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Samstag, 6. Oktober 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 WESTENDORF Generalsekretär Lanner in Westendorf Grundsatzfragen zur Schulpolitik Beim Jugendparlament der Jungen ÖVPam Sonntag, 23. September, in Westendorf sprach der Generalsekretär der 0W, Dr. Sixtus Lanner, auch über grundsätzliche politische Fragen. Den interessantesten Beitrag lieferte er zur Schulpolitik. Für die Volkspartei sind bei der Weiterent- wicklung des österreichischen Schulwesens zwei Grundsätze von maßgeblicher Bedeu- tung: Die Berücksichtigung der unterschied- lichen Begabungen und Neigungen unserer Kinder und die Beachtung der verschiedenen familiären Bedürfnisse bei der Betreuung der Kinder. Die Diskussion um die unterschiedlichen schulpolitischen Vorstellungen von 0W und SPÖ bietet der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, zwei bildungspolitische Alterna- tiven kennenzulernen: Auf der einen Seite das Angebot der 0W auf . eine vernünftige Weiterentwicklung unseres Schulwesens durch die schwerpunkt- mäßige Einrichtung von freiwilligen Tages- heimschulen, die Beibehaltung der Mittel- schule, die Schaffung einer neuen Hauptschu- le, die Senkung der Klassenschülerhöchst- zahlen. Auf der anderen Seite die Absicht der SPÖ, ein Schulkorsett zu schaffen: Die Schaffung der Ganztagsschule würde bedeuten, daß Kinder zum ganztägigen Schul- besuch gezwungen werden und es würde die Einheitsschule aller 10 - 14jährigen einen „Schuleintopf bringen, in dem für die Ent- wicklung unterschiedlicher Begabungen kein Platz mehr ist. Für diese Zielsetzungen im Bildungswesen ist die Volkspartei nicht zu haben, betonte Lan- ner. Eine sinnvolle Weiterentwicklung unseres Schulwesens ist erforderlich. Ein mo- dernes Schulwesen muß aber ein breites Schul- und Bildungsangebot sicherstellen, das die Interessen der Eltern, Lehrer und Schüler berücksichtigt. Eine Schulklasse! Donnerstag, 20. September 1979, herrliches Herbstwetter mit guter Fernsicht und warm. Ich sitze bei einer Jausenstation auf der Terras- se, als vom Berg herunter ein Lehrer mit einer Schulklasse, etwa 20 - 25 Mädchen und Buben, kommt. Alle sind von der weiten Berg- wanderung sichtlich müde, hungrig und durstig. Sie bleiben vor der Terrasse stehen, während der Lehrer ins Haus geht und höflich fragt, ob sie auf der Terrasse Platz nehmen dürfen, was ihnen selbstverständlich gern ge- stattet wird. Ohne Lärm und diszipliniert setz- ten sich alle an die Tische und geben ihre Be- stellung auf und konsumieren das Bestellte. Nach Beendigung der Jause stellen sie alle Stühle wieder ordnungsgemäß zu demjeweii- gen Tisch, sammeln alle eventuell auf den Bo- den gefallenen Papiere und Abfälle fein säu- berlich zusammen und so diszipliniert wie sie gekommen sind, verlassen sie in Reih und Glied wieder ohne j eglichen Lärm die Jausen- station, um ins Tal zur Bahnstation abzuwan- dern. Nur eine Schulklasse? Nein, eine Musterklasse mit ihrem Lehrer und Former für das Leben aus Niederndorf/Ebbs. St/H FIEBERBRIJNN Zwei neue Erbhöfe in Fieberbrunn Im Rahmen der Markterhebungsfeier am 10. Juni 1979 überreichte Landeshauptmann Eduard WallnöferErbhofurkunde und Erbhof Schild an die Bauersleute Josef und Marga- rethe Walti geb. Danzl, Unterkoglbauer, und an Johann und Aloisia Millinger geb. Zoller, Pulvermacherbauer, beide Fieberbrunn. In Einlaßbriefen der ehemaligen Hofmark Pillersee aus den Jahren 1771 (Unterkogl) be- ziehungsweise 1773 (Pulvermacher) ist die je- weils erste urkundliche Nachricht niederge- schrieben, daß die Familie aufdem Hofgewirt- schaftet hat. Im Bild die beiden Ehepaare, nun stolze Inhaber dieser Urkunden. Ganz rechts Schüt- zenmajor Adolf Nagiller, bei den Markter- hebungsfeiern Oberkommandant sämtlicher Formationen. Kleine Postgalerie Fieberbrunn iturt Reuter stellt Aquarelle aus bis 15. Oktober 1979 Kurt Reuter, Mag. Arch., von Beruf städti- scher Senatsrat in Ruhe, geboren 1908 und seit seiner Pensionierung selbst. Architekt, malt und zeichnet in seiner Freizeit und findet darin Erholung und Entspannung, doch las- sen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Ich male nach Eindrücken, die mir die Natur vermittelt, ohne diese zu kopieren. Die Bilder entstehen im Atelier. Jedes Bild, das entsteht, betrachte ich als einen Versuch, mein ICH zu veran- schaulichen. Als Farbe liebe ich die durchsich- tigeAquarelifarbe. Auch Bleistift und Tuschfe- der sind Materialien, die mir helfen, meinen Ausdruck zu finden. Ich habe öfters bei Unter- berger in Innsbruck, im kunstgeschichtlichen Institut der Universität in Innsbruck und meh- rere Male in der Stadtturmgalerie in Innsbruck ausgestellt. Am Anfang meiner Malperiode habe ich eigene ernste philosophische Senten- zen in Form und Farbe umgesetzt. Daraus Links: Margarethe geb. Danzl mit Josef Waltl, Unterkogibauer; rechts Aloisia geb. Zoller mit Johann Millinger, Pulvennacherbauer Dr. Sixtus Lanner Foto Heinz, Inhaber Heinz' Jöbstl, Fieberbrunn
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