Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Gerücht konnte höchste Unruhe bewirken. So geschehen am 2. Oktober bei Trient, wo ein kluges aber unschwer abzuriegelndes Um- gehungsmanöver der Franzosen ein sehr star- kes Aufgebot völlig kopflos auseinanderstie- ben ließ. Hunderte von Toten und Gefangenen blieben zurück und man „fing" sich erst wieder bei Salurn. Und so geschah es auch auf unserem Ge- fechtsfeld in Hallein. Bei Tagesgrauen des 3. Oktober überraschten französische Trup- pen im Nebel die in Oberalm stehenden Schüt- zen, welche ohne hinhaltenden Widerstand zu leisten nach Hallein flüchteten. Die Folge war eine allgemeine Panik, vor allem unter dem unorganisierten Landsturmvolk. Alles eilte auf die nahen Berge. Wer nicht schnell genug war, wurde von den verfolgenden Reitern nie- dergehauen. Erst hinter dem Lueg brachte man jenen Teil der Fliehenden zum Stehen, der nicht völlig demoralisiert die Waffen weg- geworfen hatte. Diese Niederlage war folgen- schwer, denn auch Wallner und Margreiter mußten nun mit ihren Verbänden Berchtes- gaden räumen und sich mit Panzl über den Hirschbühel nach Weissbach bzw. nach Saal- felden retten. Den friedfertigen Halleiner Bür- gern trug der kurze „Ausritt" Haspingers Plün- derung und Verfolgung durch die Franzosen ein. Der Pater hatte sich damit alle Sympathien in dieser Gegend verwirkt. Und nun waren die Franzosen und Bayern am Zug. Wie bereits erwähnt, stand Speckbacher seit Ende September in Mellek. Aufblindes Drauf- gängertum, wie es Haspinger in Hallein so ver- hängnisvoll versucht hatte, verzichtete er. Die wochenlange Ruhe wurde nur durch Zusam- menstöße einzelner Patrouillen unter- brochen. Und trotzdem war diese Zeit für Speckbacher bitter genug, denn nun trat auch die dritte Schwäche eines Volksaufgebotes zu- tage, nämlich das Erlahmen und Verlaufen der Kräfte nach Beseitigung einer aküten Feindes- Kitzbüheler Anzeiger bedrohung. Niemand außer Speckbacher wollte wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit noch so recht an einen Einfall glauben. Es drängten daher selbst die an der Grenze einge- teilten Eliteverbände Hofers, die prächtigen Passeirer und Burggräfler Schützen auf ihre endliche Ablösung. Zu lange standen sie schon im Kampf und nun drückten dazu noch häusliche Sorgen. Die Wein- und Obsternte war hereinzubringen und wer sollte denn Staatswappen für Kitex Am 26. September 1979 überreichte Herr Bundesminister Dr. Staribacher Herrn Josef Zavratsky sen., Chef der Strick- und Sportmo- denfirma Kitex in Kitzbühel, im Rahmen einer kleinen Feier die Urkunde, mit welcher die Fir- ma Kitex das Recht zur Führung des Staats- Samstag, 13. Oktober 1979 sonst die Lebenserfordernisse sichern, wenn die Männer irgendwo an der Front standen und die Arbeit auf den Höfen von den überfor- derten Frauen und Kindern nicht mehr zu be- wältigen war? Schweren Herzens mußte Speckbacher daher zusehen, wenn die Schwegler wieder einmal eine abgelöste, kampferprobte Schützenkompanie zum Tale hinauspfiffen. wappens im geschäftlichen Verkehr verliehen wird. Diese staatliche Auszeichnung wird führen- den und vorbildlichen Wirtschaftsunter- nehmen zuteil. Handelsminister Dr. Staribacher bei der Überreichung der Urkunde über die Ver- leihung des Staatswappens an Firineninhaber, Herrn Josef Zavratsky. Diese Säcke müssen nun wieder leer zurück an die Gruben gebracht werden. Dazu brauchet man große Hunde, die gleich den Saumrossen Kommete am Hals haben und die leeren Säcke den Berg hinauf tragen. Mancher Hund soll es auf dem Zurückwege den Knech- ten nachmachen und auf einem vollen Sacke, den sein Herr hinter sich über den Schnee hin- unter fördert, demselben nachfahren". In der Bestallung für Hans Murr als Berg- meister und Schiner im Kitzbüheler Bergge- richt vom 14. November 1917 ist davon die Re- de, daß seine Beaufsichtigungspflicht auch „den eisenperckhwerchen" gilt. In der Bestallung des Fröners Stefan Stöckl vom 16. Mai 1619 ist davon die Rede, daß der Fröner für das amtliche Messen der abgebau- ten Mengen Eisenstein 6 Kreuzer einzuneh- men hat. Rosenberger ließ anscheinend bald nach der Verleihung eine Eisenschmelzanlage, vermut- lich im Anschluß an die Rosenbergerischen Schmelzanlagen für Silber und Kupfer beim Ansitz Rosenegg, errichten, und zwar einen Floßoben, und dazu ein Hammerwerk mit Frischfeuer. Der Floßofen, ein Hochofen, erzeugte in kontinuierlichem Betrieb Roheisen in flüssi- ger Form, das man von Zeit zu Zeit in eine Rin- ne vor dem Ofen abfließen ließ. Das dann erstarrte Stück Roheisen wurde der Floß (Mehrzahl Flossen) genannt. Dieses Roheisen war nicht schmiedbar; es wurde im Frischfeuer durch neuerliches Schmelzen schmiedbar ge- macht. Im Jahre 1774 z.B. hatte der bei Fieber- brunn erzeugte Floß ein Gewicht von unge- fähr 3 Zentner (nach Wiener Gewicht etwa 168 kg entsprechend). Bald darauf bemühte sich Rosenberger erfolgreich um die Verleihung von Grund für ein Hammerwerk mit zwei Hämmern in der Herrschaft Kufstein, und zwar zu Glemm, das im Südwesten der Stadt Kufstein gelegen ist und zu deren Gemeindegebiet gehört. Dort nahm im Sommer 1615 eine Kommission ei- nen Augenschein vor und Rosenberger ließ noch 1615 mit den Bauarbeiten beginnen. Mit Urkunde vom 31. Mai 1616 erfolgte die förm- liche Verleihung an Hans Marquard Rosen- berger zu Rosenegg und dessen Erben durch den Landesherrn. Der Landesfürst war damit einverstanden, daß Rosenberger „den eisenstain in der herr- schafft Küzpüchl zu flossen machen, aber alsdann in unserer herrschafft Kuefstain das ei- sen zu volkhomner khauffmanswahr durchs hamerwerch verarbeiten lassen müsse", und er verlieh dazu ein Gelände zu Glemm (gegen dem Schwaich (= Schoich) und näher be- zeichnete Waldungen. Rosenberger konnte auf dem verliehenem Gelände „zween hämer- schlög sambt zain- und ströckhhämern, auch naglschmiten und dergleichen notdurfften", außerdem die nötigen Gebäude, die Einrich- tungen für die Holz- und Kohlenversorgung und die Wasserableitung aus der Weißache errichten und die verliehenen Wälder für die- ses Hammerwerk verwenden, wobei jedoch das von den umwohnenden Untertanen be- nötigte Holz vorbehalten blieb. Bei der Versor- gung derArbeiter hatte RosenbergerNachteile für die Bevölkerung der Herrschaften Kufstein und Kitzbühel und Beeinträchtigungen der Freiheiten der Stadt Kufstein zu vermeiden. Rosenberger wurde für dieses Werk Be- freiung von Regelabgaben aufvier Jahre ab Be-
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