Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. September 1979 Bezirks- Schützenfest 1979 in Kitzbühel Festansprache des Landes-Kmdt. der Tiroler Schützen- kompanie Hofrat Dr. Walter Zebisch Feldmesse zum Bezirks- schützenfest in Kitzbühel. Rechts vom Feldaltar die Ehrenkompanie der Wild- schönau bei der Abgabe der Gen eraldechaige. (Aufgenommen vom Bal- kon des Hotels Tiefenbrun- ner.) „Die so festlich geschmückte undtradinons- reiche Stadt Kitzbühel ist heute der bestim- mende Mittelpunkt eines großen Schützenfe- stes. In der vorzüglich gestalteten Festschrift der Schützenkompanie Kitzbühel ist ja ein- gangs zu lesen: Ein halbes Jahrtausend Schüt- zentradition muß gebührend gefeiert werden." Dabei ist es sinnvoll, daß die Schützenkompa- nie Kitzbühel das 20. Gründungsfest, also die Wiedergründung nach dem letzten Weltkrieg, feierlich begeht, weil sie gerade 1959 im 150. Gedenkjahr der Freiheitskriege Tirols 1809 sich in neuer Formation aufgestellt hat. Deshalb freut es mich außerordentlich, daß ich ermächtigt und befugt bin, die herzlichen Grüße des Herrn Landeshauptmannes von Ti- rol, des Ehren-Landeskommandanten unse- res Bundes, Schützenmajor Eduard Wallnö- fer, aussprechen und überbringen zu dürfen. In diese guten Gedanken sind auch die be- währten 14 Nachbarkompanien des angesehe- nen Wintersteller-Schützenbataillons natür- lich einbezogen, die heute der jubilierenden Kompanie die Ehrenbezeigung erweisen. Als 19jähriger Ehrenhauptmann der Winterstel- ler-Schützenkompanie Kirchdorf darf ich mir die Freiheit nehmen, den Kitzbüheler Schüt- zen den gebührenden Glückwunsch im eige- nen wie auch im Namen der Bundesleitung und des Bundesausschusses darzubringen. So sei also heute die tüchtige Wintersteller- Schützenkompanie Kitzbühel in ehrlicher Anerkennung in den Vordergrund gestellt. Sie wird bedankt und anerkennend als eine her- vorragende und bewährte Einheit im Bund unserer 218 Kompanien erwähnt, die für die Gemeinschaftsbildung und das Verstehen des mitbürgerlichen Verantwortungsbewußtseins viel geleistet und auch in Zukunft noch tun wird. Darum sind wir dankbar, daß die Schützen- kompanie Kitzbühel sich nicht damit zufrie- den gibt, nur der schweigenden Mehrheit des Landes anzugehören, sondern vielmehr Aus- sage und Ausdruck einer positiven und gestal- tenden Kraft unseres Landes sein will. Der sehr agile und auch in unserer Bundesver- sammlung redegewandte und bekannte Hauptmann Dr. Otto Wendling hat Anerken- nung und Dank verdient - ebenso wie seine Kommandantschaft, wie seine Offiziere, Unteroffiziere, Chargen und Mannschaften, die auf so vielfach beispielgebenden Bereichen Leistungen besonderer Art erdacht und dann auch gezeigt haben. Es würde ein schwerer Fehler sein, in diesem Gedankengang die so starke Jungschützengruppe nicht ausdrück- lich hervorzuheben. Die Kitzbüheler Jung- schützen sind eine gute und sehr verläßliche Jugend in unserem großen Schützenbund. Und das gilt schon seitvielen Jahrenund das ist nicht nur eine liebenswürdige Redensart bei einem Jubiläum. Also, alles Gute für die Zu- kunft. Wenn man die Jugend lobt, so darf man auch nicht vergessenjene Kameraden, die ein- mal anfangen mußten. Am Rande des Jungschützenbrunnens wer- den wir auch den ersten Hauptmann dieser wiedergegründeten Kompanie treffen, Ehren- hauptmann, Bundesmajor und Kommandant des Schützenviertels Unterland, Adolf Nagil- 1er, dem heute auch ein besonderer Gruß und Dank gilt. Da er auch der Bataillonskomman- dant dieses guten Schützen-Baons ist, wird ein Wort des Dankes auch seinem Stellvertreter, Schützen-Oberleutnant Hans Embacher, tref- fen, der so viele Jahre als Bezirksmajor seine Pflicht überreich erfüllt hat. Wir vergessen da- bei nicht den 2. Hauptmann dieser Kompanie, Hermann Schamigg, der diese Kompanie so manche Jahre gut geführt hat. Unser besonderer Gruß gilt selbstverständ- lich Gastkompanien, Musikkapellen, den Abordnungen aus Südtirol und aus Bayern, ebenso wie den guten Freunden aus unseren Nachbarländern in unseren angrenzenden Gebieten. Ebenso sind herzlich bedankt die Persön- lichkeiten unseres Landes, der Bezirkshaupt- mann von Kitzbühel, die Abgeordneten und Bürgermeister dieses Bezirks, weil sie uns in ihrer Anteilnahme echten Beistand leisten. Und weil wir Schützen nicht nur allein ope- rieren können, haben wir Dank und Anerken- nung zu sagen auch allen lieben Schützen- frauen, Ehrenkranzträgerinnen, Fahnenpa- tinnen und Marketenderinnen, denen unsere besondere Verehrung gilt. Verehrte Ehrengäste, meine lieben Kamera- den! Laßt uns angesichts der angetretenen Frmationen und Fahnen Gedanken für uns selbst finden. Die hier vorangetragenen Fah- nen haben ihre Aussage und Bedeutung. Unsere Fahnen sind wahrlich einmal ein äußerliches Zeichen einer gemeinsamen, frei- willig übernommenen Verpflichtung. Sie sind ein Symbol des Bekenntnisses zu den Grund- sätzen unseres traditionsverbundenen Tiroler Schützenwesens, das sehr wohl auch in der ge- genwärtigen unruhigen Zeit seine Daseinsbe- rechtigung hat. Vielleicht gerade deswegen, weil es scheint, daß bestehende überlieferte Werte keinen Bestand oder ein guter Bestand keinen Wert mehr haben sollte. Auch unsere Kirche erblickt in der Fahne ein besonderes Symbol. Deshalb weiht sie die Fahne und gibt ihr den Segen Gottes mit auf ihrem künftigen Weg und ffirjene, die sie füh- ren und begleiten. Unser Schützenbund als größte nichtkirch- liche Institution Tirols bekennt die Treue zu Gott. Genau sowie vor 170 Jahren, als man im Schicksalsjahr 1809 die religiösen Gefühle der Tiroler zu behindern und zu verletzen ver- suchte. Wir stellen uns ganz beruhigt gegen ei- nen Zeitgeist, der stets verneint oder in Frage stellt, der jede natürliche oder gesetzliche Au- torität verleugnet und der Gott und Kirche ablehnt. Wir, liebe Schützenkameraden, sind bestimmt keine „Betbrüder" in falsch verstan- denem Sinn,jedoch grundsatztreu und prinzi-
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