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Seite 10 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Jänner 1979 in diese Adventzeit paßte. Den Abschluß bil- dete dann wieder ein kleines Gedicht von Maly Rainer. Vielleicht haben manche der Anwesenden noch niemals Bonatti bei seinen Lesungen ge- hört. Hier war ihnen Gelegenheit geboten und wir sind sicher, daß er im Rahmen dieser Ver- anstaltung neue Zuhörer für die Zukunft ge- funden hat. Seine Darbietungen und deren Auswahl waren ein Erlebnis und wir danken an dieser Stelle ihm nochmals herzlichst dafür. Inzwischen war auch Bürgermeister Bret- tauer eingetroffen und wies in seinen an die Versammlung gerichteten Worten daraufhin, daß er sich freue, nicht nur als Gemeindeober- haupt, sondern besonders als langjähriges Mitglied unseres Vereins sprechen zu können. Unser Verein findet bei ihm immer ein offenes Ohr und jede mögliche Unterstützung. Es folgte nun ein Vortrag vor Dir. Herbert Sojer aus Kirchberg, der auch die Idee dazu in einer Ausschußsitzung gebracht hatte. Er ließ mit Unterstützung von Dir. Gwirl der Volks- schule Kirchberg von Kindern Tierzeichnun- gen anfertigen, übernahm diese auf Dias und brachte diese nun zur Vorführung. Und wie- viel Freude brachte er damit den Leuten, die hier versammelt waren! Es war herzerfri- schend zu sehen, mit welcher Liebe diese Kin- der die Tiere in ihrer Vorstellung gezeichnet hatten. Es folgten dann noch zwei Kurzfilme, die von Schülern des polytechnischen Lehrganges Kirchberg gedreht wurden und zwar über das Terrarium im Hofe des Schulbereiches Kirch- berg und über einen mit dem Verein gestalte- ten Ausflug in den Alpenzoo nach Innsbruck. Wir danken Dir. Sojer für die viele Arbeit, die er sich mit den Vorbereitungen gemacht hat, aber er hat damit sicherlich der Abwicklung unserer Versammlung viel Gutes getan. Von der Landesfilmstelle Salzburg konnte sich die Vereinsleitung einen Film beschaffen, den Obmann Frau Ganster einmal gesehen hatte. Er handelt von einer Igel-Familie und wurde nun den Anwesenden gezeigt. Auch mit dieser Vorführung gelang ein guter Wurf, ist doch dieser Film nicht nur reizend anzuse- hen, sondern auch lehrreich und unterhal- tend. Selten hat man das Werden und Leben Landesrat Kommerzialrat Christian Huber: Arbeitsmarktlage Die Landesregierung hat in diesem Jahr dem Tiroler Landtag einen Bericht vorgelegt, der die wirtschaftliche Lage Tirols von Anfang 1977 bis Mitte 1978 skizzierte. Im Hinblick auf die Priorität der Arbeitsplatzsicherung war es besonders erfreulich feststellen zu können, daß es der Tiroler Wirtschaft gelungen ist, eine sehr gute Beschäftigung mit einer relativen Sicherheit der bestehenden Arbeitsplätze zu bieten. Die Prognose für das Jahr 1978 schätzte eine Zunahme der Arbeitsplätze um 1 bis 1,5 % gegenüber dem Jahr 1977. Im August dieses Jahres konnte mitzirka2lø.000 unselbständig Erwerbstätigen in Tirol ein bis- her noch nie erreichter Höchststand an Beschäftigten ausgewiesen werden. Der Zuwachs an unselbständig Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr ist jedoch nur noch halb so groß. Bemerkenswert ist der Rückgang der Arbeitsplätze in der Industrie sowie ein leich- tes Abnehmen im gewerblichen Verkehr. Von den 2400 Arbeitsplätzen, die 1978 zusätzlich zur Verfügung standen, wurden 2200 von mittelständischen Betrieben der gewerblichen Wirtschaft Tirols geschaffen. Die als arbeitslos vorgemerkten Frauen und dieser lieben Tiere, aber auch ihren Kampf mit der Umwelt so gut dargeboten erhalten. Damit war nun auch der Unterhaltungsteil der Versammlung beendet und Obmann Frau Ganster blieb nicht mehr übrig, als allen Refe- renten für ihre Darbietungen und allen Anwe- senden für das Kommen zu danken mit der Bitte, auch im nächsten Jahr unseren heimi- schen Tierschutzverein die Treue zu halten. Wirtschaft und Wirtschafts- förderung Männer - die Arbeitslosenrate dürfte bei 2,5 % liegen - waren nur zum Teil voll ver- mittelbar. Daraus ist zu erklären, daß sparten- weise z. B. bei Hochbaubetrieben, Glasver- edlem, Maler, Tischlereien, Heizungsinstalla- teuren, Elektroinstallateuren, Elektro- und Feinmechaniker, Stricker, Konditoren und Druckereien ein Mangel an Facharbeitern bestand. Die Arbeitsmarktlage ist örtlich ver- schieden. In einigen Bezirken (Imst, Landeck, Lienz) fehlen saisonunabhängige Arbeits- plätze. Während der Saison fehlen Arbeits- kräfte in der Fremdenverkehrswirtschaft und bei Betrieben des gewerblichen Verkehrs. Jugendbeschäfiigungskonzept Das in diesem Jahr ausgearbeitete Jugend- beschäftigungskonzept steht unter dem Ein- druck der zunehmenden Jugendarbeitslosig- keit in den OECD-Staaten. In Tirol konnten bisher Arbeitsplätze für Jugendliche aus- reichend bereitgestellt werden. Für die 80er Jahre zeichnet sich eine Verschärfung derLage ab, die strukturbedingt ist. Das Jugendbeschäftigungskonzept wurde breiten Kreisen zur Stellungnahme über- mittelt. Zu den im Konzept vorgeschlagenen Referat zum Landesbudget 1979 massen: Anno 1704 hat sich Magdalena Aschbacherin, samt ihrem Mann Hanß R e r e r m o s e r, und Kinder, wegen grossen Augen-Schmertzen der Allerseeligi- sten Jungfrau Maria verlobt, Hülf erlangt, und die Tafel zu schuldigister Dancksagung allhier aufgeopifert. Mit minder gutthätig hat sich unsere Gnaden-Mutter Maria-Hülf gezeiget einem stummen und Sprach-losen Mägdelein. Dises vor wenig Jahren (wie bezeuget Herr Martin Seidl, jetzt würcklicher Ambts-Burgermeister und Gastheb allhier) wurde von seinen Trost- losen Eltern aus Pillersee nacher Kitzbüchl geführt, die Einkehr geschahe bey wohl- gedachten Herrn Burgermeister, ein festes Vertrauen aber wurde gesetzt auf die mächtige Fürbitt unser hülfreichen Wunter-Mutter, sicher glaubend, die Ursach dises ihres stummen gebohrenen Kindes werde keyn andere seyn, als welche bey Joan. 9. der Gött- liche Heyland wegen einen blind Gebohrenen befragt, von sich geben, die Frage war: Meister, wessen ist die Sünd, des Sohnes oder der Eltern, daß diser blind gebohren worden? Die Antwort: Noch die Sünd des Sohnes, sagt der Göttliche Heyland, noch die Sünd der Eltern ist eine Ursach diser Blindheit, sondern darum ist diser blind gebohren worden, damit die Werck Gottes in ihme sollen offenbar werden. Ein gleiches liessen ihnen Zweifels frey ein- fallen die betrübte Eltern von diser ihrem sprachloß gebohrenen neunjährigen Töchter- lein, und sie haben sich nicht betrogen. Indem stummen Mägdlein musten die Werck Gottes, und die Macht der Fürbitt unsers wunder- thätigen Mariae-Hülf-Bilds der ganzten Welt bekandt werden. Kaum haben Vatter und Mutter den ersten Fuß in unsere Gnaden- Capellen gesetzet, annoch ihre Andacht vor unser Wunder-Mutter nicht abgestattet, und doch wurde der stummen Tochter das Band der Zunge schon aufgelöst, die Sprachlose finge an zu reden, diejenige, so vorhero ohne Stimm, fangt an mit lauter Stimm ihr Vatter und Mutter zu ruffen... Hat sich unser Wunder-Mutter nicht allein mildreich erwiesen in Verbesserung gefähr- licher Augen-Gebresten, in Beyschaffung der mangelnden Sprach, sondern überhin auch denen Lahmen und Krummen ihre viel- mögende Hülf gantz Gnaden voll ausfolgen lassen. Von geschädigten und unbrauchbaren Händen seynd folgende geschriebene Zeugnuß bey Handen: Anno 1641, im Monat November ist Andre W i n c k 1 e r, Kampl- macher, an Vichstaun im Pintzgau wohnhafft, mit einem solchen Vergicht-Schuß in seiner lincken Hand behaffl worden, daß er besorgte, er wurde keinen Handgrif mehr damit thun können, ist demnach durch beschehener Verlobung gleich darauf gesund worden. Die anderte Danck-Schrifft von Anno 1670 meldet also: Zu schuldigisten Danck habe ich F. V. dise Tafel aliher verlobt, alldieweilen ich mit einem Buschen Eisen unglücklich gefal- len, und noch unglücklicher Berg-ab gewetzt zu werden angefangen. In disem Fall war der Schröcken groß, der Schmertzen empfindlich, und nicht minder der Schaden, allermassen mir die Achsel ausgefallen, alleinig durch Fürbitt Mariae bin ich bald wiederum zur Besserung gelangt.
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