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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. September 1979 waren und die „den Eisenguß zu einem wichti- gen Erwerbszweig der Eisenhütten machten"; u.a. wurden Geschütze und Glocken ebenso wie Kamin- und Ofenplatten gegossen (Otto Johannsen: Geschichte des Eisens, Düssel- dorf 1953). Die Tatsache, daß sich im Jahre 1512 bei Rapps Name die Angabe „von Köl(e)n" bzw. „von Koll(e)n" fand, läßt daran denken, daß Rapp vielleicht auf dem Umweg über Köln nach Tirol gekommen ist. Am 6. März 1516 (Pfinztag nach Laetare) wurden dem Hans Rapp (,‚von Sigan) auf- grund eines kaiserlichen Befehls „ain hofstat zu einem plähaus pei der strassen zu Mulbach im Pillersee.. . und vier Eisengrubenrechte im Wendbach-Gebiet („ain eisnstain und arz im Wempach hinder Albmdorf unnder Puech in des Gassls ez gegen Pillersee" verliehen. Bezüglich der vier Grubenrechte sei ange- führt, daß er ein Neufundrecht (er nannte die Grube St. Leonhard), das nächste Recht unter- halb von St. Leonhard) zu den vierzehn Not- helfern), das nächste Recht oberhalb von St. Leonhard (St. Florian) und das vierte Recht oberhalb von St. Florian (Zum H. Geist), alle zu Stollenrecht nach Eisenbergwerks-Recht verliehen erhielt. Rapp konnte also in der Nähe von Mühl- bach, einem in der Mitte zwischen St. Johann in Tirol und Fieberbrunn rechts der Pillersee-' Ache am Mühlbach gelegenen Weiler, ein Blä- haus oder Blahaus - so hieß nach dem Geblä- se die Schmelzhütte, in der Eisenerz zu Rauh- bzw. Roheisen verschmolzen wurde - errich- ten. Der Ofengießer Hans Rapp erhielt am 9. Dezember 1517 „fur zwen gegoßn eysen- ofen, a"in geen neuhofin die raytcamer, wigt 15 centen, 23 pfundt, den anndern gen Stambs, wigt 42 cenntn, 19 lb", also für zusammen 57 Zentner, 42 Pfund bei einem Zentnerpreis von 1 1/2 Gulden (zu diesem Preis hatte sich Rapp bekanntlich 1516 verpflichtet) seitens der Kammer 88 Gulden, 7 Kreuzer, 4 Vierer be- zahlt. Bei diesem „neuhof' handelt es sich um das Goldene-Dachl-Gebäude in Innsbruck und möglicherweise waren diese zwei Ofen in Rapps Werke bei St. Johann erzeugt worden. Was in der Folgezeit aus Rapp geworden ist, konnte vom Verfasser noch nicht eruiert wer- den. In den dreißiger Jahren des 16. Jahrhun- derts, als es um den Bergbau in der Herrschaft Kitzbühel schlecht stand, setzten neue Be- mühungen um Eisengewinnung im Gebiet südöstlich von St. Johann ein. Fortsetzung folgt! Ich bin ein echter Passeirer Pater Stefan Raich aus der Schweiz: Da ich auch heute noch Leser vom „Kitz- büheler Anzeiger" bin, obwohl ich jetzt in Tarasp, Schweiz, wirke, möchte ich einiges vermerken: Ich bin kein \'inschgauer, sondern ein echter Passeirer, d.h. aus der engsten Heimat des Tirolers Andreas Hofer. Das Hospiz in Tarasp ist nicht die älteste Pfarrei des Ordens der Welt, sondern nur der Nordtiroler Kapuziner. Das Kitzbüheler Kloster wurde im Ruper- tusblatt ein „Urlaubshotel" genannt. Das war es nie. Erster Grundsatz der Franziskussöhne und -klöster ist die Nächstenliebe, auch in Kitz- bühel. Vielen ärmeren Schichten hat das Kloster in Kitzbühel seit 1971 zu erschwing- lichen Ferien im schönen Kitzbühel verholfen, wie Geistlichen, Ordensleuten, Studenten, dürftigen Familien usw. Auch diese Art Be- treuung ist Seelsorge. Viele Grüße allen Bekannten in Kitzbühel, Jochberg und Aurach. Gemeinschaftsfahrt aus dem Bezirk Kitzbühel zur Innsbrucker Messe Um den Kontakt zwischen der Messe, den Ausstellern und den Unternehmern in der Fremdenverkehrswirtschaft noch enger zu ge- stalten, ladet die Innsbrucker Messegesell- schaft die in der gesamten Fremdenverkehrs- wirtschaft Tätigen zu Gemeinschaftsfahrten zur 47. Innsbrucker Messe vom 22. bis 30. Sep- tember 1979 ein. Diese Gemeinschaftsfahrt ist ebenso wie der Messe-Eintritt für die Teilnehmer völlig kostenlos. Der Termin für die Busfahrt wurde von der Messe gemeinsam mit der Bezirksstelle der Handelskammer wie folgt festgelegt. Bezirk Kitzbühel: Freitag, 28. September 1979. Sammelstelle und Busabfahrt ist zunächst jeweils in den Bezirksstädten. Je nach Anmel- dungen und Bedarf sind Zubringerdienste, Zusteigemöglichkeiten und allenfalls auch mehrere Busse von verschiedenen Sammel- stellen innerhalb eines Bezirkes geplant. Die näheren Angaben hiezu werden für unseren Bezirk eigens laufend bekanntgege- ben. Wir ersuchen Sie, sich schonjetzt mit die- ser Möglichkeit zu befassen und den Termin vorzumerken. Eingeladen sind alle Unterneh- mer im Hotel- und Gastgewerbe mit ihren Fa- milien. Die Anmeldungen sind baldmöglichst bei der Handelskammer in Kitzbühel durch- zuführen. Bitte nichtvergessen, die Anzahl der mitfahrenden Personen anzugeben. Frühzeitige Anmeldung ist vorteilhaft, weil dann ein besserer Überblick über die Teilneh- merzahl zwecks Beschaffung der notwendigen Sitzplätze ereicht wird. Die Innsbrucker Mes- segesellschaft heißt schon jetzt alle herzlich willkommen und wird sich freuen, möglichst viele Unternehmer und Familienangehörige aus dem Hotel- und Gastgewerbe auf dem Messegelände begrüßen zu können. Sonderfahrten zum Karwendelmarsch Für den am Sonntag, 16. September 1979 stattfindenden Karwendelmarsch fährt ab Innsbruck, Hauptbahnhof, um 4.35 Uhr ein Sonderzug zum Startplatz Scharnitz. Kartenvorverkaufsstelle für den Bezirk Kitzbühel, Sporthaus Hansjörg Schlechter, Kitzbühel. Wahlkarten für Landtagswahlen können bis 27. September beantragt werden Bei den Landtagswahlen am 30. September 1979 besteht bekanntlich Wahlpflicht. Des- halb kommt der Möglichkeit der Ausstellung von Wahlkarten besondere Bedeutung zu. Die Ausstellung einer Wahlkarte kannjeder Wahlberechtigte selbst auch durch einen Ver- treter schriftlich oder mündlich in jenem Ge- meindeamt beantragen, in dem er wahlbe- rechtigt ist. Wenn Sie also am 30. September nicht zu Hause sind, dann sollten Sie mög- lichst rasch die Ausstellung einer Wahlkarte beantragen. Damit können Sie dann injeder Tiroler Ge- meinde die Stimme abgeben. Wenn Sie also Richtung Südtirol fahren, können Sie in Matrei oder Gries am Brenner oder Osttirol wählen. Wichtig zu wissen: Ihre Stimme wird auch dann unserem Wahlkreis zugerechnet. Vergessen Sie also nicht, zeitgerecht die Ausstellung der Wahlkarte im Gemeindeamt zu beantragen, wenn Sie am 30. September schon sehr früh wegfahren wollen. Interessante Diskussionsveranstaltung der Jungen Wirtschaft Kitzbühel „Kitzbüheler Probleme im Lichte der Landtagswahlen" Zu einer bestimmt für jung und alt sehr interessanten Veranstaltung lädt die „Junge Wirtschaft" in Kitzbühel ein, die am Freitag, 21. September um 19.30 Uhr im Heurigensta- del Goldene Gams (neben Hotel Tiefenbrun- ner) in Kitzbühel stattfindet. Die Kitzbüheler Jugend und alle die an Kitz- büheler Problemen interessiert sind, sollen Gelegenheit haben, Kitzbüheler Probleme der kommenden Jahre mit Landes- und Gemein- depolitikern zu diskutieren. Dazu wurden als Gäste eingeladen und haben ihre Teilnahme zugesagt: Landesrat Christian Huber und Landtags- abeordneter und Bürgermeister Hans Brettauer; der Obmann des FVV Kitzbühel, Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner; Hans- Werner Tscholl (Bergbahn); Vizebürger- meister Michael Horn (Sport); Vizebürger- meister Georg Berger (Landwirtschaft); Stadt- rat Jakob Lackner (Finanzen) und Gemeinde- rat Friedhelm Capellari (Straßen). Die „Junge Wirtschaft" ist überzeugt, daß es viele Probleme gibt, die in den kommenden Jahren gelöst werden müssen. Und gerade die Kitzbüheler Jugend sollte interessieren, wie die verantwortlichen Politiker sich die weitere Entwicklung unserer schönen Heimatstadt vorstellen. Notieren Sie sich also den Termin - korn- nien Sie, fragen Sie, diskutieren Sie. Und anschließend wird's auch einen gemüt- lichen Teil geben - für Musik ist ebenso ge- sorgt wie zwei Faß Freibier dafür sorgen sol- len, daß die Diskussion rasch richtig zu laufen beginnt.
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