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Samstag, 13. Oktober 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 General Brunner, der erste Militärkomman- dant Tiri]s General Friedrich Brunner 75 Jahre Am- '18 September 1979 vollendete in Kirch- berg Üer erste Militärkommandant Tirols (1963 General a. d. Friedrich BRUNNER sein 75. Lebens ahr. Wir gratulieren! Als Gratulan- ten faiden sich bei seinem Hause in Kirchberg ein, der jetzige Militärkommandant Tirols Oberst d. 3. Winfrid Mathis mit seinen Stabs- offiziereL ..nd einem Bläserquartett der Tiro- le Militärmusik. Mii dem Land Tirol, dessen Ehrenzeichen ihm'. 966 Itir seine Verdienste um den Aufbau des ELndesheeres in Tirol und Vorarlberg ver- liehen wurde, ist der Jubilar seit seiner jüng- sten Leutrantszeit eng verbunden. Als Leut- nant der Gebirgsartillerie wurde er im Jahre 1932 als Jahrgangsbester ausgemustert und begann seinen Truppendienst bei der Leich- ten-Artillerie-Abteilung 6 in Innsbruck. Er wandte sich dann der Laufbahn eines General- stabsoffiziers zu, deren Kurse und Prüfungen er bis 1939 erfolgreich beendete. Im zweiten Weltkrieg versah er an verschiedenen Fronten Dienst als Abteilungs- und Regimentskom- mandeur bei der Gebirgsartillerie und auch in höheren Stäben, vornehmlich in Gebirgsdivi- sionen und Jägerdivisionen. Als Oberstleut- nant im Generalstab und Regimentskomman- deur einer Gebirgsdivision geriet er in Gefan- genschaft. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsge- fangenschaft trat General Brunner in den Dienst der Landwirtschaftskammer Tirol und leitete einige Jahre die Bezirks-Landwirt- schaftskammer Innsbruck-Land. In dieser Funktion konnte er seine vor dem Eintritt in das Österreichische Bundesheer an landwirt- schaftlichen Mittelschulen und an der Hoch- schule fii r Bodenkultur erworbenen Kenntnis- se bestens verwerten. Dem neuaufgestellten Bundesheer stellte General Brunner seine reiche Erfahrung wie- der zur Verfügung und wurde 1956 als Oberst des Generalstabes mit dem Kommando der 6. Gebirgsbrigade Tirol betraut. Unter seiner Führung errangen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Einheiten dieser Gebirgsbrigade einen hervorragenden Ruf. Mit der Umglie- derung des Bundesheeres 1962 - 1963 wurde er zum ersten Militärkommandanten von Ti- rol bestellt. In dieser Dienststellung leitete er auch den erfolgreichen Einsatz des Bundes- heeres beiden IX Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck und Umgebung. In unse- rem Bezirk wurde er besonders bekannt als Kommandant der 4. Heeresskimeisterschaf- ten, die vom 24. bis 27. Februar 1966 in St. Jo- hann in Tirol ausgetragen wurden. Bei seiner feierlichen Verabschiedung am 31. Juli 1966 im Hof der Klosterkaserne in Innsbruck, wobei eine Ehrenkompanie und das Stabsbataillon 6 mit einer Abordnung von Offizieren aus Tirol und Vorarlberg angetreten waren, die den äußeren Rahmen für den be- deutsamen Kommandowechsel bildeten, hielt Gruppenkommandant III, General der Infan- terie Dr. Zdenko Paumgarten, nach der Into- nierung der Bundeshymne durch die Militär- musik und zackigem Präsentieren der Geweh- re, eine Ansprache, in welcher er u. a. sagte: „Ein im Krieg und Frieden hoch verdienter Offizier, dessen Leistungen von allen Vorge- setzten anerkannt wurden, verläßt heute mei- nen Kommandobereich. Herr General Brun- ner hat durch sechs Jahre die 6. Jägerbrigade geführt, sie aufgestellt und zu einem schlag- kräftigen Verband ausgebaut. Als Militärkom- mandant von Tirol hat sich Herr General Brunner besondere Verdienste um die Landesverteidigung und das Zusammenwir- ken des Bundesheeres mit den Zivilbehörden erworben. Ich spreche Herrn General Brunner für seine dem Bundesheergeleisteten Dienste, für sein vorbildliches Verhalten als Vorgesetzter, als Offizier und als Kamerad im Rahmen des Dienstes meinen Dank und mei- ne besondere Anerkennung aus." Zu seinen Nachfolgern wurden Oberst Neu- mayr als Militärkommandant und Oberst d. G. Stumpfer als Brigadekommandant bestellt. In einem Tagesbefehl dankte General Brun- ner seinen Offizieren und Unteroffizieren, Soldaten und Beamten und wünschte allen Kommandanten und Truppenkörpern, Anstalten und territorialen Dienststellen in Ti- rol unter seinen Nachfolgern eine gedeihliche Fortentwicklung und weitere, erfolgreiche Aufbauarbeit. General Friedrich Brunner ist Träger mehre- rer Kriegsauszeichnungen, in- und ausländi- scher Orden und Ehrenzeichen und wurde vom Bundespräsideten auch mit dem Großen merwe-k verarbeiten lassen können, daß am 3. Juni 1641 Michael Knepfals,,derherrnKes- sentallerischen kupferhamermaister zu Kes- sen" erwähnt ist und daß Caspis in Kitzbühel ein Eisenwerbe betrieb. Caspisjedoch starb 1656. Im Frühjahr 1629 brachten die Rosenberger in Innsbruck ein Gesuch um Verleihung des Eseizsteins in der Herrschaft Kufstein ein. Sie begrüieten ihr Gesuch damit, daß sie „in der herrschaf: Kizpichl des eisenstains auf den grembsigen mitin und schmalen geförten, wel- che gar ni: in die tieff des pirgs fallen, sonder nur unter lcm Wasen und wider bei clain ge- su echt und gewunen werden miessen, fit mer so vil zu hauen haben, das wir den pläofen in staten ga erhalten und beede hämer im Glemt gebrauchen mechten", sie wollten noch im Sommer 1629 mit dem Schürfen in der Herrschaft Kufstein beginnen. Mit Uriinde vom 29. Jänner 1630 (Inns- bruck) verlieh der Landesfürst an Hans Rosen- berger zu Rosenegg, an dessen Bruder Hans Chris:ojh und an deren Vettern Karl d.A. so- wie Hsis Marquard, Hans Wilhelm und Hans Georg, Beteiligte des Berg- und Schmelzwerk- handels im Pillersee-Gebiet, und an ihre Erben „allen vor augen scheinenden und noch an tag bringenden eisenstain in unserer herr- schafft Khuefstain, als weit sich dieselb erstreckht", und erließ dazu Bestimmungen. Was den Holzbedarf betrifft, wurde auf die Erklärung der Rosenberger verwiesen, daß sie nur Grubenholz benötigen und sonst mit den bereits verliehenen Waldungen auskom- men und daß sie bei künftigem Bedarf im Fall von Holzmangel im Kufsteiner Gebiet in der Lage sind, „die erzeugenden flossen, allermas- sen selbige derzeit von irem schmelzhütwerch im Pillersee zu irem eysenhamerwerch ins Glemb gefüert werde, volgents ... von dannen hinein in bemeits Pillersee zu senden und aldort gar zu khaufmansguet zuerichten zu las- sen". Punkt 4 besagt, daß das benötigte Gru- benholz vom Holzmeister für Rattenberg und Kufstein ausgezeigt werden sollte. Interessant ist, daß die Gefalle an das Kitzbüheler Berg- richteramt zu zahlen waren. Schließlich sagte der Landesfürst diesen Unternehmern in allgemeiner Form Unterstützung und Wohl- wollen zu, wenn sie sich weiterhin so verhalten wie bisher. Damit konnte das Eisenhammerwerk Glemm um eine Eisenverhüttung mit einem Floßofen erweitert werden. Am 11. Juni 1655 erlangten die Rosenberger eine neuerliche Verleihung, die sich auf Eisen- stein in der Herrschaft Kitzbühel bezog und am 14. September 1655 wurden ihnen Wal- dungen in der Herrschaft Kitzbühel „zur ver- schmelzung irer in der herrschafft kizpichl eroberten silber- und kupferärzt, item ver- pläung des eysenstains" bzw. „zu ver- schmölzung deroselben eroberten ärzten und hamber-, pläwerch, auch renn(ung) und schmidung des wascheisen" verliehen. Am 11. Jänner 1670 verkauften die Rosen- berger ihre „tot gelegenen" Eisenwerke im Pil- lersee-Gebiet und zu Glernm bei Kufstein an Carl Aschauer und Mitgewerken. (Freund- licher Hinweis von Dr. Herwig Pirkl, Hochfil- zen, der auch das genaue Datum des Ver- kaufes mitteilte). Ausführungen über das wei- tere Schicksal dieses Unternehmens sollen ei- ner eigenen Arbeit vorbehalten bleiben. Fortsetzung folgt!
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