztüre mit gebrochenem Balken- muster, das prachtvolle Sakristeiportal (aus Untersberger Marmor) eine zierlich be- schnitzte Rokokotüre. Das rechteckige Außenportäl (Marmor) der Sakristei wird durch eine barocke, gebänderte Eisentüre ver- schlossen. In den Kirchenboden ist die Grab- platte für Jeh Abt von Rott, Benedikt Lutz (ge- storben 1777), eingelassen; an der Kirchentür erinnert eine kleine Marmortafel an den Inns- brucker Architekt Robert Wurzer, der 1954 die Samstag, 8. September 1979 Restaurierungsplanung begonnen hatte, aber im selben Jahr durch einen Verkehrsunfall ums Leben kain. Das frühbarocke, im 18. Jahrhundert wie- derholt mit neuen Kunstwerken ausgestattete Gotteshaus blieb bis in die Mitte des 19. Jahr- hunderts nahezu unverändert erhalten, ehe es 1855 entscheidend umgebaut wurde. Ein Langhausjoch wurde angebaut, ein neues Ge- wölbe eingezogen, der Innenraum neu ausge- staltet. Bereits 1889 ging man unter der künst- lerischen Leitung des Osttiroler Virgil Groder abermals an eine gründliche Erneuerung des Inneren, das man - der Zeit entsprechend - vollständig mit wertlosen nazarenischen Wand-und Deckenmalereien versah. Die letz- te Erneuerung der Kirche erfolgte in den Jah- ren 1954/55, als nach den Plänen des Inns- brucker Architekten Josef Lackner sämtliche neuromanischen Ausstattungsstücke (Altäre, Kanzel, Bänke, Speisegitter etc.) entfernt, die Dekorationsmalereien übertüncht, Presby- terium, Langhaus und Empore radikal „mo- dernisiert" und einige neuzeitliche Kunstwer- ke aufgesellt wurden. Diese „Restaurierung", die auf den im wesentlichen doch barocken Baukern keinerlei Rücksicht nahm und des- halb vom Standpunkt der Denkmalpflege abgelehnt werden muß, hat freilich nie die ungeteilte Zustimmung der Fieberbrunner Bevölkerung gefunden, die sich weder vor 25 Jahren, noch heute, mit dem kahlen, schmucklosen Innenraum der Kirche anfreun- den konnte. Seit einiger Zeitwerden daher be- reits Überlegungen angestellt, wie dem Got- teshaus wieder jene reiche, wertvolle und far- benprächtige Ausstattung gegeben werden könne, die ihm vom Raumgedanken und von der Tradition her zusteht. Es ist daran gedacht, den Innenraum wieder mit barocken Altären, Altarbildern und Plastiken zu versehen, außer- dem soll das Gewölbe wiederum in barocker Manier ausgemalt werden. Eines sollte man freilich bei derartproblematischen, im Grunde sicher positiven Restaurierungsplänen nicht Die Kirche von Fieberbrunn (rechts) 'A mit Widum Zug) u genommen aus dem fahrenden Die Pfarrkirche zu den hil. Primus und Felizian
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