Kitzbüheler Anzeiger

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Matthias Ortner, Pfirrer von Aschau von 1935 - stoben am 22. Juni1960; ebenfalls in Söll. 1958. Geboren am 18. Februar 1877 in Söll; ge- Photo Herta Walch Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger -- Samstag, 27. Oktober 1979 vor Kufstein. Von dort kaum zurückgekehrt, erschien mit Anstellungsdekret vom 15. Juni 1809 von Salzburg Josef Wa 1 d m an n als für Aschau bestimmter Kurat, während Hag- leitner die Aufforderung bekam, die Erzdiöze- se zu verlassen. Er floh zunächst nach Nieder- au, von dort weiter zu Andreas Hofer, der ihm und andern die Einverleibung des Brixentales in Tirol zusagte, die am 12. September 1809 auch wirklich proklamiert wurde. Mit dem De- krete Hofers vom 19. September kam Hagleit- ner als Provisor nach Hopfgarten. Als am 14. Oktober 1809 der Friede von Wien geschlos- sen wurde, floh Hagleitner am 18. Okt. in den Pinzgau, von wo er, als Hofer neuerlich zu den Waffen rief, wieder ins Brixental zurückkehrte und neuerlich den Aufstand predigte. Die Bayern fahndeten eifrig nach ihm und entdeckten in Kirchberg seine Spur. Sie folgten ihm nach Aschau, wo Hagleitner erschöpft bei seinem Nachfolger um Obdach und Nahrung gebeten hat. Dieser gewährte ihm beides, ver- hehlte ihm aber auch die Gefahr nicht. Als der Verfolgte am nächsten Tag die Flucht fortset- zen wollte, fand er das Haus schon von Chevauxlegen umstellt. Am 29. November wurde er gefesselt durch den frisch gefallenen Schnee nach Hopfgarten ins Gerichtsgefän- nis gebracht, von dort am 2. Dezember nach Kufstein auf die Festung und bald weiter ins Seminar nach Salzburg geschickt. Als er aber wieder frei wurde und als Coadjutor nach Wer- fen gehen sollte, floh er nach Osterreich. Kai- ser Franz gewährte ihm eine Unterredung. Zuerst wurde Hagleitner Kooperator in Brei- tenfurt bei Wien, dann, Mitte März 1812 in Wiener Neustadt, wo er bis in den August 1813 blieb. Bei Beginn des endlichen Befreiungs- kampfes eilte er wieder nach Tirol und stachel- te anfangs 1814 im Landgericht Kitzbühel zum Aufstande gegen Bayern. Am 1. Novem- ber 1814 wurde er Provisor in Wörgl, von wo er mit einer Abordnung Brixentaler nach Wien reiste, um die Einverleibung des Tales in Tirol zu betreiben. Seine Verbindung und Ver- wandtschaft mit Anhängern der mittlerweile im Brixentale entstandenen Sekte der „Man- harter" veranlaßten das Salzburger Kon- sistorium zu lebhaften Klagen gegen ihn beim Bischofe von Brixen, der damals auch das Tiroler Unterland regierte. So kam schließlich Peter R e i s e r e r als definitiver Vikar nach Wörgl. Hagleitner konnte erst durch Dekan W ö r 1 e von Kufstein beredet werden, sich zu Das Silberne Ehrenzeichen: Martin Bucher, Sebastian Harasser, Johann Trixl, Johann Mit- terweissacher, Johann Geiger, Stefan Stein- acher, Stefan Pletzer, Johann Nagele und Pri- mus Steinacher, alle Fieberbrunn, Andrä Obrist, Jochberg, Anton Gründler, Kössen, Albert Holzmann, Hopfgarten und Hans Lechner und Karl Marchner, Kitzbühel. Kitzbühel. Rasende Elemente. Am 24. Juli 1929 um 9 Uhr abends zog über Kitzbühel ein schweres Hochgewitter, das einen außerordent- lich starken Gewitterregen mit sich brachte. Dieser Regen ließ den Ehrenbach gewaltig an- schwellen. Beim Bahndurchlaß stauten sich gewaltige Baumstämme und Steinmassen, die der Ehrenbach mitführte und hinderten den Durchfluß des Baches. Die wildgewordenen Wassermassen ergossen sich über den Bahn- damm, weiter fort über die Felder in die Ehren- bachgasse, bachgasse, Höglgasse, Jochberger Straße, Flo- rianigasse, Kanalgasse, Graggaugasse und Griesgasse. Die Parterre-Räume mancher Häuser waren von Wasser und Schlamm bis fast zur Zimmerdecke gefüllt. Einrichtungsge- genstände und Hausinventar schwammen an der Oberfläche des Wassers, die im Zimmer oft noch anwesenden Menschen schwer bedro- hend. Einige Personen mußten aus solchen Räumen buchstäblich herausgefischt werden. Der Maurermeister Franz Geiger, ein 70jähri- ger Mann, rettete sich beispielsweise auf den Küchenherd, stets von dem im Zimmer herumschwimmenden Bettgestell bedroht, mit dem Kopf an der Zimmerdecke anstoßend, reichte das Wasser bis zu seinem Halse. Aus dieser Situation bereite ihn der Feuerwehrmann Alfons PrantL Eine beach- tenswerte Tat mutiger Hilfsbereitschaft. Am schwersten betroffen wurden einige Häuser in der Ehrenbachgasse und in der Höglgasse. Die Magazinräum des Kunst- schmiedes Infeld im Rainhaus (Siechenhaus), gleich neben dem Bahndamm, sind grauen- voll verwüstet, ebenso ist der Schaden in der auf der anderen Seite des Bahndammes ste- henden Fleischhauerei Oberlindober bedeu- tend. Kein geringer Schaden entstand durch die Ubermurung der Felder und Gärten. Der Bahndamm zwischen der Eisenbahn- brücke über die Ache und dem Ehrenbach- durchlaß wurde so stark vermurt und unter- waschen, daß der Zugsverkehr eingestellt wer- der mußte. Zwei elektrische Lokomotiven wurden von der Mure erfaßt und blockiert. Sie konnten weder vor- noch rückwärts fahren. Die Geleise hingen zum Teil frei in der Luft. Die Passagiere mußten mit Autos vom Bahnhof Kitzbühel zur Haltestelle Schwarzsee und umgekehrt ge- fahren werden. Der Zugsverkehr konnte erst am nächsten Tag, 25. Juli 1929 abends wieder aufgenommen werden. Der Köglerbach entwickelte sich ebenfalls zu einem wüsten Gebirgsbach. Er trat ober- hab des Durchflusses unter der Bundesstraße in zwei Strömen aus den Ufern, deren einer die Ge:reidefelder mit Wurzeln und Bäumen be- säte, die Keller und Gärten der an der Straße stehenden Villen verschlammte, während die anderen Wassermassen die Huren gegen das Eisnbad verwüsteten. Das unmittelbar am Bachlauf stehende Haus des Kunstmalers Kellner blieb durch die Teilung der Wasser unbeschädigt. In Kirchberg kam das Hochwasser aus dem Spertental, das das Elektrizitätswerk vermur-
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