Kitzbüheler Anzeiger

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Santag, 20. Jänner 1979 Im Haushaltsplan für das Jahr 1979, der dem Hohen Landtag zur Beschlußfassung vorliegt, sind für die Wirtschaftsförderung 26,604 Mio. Schilling vorgesehen. Die Erhöhung um 7 Mio. Schilling gegen- über dem Vorjahr ist ausschließlich von der Budgetlage bestimmt. Ich bedauere, daß nicht das Erfordernis dafür allein ausschlaggebend sein kann. Im abgelaufenen Jahr konnten schon zahlreiche Anträge auf Wirtschafts- förderung leider nicht bewilligt werden, weil wir die Richtlinien in Anbetracht der begrenz- ten Förderungsmittel sehr streng auslegen mußten. Ich freue mich, daß trotz der budgetären Lage die bestehenden Aktionen der Wirtschaftsförderung weitergeführt und teilweise verbessert werden können. Mit einer Zinsenzuschußaktion für die Industrie und das produzierende Gewerbe, die gemeinsam vom Land Tirol und der Kammer dergewerblichen Wirtschaft für Tirol getragen werden soll, wird beabsichtigt, vor allem zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, insbesondere in den Entwicklungsgebieten des Landes, ein Investitionsvolumen von 100 Mio. Schilling auszulösen. Der Tiroler Landtag hat im Juli d. J. die Landesregierung aufgefordert, zur Unterstüt- zung der im Land vorhandenen Forschungs- kapazitäten und in Ergänzung zu bestehenden Förderungsinstrumenten des Bundes eine Landesförderung für Forschungs- und Ent- wicklungsprojekteder Tiroler gewerblichen Wirt- schaft einzurichten. Der Entwurf der Richt- linien für diese Landesförderung wird dem Landtag vorgelegt werden. Ich habe eingangs erwähnt, daß wir Wirt- schaftspolitik nicht nur als finanzielle Wirt- schaftsförderung verstanden wissen wollen. Unsere wirtschaftspolitischen Vorstellungen, insbesondere die Förderung des Mittel- standes, sind Leitmotiv in den verschiedenen Aufgabenbereichen, die uns vom Gesetzgeber oder in Vollziehung der Privatwirtschafts- verwaltung übertragen wurden. Gewerbe und Preisangelegenheiten, die gewerblichen und kaufmännischen Berufsschulen, das Problem der Nahversorgung, die Erstellung eines Handelskonzeptes, die Bemühungen um die Errichtung eines Bevorratungslagers für Mineralölprodukte, im Warenverkehr mit dem Ausland das Accordino und das Innsbrucker Messe- abkommen mit Slowenien und Kroatien, die Jugendbeschäftigung und der über Anregung der Arbeiterkammer gebildete Beratungsausschuß für in Schwierigkeiten geratene Betriebe, die Bemühungen um ein Entwicklungs- management für Betriebsansiedlungen sind einige Aufgaben, die meinem Ressortge- stellt sind. Hohes Haus: über 90 % unserer Betriebe sind dem gewerblichen Mittelstand zuzurech- nen. In 24.865 Betrieben Tirols werden zirka 148.000 Männer und Frauen beschäftigt. Die Arbeiter und Angestellten sind heute mitihren Betrieben weit mehr verbunden, als man noch vor einigen Jahren erwarten konnte. Unter- Kitzbüheler Anzeiger nehmer und Arbeitnehmer sitzen in einem Boot. Unsere Mittelstandspolitik, die sicn aus unserer Wirtschaftsstruktur ableitet, ist keine Standespolitik, sondern Politik für alle Staats- bürger. Sie ist für uns ein Dauerauftrag zur Verpflichtung, im Interesse der Betriebe und der darin arbeitenden Menschen zu wirken. Die Prognose für das kommende Jahrist für die Tiroler Wirtschaft schwer zu erstellen. Ich kann nur hoffen und wünschen, daß sich die Anton Flecksberger, Kirchberg: Kelchsau - ein königlicher Jagdhof „Im Jahre 902 übergaben ein vollfreier Edel- Mann und königlicher Ministeriale namens Radolt und seine Frau Adalonna dem Bischof von Tuto von Regensburg für seine Bischofs- kirche St. Peter und für sein Bischofskloster St. Emmeran in Regensburg ihre Güter im Brixental, initterund in Radfeld und zwaralles was in diesem Tal vorhanden erschien an Leuten, Feldern, Bergen, Gewässern und Jagden. Diese Güter übergab Radoltden Vögten des Bischofs Salemon und Gundpert und die Kämmerer des Bischofs, Perinhart und Erchenfrit und der Vasal des Radolt, Heinrich, legten, nachdem die königliche Schenkung gestattet war, die Urkunde in Gegenwart von 28 namentlich genannten Zeugen auf den Altar des heiligen Märtyrers Emmeranus. Die der heiligen Kirche von Regensburg geschenkten Güter übergaben die Kämmerer den Vögten Barharius, Salemon und Rupo und dem Ministerialen Heinrich des Bischofs von Regensburg. Durchgeführt wurde die königliche Schenkung des Edlen Radolt zu Regensburg im Jahre 902 derMenschwerdung des Herrn." Soweit ein Auszug aus der königlichen Schenkungsurkunde vom Jahre 902. Eine Abschrift der lateinisch geschriebenen Schenkungsurkunde mit der deutschen Über- setzung befindet sich in der Archivaliensamm- lung von Anton Flecksberger, Kirchberg, Staudach. Seite 13 gesamtwirtschaftliche Situation verbessert. Ich danke den Tiroler Wirtschaftstreiben- den für ihre verantwortungsvolle unter- nehmerische Tätigkeit. Auch den mitarbeiten- den Ehegattinnen und Familienangehörigen sei hier der Dank ausgesprochen. Ebenso ein Dankeschön allen Mitarbeitern für die Betriebstreue und wertvollen Leistungen in unseren Betrieben. Links: Der Fuchswirt in Kelchsau, früher ein turmartiges Jagdhaus des königlichen Ministe- rialen. Die Gotisierung erfolgte vermutlich um 1500. Oben dasDorfKelchsau umdasJahrl900 (Foto Göliner, Hai/ein; Bildarchiv Heimat- museum Kitzhü hei). Aus der Schenkungsurkunde geht hervor, daß die vom königlichen Ministerialen Radolt und seiner Frau Adalonna der Kirche von Regensburg geschenkten Güterum Königsgut handelt, die der deutsche König seinem Ministerialen und dessen Gattin auf Lebens- zeit zur Nutznießung überlassen hatte. Daher übergaben die Vögte des Bischofs von Regensburg, Gundbert und Salemon als Gegenleistung dem Radolt und der Adalonna auf Lebenszeit Kirchengüter bei Regensburg zur Nutznießung. Anscheinend sind der königliche Ministe- riale Radolt und seine Frau Adalonna in ihren alten Tagen in die. deutsche Königs- und bayerische Herzogs- und Bischofsstadt Regensburg zurückgezogen. Nun folgen wir DDr. Matthias Mayr: „Zur Zeit dieser Schenkung war die Kelchsau ein Alm-, Wald- und Jagdgebiet der königlichen Ministerialen-Herrschaft Itter. Das turmartige Jagdhaus des königlichen Ministerialen und Herren von Itter, Radol; kann nur auf dem Platz des heutigen Fuchs- wirts-Hauses gestanden haben. (Näheres erscheint in einem geplanten Buch über die Das „Hccigejaid" (= die hohe Jagd) auf das
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