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Seite 12 lützbüheler Anzeiger Samstag, 20. Jänner 1979 der Investitionswert in diesem Jahr kaum 8 Milliarden Schilling betragen. Vor allem durch die Zurückhaltung der Industrie ist es zu einer Stagnation gekommen. Auch die Beschränkung der Sozialkapitaisbildung und die eingeschränkten Abschreibungsmöglich- keiten für betrieblich genutzte Fahrzeuge ver- ringerten die Investitionsneigung. Ziele der Wirtschaftspolitik Die Wirtschaftspolitik des Landes Tirol ist weitgehend von der vom Bund ausgeschöpf- ten Gesetzgebungskompetenz abhängig. Das Ziel der Wirtschaftspolitik des Landes Tirol, die auf dem Grundprinzip der sozialen Markt- wirtschaft als einer freien, aber sozialverpflich- tenden Wirtschaftsordnung aufbaut, ist: die Sicherung der Arbeitsplätze Schaffung neuer Arbeitsplätze der Jugend die Möglichkeit zu geben, einen der Begabung entsprechenden Beruf zu finden und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen 'Wirtschaft sicher zu stellen. In diesen Grundsätzen trägt die Wirtschafts- politik des Landes den Charakter einer mittel- ständischen Politik, der verschiedene Maßnahmen der Wirtschaftsförderung dienen. Wirtschaftsförderung Nach den allgemeinen Richtlinien der Tiroler Landesregierung vom 23. Juli 1974 für Förderungen aus Landesmitteln können dabei die finanziellen Hilfen des Landes immer nur eine Unterstützung der Selbsthilfe sein. Die Förderung muß überdies mit den Zielen der Raumordnung im Sinne des Tiroler Raumordnungsgesetzes in Einklang stehen. Inder gegenwärtigen Wirtschaftslage muß der Einsatz der Förderungsmittel besonders über- legt erfolgen und eine Stärkung der Leistungs- fähigkeit der Unternehmen erwarten lassen. Die Förderung soll die Wettbewerbsfähigkeit stärken, keinesfalls aber zur Wettbewerbs- verzerrung führen. Als Wirtschaftsreferent freue ich mich über die in letzter Zeit festzustellende Aufge- schlossenheit für die Wirtschaftsförderung. Auch auf Arbeitnehmerseite wurde erkannt, daß nur mit einer Belebung des Wirtschafts- wachstums die Vollbeschäftigung auf die Dauer gesichert werden kann. Ich bin mir aber ebenso bewußt, daß man gefährdete Arbeits- plätze nicht allein mit strukturkonservieren- den Subventionen erhalten kann. Die Wirt- schaft braucht freie Entfaltungsmöglichkeiten und der Abbau der überhöhten Leistungs- besteuerung würde die Wirtschaft mehr fördern, als Subventionen und ähnliche Aktio- nen. Ebenso verdeckt, wie sich der Konjunk- turablauf vollzieht, geraten mittelständische Betriebe immer mehr in die Abhängigkeit des Staates, wenn sie auf staatliche Hilfe ange- wiesen sind. Der Generalsekretär der Bundeswirt- schaftskammer, Doktor Mussil, hat diese Gefahr für den Mittelstandsbetrieb erkannt und mit dem ihm zu eigenen Mut darauf hingewiesen, daß, „Wer den Staat als Subventionär oder Haftungsträger ruft, auch den Staat als Investi- tionslenker bestimmt. Darum die Forderung nach Lockerung des Steuerdruckes und nach einem Belastungsstopp auf sozialpolitischem Gebiet. Es ist ein gefährlicher Weg, wenn den Betrieben laufend Substanz weggesteuert wird und nur ein Bruchteil davon dann als Zinsensubvention oder Haftung zurück- fließt." Die Investitionsentscheidung ist eine wesentliche Funktion des freien Unter- nehmers. Was wir derzeit vermissen, ist eine kon- zeptive Wirtschaftspolitik des Bundes, an der wir unsere Maßnahmen-der Wirtschaftspolitik orientieren können. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß dort, wo es gelungen ist, durch gezielte Förderung die Investitionstätigkeit anzuregen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, der mittelständische Betrieb seine hohe Anpassungs- und Leistungsfähigkeit beweisen konnte. Ich danke bei dieser Gelegenheit den Landeskammern, die durch ihre Mitwirkung in den Fonds und Ausschüssen der Wirt- schaftsförderung halfen, diesen Einsatz wirkungsvoll zu steuern. Beim Kleingewerbeförderungsfonds mit einem eigenen Vermögen von 120 Mb. Schil- ling konnten heuer 492 Darlehensansuchen mit einer Gesamtsumme von 44 Mio. Schil- ling erledigt werden. Der Gewerbeförderungsfonds, letztes Jahr durch Beschluß des Landtages und Gesetz und neu errichtet, funktioniertvoll, wobei aller- dings der Andrang doppelt so groß ist als zufolge der geringen Mittel die Möglichkeit, Darlehen zu vergeben. 42 Ansuchen mit einer Gesamtdarlehenssumme von 17,3 Mb. Schil- ling konnten positiv erledigt werden. Auf Grund der stark rückläufigen Rendite in vielen Wirtschaftsbereichen ist das Begehren um Zinsverbilligung sehr groß. Hier haben wir einerseits die Landeszinsenzuschußaktion für jene Bereiche, die durch bestehende Richt- linien aus der Bundesförderung nicht bedient werden können, und andererseits die junkti- mierte Zinsenzuschußaktion Bund-Land. Ich bin sicher, daß durch diese Zuschüsse not- wendige Investitionen getätigt werden, die ansonsten wegen zu hoher Annuitäten nicht möglich wären. Hier darf ich wohl auch erwähnen, daß das Land Tirol bei Förderun- gen nach dem Arbeitsmarktförderungsgesetz nicht unwesentliche Beträge dazuleisten muß, damit diese Förderung überhaupt zustande kommt. kunte. Innerhalb diser Zeit ausser dem Hauß keinen Fuß setzen, und in ihrem Zimmer, auch mit Unterstützung und Beyhülf deren Krucken, kaum ein oder anderen Schritt fort- gehen mochte. Man bearbeitete sie zwar durch lange Zeit mit verschiedenen Hülfs-Mitlen die Gesundheit wiederum herzuschaffen, alleinig die erseuffzende Würckung wollte nicht erfolgen, alles, was angewendet worden, ware nicht zulänglich, dem Übel abzuhelfen. Ausser irdischer Hülf dan gesetzet, suchte die Elende von oben herab zu erhalten, was Hülfs- Mittel auf Erden verabschlagten. Und wellen sie schon von Zeit 6 gantzer Jahr nicht anderst als dan und wan im Winter auf einen Schlitten, den Sommer aber hindurch auf einem Karren in die Kirchen oder in die Stadt geführt worden, wollte sie hinfüro um einen freyen Gang bey dem Wunder-Bild Maria-Hülf bitt- lich anlangen. Sie verlobte sich zu unser Gnaden-Mutter und bald darauf wäre Hülf, und die erwünschte Besserung vorhanden, welche nachmal von Tag zu Tag also fort- gesetzt worden, daß sie in Kürtze den Gebrauch ihrer geraden Glieder glücklich erhalten, und ihre Krucken selbsten zu einem Lob- und Dancl-Opffer in die Gnaden-Capell hat beybringen mögen. Wobey dan auch in Kitzbüchl jenes große Wunder erneuert worden, welches einstens in denen Geschich- ten deren Aposteln, Cap. 3, die gantze Volks- reiche Stadt Jerusalem in eine kaum erhörte Erstaunung gesetzt. . . Auch die Kitzbüchleri- sche lahme Bürgern hat bey der Porten des Tempels, welche die Schöne genannt wird, ihre Krucken beyseits gelegt, ihren freyen Gang erhalten, und den beglückten Gebrauch ihrer geraden Glieder gefunden, nehmlich bei Maria. Eine gleiche Kundtschafft leget erst vor kortzer Zeit in unserem Vicariat-Hauß ab Hanß E 1 m e r, ein Bennenmacher zu Wössendorf aus Brixenthal. Der gute Mann wurde unversehens mit Eingang des 1740sten Jahrs an beyden Füssen mit so hefftigen Schmertzen angegriffen, daß er bey dreyviertl Jahr unter beständigen anhaltenden Wehethum bethliegerig seine Zeit und Elend bejammern mußte. Es wurde zwar, die Gefahr zu entwenden, ein oder der andere erfahrene Baader beruffen, auch allerhand Hülfs-Mittel und Heyls-Mittel angewendet. Alleinig des Zustands Hefftigkeit, und die Schmertzen an den Beinen zeigten sich nur immerfort stärker, dan daß selben auf einige Weiß hätte abge- holfen werden, also, daß endlichen die Baader von vorhabender Cur abgestanden, und frey bekennet, es seye dem Patienten nicht mehr eine natürliche Hülf beyzubringen. Unter- dessen kame nacher Wössendorf (Westen- dorf) ein Mann aus der Kitzbüchlerischen Creutztracht, Georg K ö r b 1 e r zu Winckla, welcher den Krancken mit heilsam bey- gebrachter Ermahnung ermundert, daß er sich kindlich der Kitzbüchlerischen Hülfs-Mutter vertrauen, und von ihr den Gebrauch seiner schadhafften Füß zuversichtlich bitten soll. Der Patient liesse ihm dies gar leicht ein- und zurathen, er ersucht gedachten Körbler, an statt seiner zu Kitzpüchl in der Gnaden- Capellen eine Heilige Meß auszuzahlen, auch ein wächsernes Opffer auf den Altar zu legen. Fortsetzung folgt!
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