Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Oktober 1979 Die Mitglieder des Fremdenverkehrsver- bands-Ausschusses: Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner - Obmann, Dr. Walter Tappeiner - Obmann- stellvertreter, Günther Huber - Vorstand, Schriftführer, Hans Werner Tscholl - Vor- stand, Kassier, Bartenstein Sigurd, Langer Otto, Brugger Friedrich, Resch Gerhard, Bal- dassi Josef, Knoll Egid, Obermoser Andreas, Reiter Josef, Bgm. LA Hans Brettauer, Dr. Jo- sefZiepl - Direktor. Rege Diskussion bei Westendorfer Jugendparlament Eine Veranstaltung der Jungen ÖVP - 200 Teilnehmer - Flächenwidmungsplan war brisantestes Thema Eine hochstehende Diskussion über kom- munalpolitische Fragen brachte das Jugend- parlament der Jungen 0W Westendorf am Sonntag, 23. September, im Gasthof,,Mesner- wirt". Rund 200 Gemeindebürger fluten den großen Saal und lieferten engagierte Beiträge. Als Gesprächspartner standen prominente po- litische Persönlichkeiten zur Verfügung. Aus der Sicht der Bundespolitik gab der Generalse- kretär der 0W, Dr. Sixtus Lanner, Auskunft, für die Vertretung der Landespolitik sorgten Landesrat Komm.-Rat Christian Huber, Landtagsabgeordneter Paul Landmann und Landtagsabgeordneter Bürgermeister Hans Brettauer. Die Gemeindepolitik wurde von Bürgermeister Josef Schönacher und Vizebür- germeister Franz Schober offengelegt. Als Diskussionsleiter fungierte der Bezirksob- mann der Jungen 0W Kitzbühel, Simon Brüggl. Die Diskussion wurde mit Kurzdarstel- lungen von Bürgermeister. Schönacher, Lan- desrat Huber und Generalsekretär Lanner eröffnet. Bürgermeister Schönacher leitete mit dem Flächenwidmungsplan der Gemeinde ein. Man habe nicht sehr viel Freude damit, weil man sich den Spielraum für Entscheidun- gen einenge. Ein großes Problem sei der Grundverkauf an Ausländer. Waren es früher die Deutschen, die sehr stark drängten, so seien es heute die Holländer, denen aufgrund eines Schiffahrtsvertrages aus dem Jahr 1929 noch die Möglichkeit offenstehe, Gründe zu kaufen. Die Gemeinde sei sich aber bewußt, daß auch damit Schluß gemacht werden solle, weil das Bauland für die eigene jüngere Ge- neration dringend notwendig sei. LAbg. Paul Landmann sagte in der Diskussion, daß der Bund den völlig unzeitgemäßen Vertrag mit Holland aufkünden müßte. Ein diesbezüg- licher Antrag sei im Landtag bereits beschlos- sen worden. Schönacher sagte weiter, im Flä- chenwidmungsplan sei deshalb das Bauland sehr sparsam ausgewiesen worden. Er befinde sich derzeit in der dritten Auflage und sei dann soweit fertig. Zum Thema „Straßenbau im Brixental" sagte der Bürgermeister, daß derzeit der Schwerverkehr über Privatgrund fahren müsse. Er forderte, daß die Kurven und Bahnunterführungen soweit ausgebaut wer- den, daß Großraumbusse und Schwerlaster die Straße passieren können. Dafür müsse man sich beim Bautenministerium, das der Brixentalstraße die Dringlichkeit aberkannt habe, vehement einsetzen. Von der Forderung nach einer Schnellstraße habe das Tal in- zwischen selber Abstand genommen. Die Kläranlage der Gemeinde arbeite gut und habe sich bewährt, sagte Bgm. Schön- acher auf weitere Fragen der Gemeindepolitik übergehend. Der Schuldenstand (in verant- wörtbaren Grenzen) sei hoch, doch sei damit die Voraussetzung für einen modernen Frem- denverkehr geschaffen worden. Anliegen der Gemeinde seien jetzt die Landesstraße Win- dau und das Altersheim. Landesrat Christian Huber stellte ein- führend fest, daß Westendorf in den letzten Jahren einen ungeheuren Aufschwung ge- nommen habe. Daß man bei der Brixental- straße nur mehr stückweise vorwärtskomme, sei Schuld der sozialistischen Bundesre- gierung, weil sie ihr den Vorrang genommen habe. ÖVP-Generalsekretär Dr. Sixtus Lanner grenzte in einem grundsätzlichen Referat die Politik der Österreichischen Volkspartei ge- genüber der der Sozialisten ab. In Zukunft wolle sich die 0W bemühen, ihre Grundsätze alltäglich in er praktischen Politik zum Aus- druck zu bringen. (Siehe auch Artikel „Ge- neralsekretär Lanner in Westendorf'.) In der Diskussion kamen u. a. die Fragen ärztliche Versorgung, Brixentaler Straße, Flä- chenwidmung und Probleme der Bergland- wirtschaft zur Diskussion. LAbg. Landmann stellte fest, bei der Flächenwidmung müsse den Vorstellungen der Gemeinde der Vorrang gegeben werden und nicht denen eines Amtes. Dafür müsse man sich auch stark machen. Zur Agrarstruktur sagte der Bezirksbauern- bundobmann, der Landtag habe über den Bundesrat einen Antrag gestellt, die Bundes- forste sollten Gründe in private Hände zurück- geben. Darauf sei noch keine Reaktion erfolgt. Die Bergbauemfrage sei auch nicht über Grundverkäufe (in bezug auf die Flächenwid- mung) zu lösen, sondern nur über das Ein- kommen. Für die Arbeit der Bergbauern müsse ein gerechter Lohn gefunden werden. Sixtus Lanner sagte dazu, daß es auf keinen Fall gehe, dem Bergbauern selbst seine Er- schließung zahlen zu lassen. Für ihn sei sowie- so alles teurer und die Arbeit schwerer. Wenn der Bergbauer aufgebe, könne der Fremden- verkehr im Tal zusperren. Das Ziel müsse sein, ihm eine solide Lebensbasis zu bieten. Das rechte Mittelmaß müsse gefunden werden. Zur ärztlichen Versorgung teilte Bgm. Schönacher mit, daß der ansässige Spren- gelarzt eine neue Ordination errichte, in der auch er zweite Sprengelarzt, der schon in der Gemeinde sei, ordinieren werde. Grundsätz- lich wurde dazu gesagt, daß erstens noch immer zuwenig Ärzte bereit seien, in den länd- lichen Raum zu ziehen und daß zweitens die Gebietskrankenkasse bremse, weil sie keine neuen Kassenstellen genehmige (Bgm. Bret- tauer). Foto Keuschnigg Sie standen der Westendorfer Bevölkerung beim Jugendparlament der Jungen ÖVP Rede und Antwort. Von links: L4 Bürgermeister Hans Brettauer, LA Paul Landmann (verdeckt), Lan- desrat KR Christian Huber, Bezirksobmann Si- mon Brüggl, ÖVP-Generalsekretär Dr. Sixtus Lanner, Bürgermeister Josef Schönacher und Vizebürgermeistc ianz Schober
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