Kitzbüheler Anzeiger

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Seite Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. September 1979 Bridge-Club Kitzbühel Erfolge in Loiben und Salzburg Klubmeisterschaft in den Endrunden Beiträge zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hüttengeschichte von Kitzbühel und Umgebung Von Manfred Rupert, Kitzbühel (Aus: Archaeologia Austriaca, Institut für Ur- und Frühgeschichte derUniversität Wien, Ver- lag Franz Deutike, 'Wien 1976) Über die Eisengewinnung im 16. Jahrhundert Das größte in Österreich stattfindende Bridge-Turnier ist die Internationale WachauerBndge-Woche in Loiben. Sie dauert eine Woche und bringt verschiedene Spiel- Variationen. Das am Schluß der Veranstaltung liegende Paar-Turnier brachte heuer wieder einen neuen Höhepunkt mit 193 gemeldeten Paaren. Bedingt durch Urlaubszeit war unser Club mit nur 3 Paaren vertreten. Aber unsere Mitglieder Ilse und Dr. Peter Kirchner erreich- ten den wirklich hervorragenden 24. Platz und den Preis für das beste nicht plazierte Wiener Paar. Erich Silverio spielte mit einem Wiener Partner und konnte sich noch an 75. Stelle plazieren. Unser Mitglied Herbert Adler spiel- te mit dem international bekannten Spieler Herrn Pressburger und erreicht mit 60,8 % den Platz. Wir gratulieren allen Mitgliedern zu ihrem schönen Erfolg. Etwas gelöster ging es zu beim freundschaft- lichen Paarturnier in Salzburg, welches aus Paaren der Clubs Salzburg, Attersee, See- walchen und Kitzbühel bestritten wurde. 22 Paare kämpften gegeneinander, und unser Kitzbüheler Paar Dr. Adalbert Spinn - Mar- tin Pöppel gewann die Begegnung. Das Paar Erich Silverio - Erich Mädel belegte als bestes nicht plaziertes Gästepaar den 7. Platz und Mutter und Sohn Spinn den 9. Rang. Aber alle haben unseren Club würdig vertreten und wir danken Ihnen dafür. Auch die Clubmeisterschaft geht in ihre Endrunden und jeder sammelt noch fleißig Partnerpunkte, um seinen Rang verbessern zu können. Das September-Turnier brachte fol- gendes Ergebnis: 30 Teilnehmer, 30 Hände. 1. Hr. Dobretzky - Erich Mädel, 62,5 Ob; Rosi Spinn - Emmy Ganster, 59,8 %; Anny Scharrenbroich - Dr. A. Spinn, 56,5 %. Ortsgruppe Kitzbühel Ausflug nach Fulpmes Der Pensionistenverband Kitzbühel gibt bekannt, daß am Freitag, 5. Oktober 1979 ein Ausflug nach Fulpmes ins Stubaital gemacht wird. Am Nachmittag Fahrt zum Brenner. Der Fahrpreis beträgt für Mitglieder 100 und für Nichtmitglieder 120 Schilling. Anmel- dungen ab sofort bei Obmann Josef Lindebner sowie an den Montagen (17., 24. September und 1. Oktober) im Klubheim, Kirchgasse 6, von 14 bis 18 Uhr. Abfahrt: Siedlung Frieden: 6.30 Uhr; Bad- haus: 6.40 Uhr; Feuerwehrplatz: 7 Uhr. Pensionistentreffen in Innsbruck Am Samstag, 22. September 1979, Pen- sionistentreffen in Innsbruck. Es spielen die Tiroler Volksmusikgruppe, die Bundes- bahnermusikkapelle in der Wipptaler Tracht und die Musikkapellen Pfaffenhofen und Rum. Anmeldungen zu dieser Fahrt sofort. Fahrpreis 60 Schilling, Abfahrt 11 Uhr beim Feuerwehrplatz. Neben vereinzelten Verleihungen in den Jahren 1509, 1521 und 1539, bei denen unklar ist, was sich daraus entwickelte (Andre zu Ober- hoffen hat empfangen am 5. Juli 1509 (Pfinz- tag nach Peter und Paul) ein grueben, ein alten verlegen paw an der Lemperbüchl untter der sbeng (?) im Mülltalrain, auf dem eißenärzt vor allen pautt.. .‚ nennt sy zu Ulr(ich). Am 16. September 1521 (Montag nach Matthäi): „Melchior Stuntz hat begehrt amen altn verlegnen grubm und paw an der Gebraürtl, hat vor gehaissn zu Sannt Oswald.. (Hier ist wegen des erwähnten Gebietes an Eisenbergbau zu denken). Ob ein Zusammen- hang mit dem Besitz eines Hammers durch Stunz bei Stockach südlich von Kitzbühel be- steht, wäre erst zu untersuchen. 26. Juni 1539 (Pfinztag nach Johann-Bapt.): „Wolfgang Greupp hat emphanngen ein schurffains eisenperckhwerchs under Obholz, und nennt di grueben bey Sandt Jo- hanns..." o- hanns..." Gozdauffer. Obholz ist ein vor einigen Jahren abge- brannter Bauernhof in 1076 m Seehöhe auf dem gegen Kitzbühel abfallenden Hang des Wilden Hags. Ab 1512 und dann ab 1535 sind zumindest kurzfristig ernster zu nehmende Bestrebun- gen nach Eisengewinnung festzustellen. Zum 9. November 1512 (Erchtag vor Marti- ni)wurden im Kitzbüheler Berglehenbuch fol- gende drei Verleihungen eingeschrieben. „Trattalben und Wintpach. Item Hanns Rapp von Kolen hat empfangen ain alten verlegen pau in der Tratalben, am eysenärz mitsambt dem ärz, so vorhanden ist, wie es da ligt, und nent sy zu Sand Lienhart; ihm die verlichen zu sein rechten, wie perckh- werchs recht ist... Item Hanns Rapp von Kolen (Kölen) hat empfangen ain neuschurif im Winpach bey Albendorf, ain eisenärz, ain gruben, und nennt sy zu Sand Martein... Itelm maister Hanns Rapp hat empfangen ain Hütschiag im Pillersee im Albach im Häzagl, und ist ihm sölicher Hüttschlag zuge- sagt zu leichen für andere, wo er ain hütten da wolt pauen inns Sunz (?) und Mairs ex im Albach..." Die Trattalm liegt südlich des Kitzbüheler Horns und (nord-)östlich des 'Wilden Hags. Der Wintpach, Winpach, heißt heute Wend- bach; er kommt vom Kitzbüheler Horn herab, fließt in der Nähe eines Hofes Wendbach vor- bei und mündet südöstlich des St. Johanner Ortskerns von links in die Pillersee-Ache. Albach ist der Altbach bzw. Alpbach; auch er kommt vom Kitzbüheler Horn herab; nach Durchfließen des Weilers Alpbach mündet er gleichfalls südöstlich von St. Johann von links in die Pillersee-Ache; eine Grundparzelle am rechten Ufer dieses Baches relativ weit oben im Graben des Bachs, etwa zwischen der Hoch- hütten-Alpe (links des Bachs) und der Wildast- Alpe (rechts des Bachs), trägt den Flurnamen „Heuzagl". (Ein Weidegrund, der bis 1957 zum Hof Alpbach-Schmied, Haus Winkl- Schattseite 102, gehörte. Wie die Stelle bezüglich Alpbach zeigt, galt für dieses Gebiet, obwohl es außerhalb der Hofmark Pillersee liegt, bereits die Bezeich- nurtgPillersee als Gegendnm -ne. (Münichauer Rechnung von 1681, Einnahmen: „Michael Hochkogler zu Alpach in Vordern Pillersee erlegt strafweise, umbwillen er 12 rinder-graß auf der alten Wiltässtenetlichjahr ohne grund- herrl. tit. ingehabt 9 Gulden"). Mit der Be- zeichnung Pillersee-Gebiet wurde also ein viel größeres Gebiet als nur die nähere Umgebung des Pillersees oder die Hofmark Pillersee de Klosters Rott bezeichnet. Einem Befehl von Regierung und Raitkam- mer zu Innsbruck vom 15. Februar 1516 an den Kitzbüheler Bergrichter ist zu entnehmen, daß „maister Hans eysengiesser .. . zu Sanndt Johanns in der Herrschaft Kizpühl ain Hüt- werch zu giessen aufrichten und der. . . dieweil er das eysenärts und kolwerch daselbs nahend gelegen bey einander haben möchte, umb am zimlichen phening giessenwolte" und umVer- leihung eines Waldes dort ansuchte. Dem Bergrichter wurde empfohlen, sich mit dem Eisengießer nach St. Johann zu begeben, „die gelegenhait seiner werchstat, ärzts und kol- werchs" zu besichtigen, einen verleihbaren Wald ausfindig zu machen und den Berichi, der das Nähere über den Wald und die „gele- genhait seiner werchstat oder hütwerch' enthält, dem Eisengießer verschlossen nach Innsbruck mitzugeben. Falls Holz an ihn ver- liehen werden könne, „auch die sach der z- richtung richtig were", fügten die Innsbrucker Stellen noch an, „würden wir verrer mit ihn- auf hn auf arbait hanndlen". Ein Eisengießer - wie gezeigt wird, identisch mit Hans Rapp - woL- te also bei St. Johann eine Eisenhütte errichte und darin Kugeln (wohl für Geschütze) unl Ofenplatten gießen. Weil ihm Kaiser Maximilian durch den Kitz- büheler Bergrichter „etlich grueben auf dem eysenstain mit walden, wintwürifen und annderm" verleihen ließ und ihm außerdem 40 Gulden Rh in bar lieh, verpflichtete sich Hans Rapp - „Hanns Rapp von Sigan bzw. Sygen" - mit Urkunde von 1516 dazu, daß er „seiner kayserlichen mayestat zu derselben nottdurfft albeg ain zenten gegossen ofen- eysens für anderthalben Gulden Reinisch ge- ben und gen Ynnsprugg anntworten" und de geliehenen 40 Gulden bis zum 24. Juni „mit arbait" zurückerstatten werde. In der Urkunde selbst ist Sigan geschrieben; in einem Vermerk von gleichzeitiger Hans auf der Rückseite der Urkunde ist Sygen geschrie- ben. Dieser Mann stammte möglicherweise aus der Stadt Siegen (im heutigen Nordrhein- Westfalen, zirka 73 km schwach südöstlich vcn Köln gelegen), dem Mittelpunkt des Sieger- landes, dessen Hütten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts beim Eisenguß führend
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