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Samstag. 6. Oktober 1979 Kitzlüheler Anzeiger Seite 9 lichen Orgelkonzerten dienen möge, wobei es vorteilhaft wäre, würden sich einheimische Kräfte dem Orgelspiel widmen. Vom Herrn Pfarrer aufgefordert, sprach weiters der Stifter Dr. Friedrich Raupach. Dieser schilderte seine ersten Eindrücke als junger Student, die er von Aschau gewonnen habe. Aschau war dann auch seine Station in den schweren Nachkriegszeiten und blieb es bis heute. Das freundliche und schöne Dorf Aschau wird seine zweite Heimat bleiben. Dr. Raupach sagte auch, daß es ihn glücklich mache, als Stifter der Orgel auftreten zu dürfen und er dankte dem Herrgott, daß es ihm durch günstige wirtschaftliche Verhältnisse möglich war, die erforderlichen Geldmittel aufzubrin- gen. Von dem herrlichen Orgelspiel beeindruckt, ersuchte Pfarrer Sterr den Domorganisten noch um eine Draufgabe, was dieser in Varia- tionen zum großartigen Lied „Großer Gottwir loben Dich" freundlich erfüllte. Herzlicher Beifall belohnte den Orgelkünstler. DGrncrganist WoIfkan Wllnsch aus Ba,nbeig Zur Orgelweihe in Aschau an de neuen Orgel inAschau Am Sonrtag, 23. September 1979, wurde in der Kirche n Aschau von Pfarrer Josef Sterr, Kirchberg, und dem Franziskaerpater Dr. Christian Tschiederer, Schwaz, die neue Kirchenorgl eingeweiht. Die neue Orgel spendete cer Industrielle und Erfinder Dr. Friedrich Raupach, der Aschau zu seiner zwei- ten Heimat erwählt hat. Es handelt sich um eine sakrale Elektronenorgel da Type „Ahl- horn" Mod C 21 Nach dem Festgottesdienst, an dem auch Bürgermeister Herbert Noicil mii seinen Ge- meinderäten teilgenommen hatte, spielte der Domorganist von Bamberg, Wolfgang Wünsch, fclgende Werke: 1. Max Reger (1873 - 1916) Toccata aus p. 59. 2. Claude Balbastre (1729 - 1799) Variationen über ein altfranzö sisches Kirchen- hei. 3. Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) T'cccata und Fuge in d-Moll BWV 545. Efarrer Josef Sterr daiikte in seiner Predigt dem Stifter für seine hochherzige Spende und dem Domorganisten für die klassische Wecergabe der Orgeiwerke, die eine bleiben- de Wirkung auf die vielen Zuhörer auslösten. Domorganist Wolfgang Wünsch gab vor dem Orgelspiel aufschlußreiche Erklärungen über die sakrale Musik der Vergangenheit und der Gegenwart ab. Er äußerte auch den Wunsch, daß die neue Orgel nicht iur für die Kirchen- nTJsik herangezogen wird, sondern auch welt- Die Kirche zum hl. Kreuz in Aschau wurde 1782 von dem Kitzbüheler Barockbaumeister Andre Hueber erbaut und 1783 eingeweiht. Die herrlichen Fresken stammen von Matthias Kirchner, ebenfalls aus Kitzbühel. Die letzte Renovierung erfolgte 1924 durch den akad. Maler Joser Obermoser (gestorben am 25. Oktober 1978) aus Kirchberg, der dann zwei Jahre später auch die vier Prozessions- kapellen an der Friedhofsmauer ausmalte. In drei Jahren wird in Aschau der 200jährige Bestand der Kirche gefeiert. Seelsorge und Ge- meinde bereiten sich schonjetzt aufdiese Jubi- läumsfeier vor. In der Kirche wurde ein Opfer- stock angebracht, welcher Spenden auf- nimmt. Den Samstag-Sonntag-Gottesdienst in der Kirche zum W. Kreuz in Aschau, ein Kurat- Beiträge zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hüttengeschichte von Kitzbühel und Umgebung Von Manfred Rupert, Kitzbühel Uber die Eisengewinnung im 17. Jahrhundert (Aus: Archaeologia Austriaca, Institut für Ur- und Frühgeschichte derUniversidit Wien, Ver- lag Franz Deutike, Wien 1976) (Der Ös:erreichische Volkskundeatlas be- handelt auf Kartenblatt 33 das Tema „Histo- rischer Begbau 1" (Bergbaue in der Zeit von 1500 bis 1600), bearbeitet von Franz KIrn- bauer. Im Gebiet der Herrschaft Kitzbühel ist das Zeichen für Eisenbergbau an zwei Stellen eingezeichnet: unmittelbar am Pillersee süd- lich von Waidring) und im Berggebiet südlich von Fieberbrunn. Im Kommentar zu diesem Kartenblat sind EisenerzvorE:ommen für Shweinest(südlica vonFiebe-brunn) und Pil- lersee angegeben. Auf Kartenblatt34 sindfür die Zeit von 1500 jis 1800 in der Herrschaft Kitzbühel eine klei- ie Ksenhütte bei Fieberbrunn und eine derar- :ige n unmittelbarer Nähe des Pillersees ein- gzei±net. Im Kommentar zu diesem Blatt sind ?illersee und FieDerbrunn als Standorte v:n Eisenhütten genannt. Dem Verfasser sind bisher noch keine Nach- richten über einen Eisenbergbau oder über ei- ne Eisenhütte in der unmittelbaren Umge- oung des Pillersees untergekommen; dasselbe gilt von Eisenbergbau bei Schweinest und von erie: Eisenhütten bei Fieberbrunn im 16. Jatrriundert. Die dem Verfasser untergekom- menen Nachrichten über erwähnenswerten Eisenbergbau in der Herrschaft Kitzbühel wä±rend des 16. Jhdrts. beziehen sich auf das Wenbach-Gebiet in der Gegend östlich von St. Jchann in Tirol noch aullerhalb der Hofmark Pillersee, die bisweilen auch noch als (vorde- rer iF'iLersee bezeichnet wurde. Die dem Ver- fasser untergekommenen Nachrichten über Eisenhütten in der Herrschaft Kitzbühel im 1. Jahrhundert beziehen sich ebenfalls auf Gebiete südöstlich von St. Johann noch außer- halb der Hofmark Pillersee (Mühlbach bzw. Wilhelmstätt). Ob nicht den die unmittelbare Umgebung des Pillersees betreffenden Angaben im be- sprochenen Atlas eine zu enge Auslegung das in den Quellen häufig vorkommenden Aus- drucks „im Pillersee" zugrunde liegt? Mit die- sem Ausdruck wurde nämlich ein viel größeres Gebiet als nur die unmittelbare Umgebung des Pillersees oder als die Hofmark Pilersee des Klosters Rott bezeichnet. Am Schluß dieses Abschnitts ist auf Eisen- verhüttungsreste hinzuweisen, die im Burg- friedensbereich der Stadt Kitzbühel (Floriani- gasse 4) und südlich von Jochberg (Schawetz sowie Fiderialboden/Kirchanger) gefunden wurden. Bezüglich Kitzbühel, siehe Anton Rieser - Heinz Neuninger - Richard Pittioni: Beiträge zur spätmittelalterlichen und frühneuzeit- lichen Hüttengeschichte von Kitzbühel und Umgebung 1. Die Schlackenfunde in Kitzbü- hel, Florianigasse 4. In: Archaeologia Austria- ca 53 (1973). Bezüglich Fiderialboden-Kirchanger siehe
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