Kitzbüheler Anzeiger

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tfIt1IflUlUII1(uUIi II)IIJIiHJJtIlIlIII)Iißor IO 3abr ca wil141 111(11111 Hill 1 [(111u111111 1 Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1929 Samstag, 22. September 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Eine neue Fundstelle zum spätmittelalterlich - frühneuzeitlichen Eisenverhüttungswesen im Gebiet von St. Johann in Tirol Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni, seit 1978 Träger des Großen Tiroler Adlerordens, der am 23. August 1979 von der Gemeinde und dem Fremdenverkehrsverband Jochberg aus- gezeichnet wurde, hat auch im heurigen Som- mer wieder eine fruchtbare Tätigkeit entfaltet. Abgesehen von seiner Beratungstätigkeit für das Heimatmuseum in Kitzbühel und das Bergbau- und Heimatmuseum in Jochberg, hat er nun auch das Heimatmuseum St. Jo- hann besucht und dem Kulturreferenten GR Carl Hofmgerwertvolle Hinweise für denAus- bau des dortigen Museums erteilt. Im Juli 1979 leitete er die Grabungstätigkeit für die neuen Urnengräber auf dem Grund- stück von E. Couper-Edwards am Lebenberg, worüber wir bereits in der Ausgabe vom 11. August einen Vorbericht veröffentlichen konnten. Am 25. August wurde von ihm die Fundstelle zu Tann in St. Johann in Tirol be- sucht, die erste dieser Art in diesem Gebiet, welche der Wissenschaft zugänglich gemacht wurde und weiters wurde von Prof. Dr. Pittioni noch ein Einzelfund aus Fieberbrunn beur- teilt, der während der Feierlichkeiten zur Markterhebung auf dem Obermairfeld ge- macht wurde. Auch bei dem Fieberbrunner Fund handelte es sich um den ersten dieser Art. Nun hat uns Prof. Dr. Pittioni für den „An- zeiger" einen Vorbericht zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, betreffend die Fund- stelle „Tann", in welchem der Nachweis ge- führt wird, daß diese Funde für die Geschichte der Eisengewinnung im Raume Kitzbü- hel— St.Johann—Fieberbrunn von großem wissenschaftlichem Wert sind. Nachstehend der Vorbericht von Pittioni: „Über Vermittlung des Postvorstandes von Kitzbühel, Herrn Josef Egger, erhielt der Ku- stos des Kitzbüheler Heimatmuseums Martin Wörgötter am 21. August 1979 die Nachricht, daß bei der Anlage einer Wasserleitung zum Neubau Tann in St. Johann in Tirol, Wmld- Schattseite 10, 1978 mehrfach Schlacken ge- funden worden waren. Angeblich sollen auch schon vor etwa zehn Jahren solche festgestellt worden sein. Die Fundstelle liegt auf der Par- zelle Nr. 2067 der KG. St. Johann, etwa 20 Me- ter westlich des Tan fes, Besitzer Johann Egger, im östlichen chbarbereich des Wendbaches. Am 25. August 1979 konnte die Fundstelle gemeinsam mit M. Wörgötter, C. Hofinger und G. Jöchl besichtigt werden. Bei dieser Ge- legenheit wurden im Abraum der Baustelle zahlreiche Schlackenreste sowie das Bruch- stück eines verschlackten Ofensteins gesam- melt. Einige kennzeichnende Schlacken wur- den zwecks Bestimmung der chemischen Zu- sammensetzung des verhütteten Erzes auf spektralanalytischem Wege mit nach Wien ge- nommen. Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Dr. H. Pirkl, Geologe und Lagerstätten- fachmann in Hochfilzen, ist die zugehörige Erzlagerstätte in einem ca. 1,5 km breiten Streifen östlich von St. Johann und südlich der Straße St. Johann— Fieberbrunn gelegen, wo- bei das Gebiet der Angereralm näher in Be- tracht käme. In seinem grundlegenden Werk „Zur Ge- schichte des Berg- und Hüttenwesens in der Herrschaft Kitzbühel bis ins 17. Jahrhundert" hat bereits vor mehreren Jahren der Kitzbühe- ler Historiker Manfred Rupert die aus archiva- Die Fundstelle vor dem Neubau Tann in St. Jo- hann, Winkl-Schattseite 10, mit (von links) Ge- meinderat und Kulturreferent Carl Hofinger, Univ.-Prof Dr. Richard Pittioni, Georg Jöchl (Kustos Jochberg) und der Bauer zu Tann Jo- hann Egger. Muttertag in Aurach. Anläßlich der Feier des Muttertages fand eine abendliche Festver- anstaltung statt, die sich zu einer erheblichen Ehrung der Mütter gestaltete. Die in großer Zahl erschienenen Festgäste sowie der Festredner, Herr Bez.-Konsulent Stadtkoope- rator Groder aus Kitzbühel, empfingen vom Ortspfarrer Dr. Andrä den herzlichsten Will- kommensgruß. Die Festansprache bildete mit ihrer reichen Fülle herrlicher Gedanken, in edelster Form geboten, ein tiefes seelisches Erlebnis, das alle Zuhörer mächtig ergriff. Frau Oberlehrer Gusti Penz hatte für das Pro- gramm gesorgt. Aufgeführt wurde auch die allerliebste Kinderszene: „Die Auracher Kin- der vor der Himmelstür". Westendorf. Streik. Am 8. Juli 1929 traten von den in Westendorf beschäftigten Arbei- tern der Landesbauleitung etwa 40 Mann in Streik, weil sie die Entlassung von drei Ar- beitern durch die Bauleitung für unbegründet hielten. Die Bauleitung hatte am 6. Juli die drei Arbeiter wegen unzureichender Arbeits- leistung entlassen. Die streikenden Arbeiter verlangten die Wiedereinstellung dieser Män- ner, dafüraber die Entlassung des Vorarbeiters Alois Jele. Am 9. Juli 1929 konnte der Streik beigelegt werden. Die Angelegenheit wird ei- nem Schiedsgericht übergeben. Festsitzung des Kitzbüheler Gemeinde- rates. Anläßlich der Ernennung von Ehren- bürgern der Stadt Kitzbühel fand am 6. Juli 1929 im Magistratssaale eine Festsitzung des Gemeinderates statt. Zweck dieser Sitzung war, den neuernannten Ehrenbürgern der Stadt, Geistl.-Rat Stadtpfarrer Egger, Oberbe- zirksarzt Dr. Kaaserer und Schuldirektor Franz Walde, die vom Kunstmaler AlfonsWal- de ausgeführten Ehrendiplome zu über- reichen. Bürgermeister Planer begrüßte die Erschienenen, besonders die beiden Ehren- bürger Dr. Kaaserer und Franz Walde und be- dauerte lebhaft, daß Stadtpfarrer Egger ver- hindert war. Der Bürgermeister würdigte so- dann die Verdienste der vorgenannten Herren mit Worten aufrichtiger Anerkennung. Trachtenfest in Kirchberg. Am 29. und 30. Juni 1929 fand hier das 13. Verbandsfest der Heimat- und Trachtenvereine Tirols und Vorarlbergs und das Gründungsfest des Brixentaler Volkstrachten- und Heimat- schutzverbandes Kirchberg statt. Daran nah- men 40 Vereine mit ihren Fahnen teil. Am Abend des 29. zog die Kirchberger Musikka- pelle unter der Leitung ihres Kapellmeisters Lehrer Kleißner in einem Zapfenstreich durch den Ort. Daran schloß sich im Hotel Daxer ein Begrüßungsabend mit Vorführungen der Trachtenvereine und lebenden Bildern. Am
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