Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. September 1979 lischen Quellen bekannten Nachrichten über die Errichtng von Eisenerz-Verhüttungsanla- gen im Alpbacher und Wendbacher Bereich östlich von St. Johann zusammengestellt. Ein vor kurzem durchgeführter Vergleich von geo- logisch-lagerstättlichkundlichen, historischen und archäologischen Quellenaufschlüssen hat es mehr als wahrscheinlich gemacht, daß die beim Tannhof festgestellten Schlacken auf ei- ne der in den archivalischen Quellen für 1512 bzw. 1541 genannten Schmelzöfen bezogen werden kann. Abgesehen von dem Nachweis der Eisenschlacken stellt die Übereinstim- mung der genannten drei Quellenarten ein mehr als erfreulic)awissenschaftliches Er- eignis dar, das sowifür die frühneuzeitliche Eisenerzbergh geschichte im allgemeinen wie auch für die Eisengewinnung im Kitzbü- heler Raum von großer Bedeutung ist. Von diesem Blickpunkt au erhält auch die indu- striearchäologische Seite ieses neuen Fundes einen speziellen Wert. Die nähere wissenscha ';che Untersu- chung der Schlacken verspric. laher interes- sante Einzelheiten." Für die nächste Zukunft ist in Z -nenar- beit mit dem Kulturreferat der Mark de St. Johann und mit Bewilligung des id- besitzers geplant, im Fundbereich einen Jra- ben zu ziehen, um nach weiteren Resten cii Ofenmauerung zu suchen. Bei etwas Glück könnten auch Keramikscherben zutage kom- men, was für eine Datierung von Bedeutung wäre. Wie bereits angegeben, werden die bisher gemachten „Tann-Funde" durch Prof. Dr. Pit- tioni im Institut für Ur- und Frühgeschchte der Universität Wien der spektrographis nen Untersuchung zugeführt; darüber hinaus wird auch die montanistische Hochschule in Leo- ben eingeschaltet und zwar ifir die metallo- graphische Untersuchung. Pistenrettungsdienst Kitzbühel nach neuem System Von der Generalversammlung des Zentralen Pistenrettungsdienstes für den Großraum Kitzbühel Schlußbericht Zum Punkt 5 der Tagesordnung zur 7. Jah- reshauptversammlung des Vereins „Zentraler Pistenrettungsdienst Kitzbühel" am 27. Au- gust 1979 unter dem Vorsitz des Obmanns Bürgermeister LA Hans Brettauer berichtete Vorstandsmitglied der Bergbahn AG Kitzbü- hel, Ing. Adolf Chlup, daß er aufgefordert wur- de, für die zentrale Pistenrettung des Groß- raumes Kitzbühel ein neues System auszuar- beiten. Dieses System beruhe weiterhin auf Zusammenarbeit aller Partner, beinhalte aber ein Sparprogramm, das mit dem Einschluß des Personals des Pistendienstes, 30 Mann, und der Pistenfahrzeuge, durchgeführt wer- den könnte. Das erste „Sparprogramm" für den Winter 1978/79 brachte eine Einsparung von 400.000 Schilling, worüber im Geschäfts- bericht des Organisationsleiters Fritz Tschurt- schenthaler erschöpfend Aufschluß gegeben wurde. Bürgermeister Herbert Noichl, Kirchberg, berichtete, daß der Kirchberger Gemeinderat bereits den Beschluß gefaßt habe, das neue System zu genehmigen. Die neue Organisa- tion soll in den kommenden zwei Jahren abge- schlossen sein. Skischulleiter Toni Hofer, Kitzbühel: Spar- argumente allein sind nicht maßgebend. Eine neue Organisation bringe auch neue Proble- me. Ing. Chlup soll genau sagen, was kommen soll. Ing. Chlup: Wir haben 32 Mann im Pisten- dienst im Einsatz; dazu sollen 17 Pistenretter kommen. Das Personal des Pistendienstes soll auch mit Funkgeräten ausgestattet werden; ebenso die Fahrer der Pistenmaschinen. Bürgermeister Brettauer: Wer erteilt Weisungen? Ing. Chlup: Das Organisationsstatut ist in Ausarbeitung. Dr. Hubert Weitlaner, Rettungsarzt, Kitz- bühel: Als Arzt habe er nur die Interessen der Verletzten zu berücksichtigen. Bisher wurde im Großraum Kitzbühel bester Pistenret- tungsdienst versehen. Eine Bergung darf nur von zwei Rettungsmännern durchgeführt wer- den. Jeder Verletzte gilt so lange als Schwer- verletzter, bis er der ärztlichen Versorgung zu- geführt wurde. Der Verletzte muß während des Abtransportes beobachtet werden. Er hal- te es auch für empfehlenswert, daß für alle neu zu bildenden Stützpunkte ein zentraler Ein- satzleiter tätig ist. Bei diesem liegt die Ent- scheidungsgewalt. Oberste Aufgabe ist, den Verletzten schnell und sicher zu bergen. Pistenmaschinen können nur bei günstigen Bedingungen zur Bergung verwendet werden. Er halte auch die Kostenfrage als zweitrangig. Wenn schon ein neues System, dann zuerst in kleinem Rahmen praktizieren. Bürgermeister Brettauer: Diskussionen finanzieller Natur können unterbleiben, denn Tatsache ist, daß „Rettung" Gemeindeaufgabe ist. Fritz Tschurtschenthaler: Er habe seine Aufgabe als Organisationsleiter vor Jahren vom Obmann des freiwilligen Bergrettungs- dienstes Toni Werner übernommen, der sei- nerzeit Pionierarbeit geleistet habe. Er habe ein Zehn-Punkte-Programm ausgearbeitet. Alle seine Pistenretter sind ausgezeichne- te Skifahrer; sie bergen schneller wie Pisten- maschinen; Bei Steilstücken können Pistenmaschi- nen zur Bergung nicht eingesetzt werden; Pistenmaschinen haben nicht überall Fahrrechte, Erschütterungen sind auch zu be- rücksichtigen; Jede Bergung muß bis zum Standplatz des Rot-Kreuz-Wagens erfolgen; Sonntag war eine Feldmesse und beim Fest- zug die Defihierungvor dem erschienenen Lan- deshauptmann Dr. Stumpf und anderen Ehrengästen. Das Gelingen des Festes war hauptsächlich Obmann Bartlmä Aufschnaiter, Herrn Hutter und Kunstmaler Sepp Ober- moser zu danken. Der 1. Preis wurde der Brix- legger Musikkapelle in Alpbacher Tracht und der 2. Preis der Bundesmusikkapelle Hopfgar- ten zuerkannt, die geschlossen in ihrer boden- ständigen Tracht erschienen war. Da die Hopf- gartner mit dem 1. Preis gerechnet hatten, lehnten sie den 2. Preis ab. Hahnenkamm zweiseilig (ganzseitiges Inserat). „Hahnenkammbahn zweiseiig eröff- net. Fahrplan: Ab Berg- und Talstation: 8, 9.30, 11, 13.30, 14, 14.30, 15.30, 17.30, 19 und 20 Uhr. Fahrzeit 15 Minuten. Bedarfsfahrten alle 12 Minuten bei vollbezahlten Fahrkarten zwischen 7 und 21 Uhr. Fahrpreise für Einhei- mische: Berg- oder Talfahrt 3 Schilling; Berg- und Talfahrt 5.50 Schilling. Block zu 10 Stück 25 Schilling. Für Fremde: Bergfahrt 5, Talfahrt 4, Berg- und Talfahrt 7 Schilling. Touristenermäßi- gung, Block zu 10 Stück 30 Schilling. Konzert des Kirchenchors Hopfgarten. Am 29. Juni 1929 veranstaltete der Kirchenchor Hopfgarten unter der bewährten Leitung von Lehrer Vetter einen programmreichen Abend. Neben den sehr gut vorgetragenen Chören verdient besonders hervorgehoben zu wer- den, die unstvollen Violinvorträge des Lehrers Krischwy, musterhaft begleitet am Klavier von Oberkommissär Angyal. Jakob Oberhauser ließ in herrlichen Liedern seine Prachtstimme erschallen und nicht unerwähnt bleiben die Flötenvorträge des Herrn Cervanka. Sehr gut trugen die Fräuleins Anger, Schwöllenbach und Farbmacher die „Drei Mauerblümchen" vor. Anschließend war das Singspiel „Der Ökonomierat" unter Leitung von Oberlehrer Schneider unter Mitwirkung von Oberlehrer Haag, der wie immer seine Rolle meisterte. Kössen. Fellhornkreuz. Am Sonntag, 30. Ju- ni 1929 fand auf der Eggenaim die Einweihung des Fellhornkreuzes (1766 m) durch Koopera- tor Mauracher aus Kössen statt. Zu dieser Feierwaren trotz des regnerischen Wetters vie- le Bergsteiger aus Tirol und Bayern erschie- nen. Der Vorstand der Alpenvereinssektion Oberstleutnant Hopfner, Straubingund Bahn- vorstand Mangold von Reit im Winkl hielten Ansprachen, worauf die Musikkapelle von Reit im Winkl ein Konzert gab. Firmung: Am 26. Juni 1929 fand in Kössen die Firmung von 154 Kindern durch Weih- bischof Dr. Johannes Filzer aus Salzburg statt. Kitzbüheler Nachrichten. Unsere Zeitung erscheint während der Hochsaison zweimal wöchentlich (Mittwoch und Samstag). Nächste Ausgabe Mittwoch, 10. Juli 1929. Druck Hugo Beimpold's Witwe; verantwort- licher Redakteur Hans Burgstaller, Kitzbühel. Jahresbezug 10 Schilling, Einzelnummer
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