Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. November 1979 Zur Jubiläums- Gelöbniswallfahrt Jochberg-Wald' Schachklub Kitzbühel - Generalversammlung Der Schachklub Kitzbühel gibt bekannt, daß am Freitag, 9. November 1979, um 19.30 Uhr im Anbau des Gasthofes Eisenbad in Kitz- bühel die diesjährige Generalversammlung stattfindet. Bei diesem vermutlich letzten (!) Zusam- mentritt wird es um die Frage gehen, ob der Verein „Schachklub Kitzbühel" weiterbe- stehen oder aufgelöst werden soll! Obmann Josef Rahmwird Sie bei dieserGe- neralversammlung begrüßen und Ihnen sagen, warum es notwendig geworden ist, über diesen Tagespunkt einen Beschluß zu fassen. Sollte, wider erwarten, der Fortbestand des Schachklubs Kitzbühel klargestellt werden, wird selbstverständlich über die weiteren Tagespunkte (Neuwahl des Ausschusses usw.) zu beschließen bzw. zu sprechen sein. Be- merkt wird noch, daß ifir die Auflösung eine Dreiviertelmehrheit aller anwesenden stimm- berechtigten Mitglieder (!) erforderlich ist. Angesichts der wichtigen Entscheidung über Sein oder Nichtsein ladet der Vereinsvorstand daher alle Schachspieler Kitzbühels zu dieser Generalversammlung herzlich ein und bittet um verläßliche Teilnahme. Die Beschluß- fähigkeitsfeststellung erfolgt um 19.30 Uhr. Sollte die Generalversammlung zu diesem Zeitpunkt nicht beschlußfähig sein, so wird nach einer Wartezeit von 30 Minuten mit der Abwicklung der Tagesordnung begonnen. #4UflitL 6Rt t' ‚& Pfarrer Binggl: „Es ist der Dank an unsere Gefallenen". „Zur 125. Gelöbniswallfahrt nach Jochberg- Wald, zur Kapelle Mariä Heimsuchung, darf ich die vielen Ehrengäste und die Kamerad- schaftsverbände des Pinzgaues und Tirols so- wie das übrige gläubige Volk recht herzlich be- grüßen. Was uns heute zu dieser Stunde vereint, ist das Gedenken an unsere Gefallenen, die Trauer um sie und der Dank an alle, die ihr Le- ben hingaben ifir Volk und Vaterland. Das Gedenken an die Gefallenen führt uns hierher. Wenn eine Gemeinde an die Wahl- urne schreitet, dann mag es verschiedene Meinungen, Parteien und Programme geben. Heute aber, beim Gedenken an unsere Toten, schweigen die Gegensätze und Meinungsver- schiedenheiten. Heue stehen wir Schulter an Schulter nebeneinander, wie die Toten in den Massengräbern und auf den Massenfriedhö- fen nebeneinander ruhen; die vom Bauernhof und die von der Fabrik, die vom Büro und die vom Katheder, alle einmütig nebeneinander. Es ist würdig und geziemend, dieser Toten zu gedenken. Ein Volk, das über seine Gefallenen das Gras wachsen läßt und sie vergißt, hat auf- gehört, ein Kulturvolk zu sein. Was uns heute vereint, ist vor allem die schmerzliche Trauer um die gefallenen Brü- der. Wer aus uns hätte nichtirgendeinen Fami- lienangehörigen zu beklagen, einen Bruder, den Vater, den Gatten, den Freund oder einen guten Kameraden! Wenn wir im Geiste noch einmal alle schauen, die Tausende und Hunderttausende und Millionen, die nicht mehr heimgekehrt sind, die auf den Schlachtfeldern des Ostens, im hohen Norden, im heißen Wüstensand von Afrika, in den Massengräbern des Westens oder auf dunklem Meeresgrunde schlum- mern, dann werden wir erinnert an die Worte des greisen Propheten, die er einst über den Trümmern seiner Stadt ausgerufen hat: „Wer gibt meinen Augen Tränen und Wasserbäche meinem Haupte, daß ich weine und wehklage über die erschlagenen Söhne meines Volkes!" Als damals das Telegramm oder der Eilbrief die Nachricht brachte: Sohn, Vater, Gatte ge- fallen, da mochte manche Mutter, manche Gattin im ersten Augenblick verzweifeln und meinen, ein ganzer Himmel breche über sie zusammen. Doch das zerschlagene Herz fand sich allmählich wieder zurecht in dem Gedanken, daß auch im tiefsten Dunkel noch das Licht der Liebe Gottes leuchtet. Nicht ein dumpfes Schicksal regiert die Welt, nicht der blinde Zufall mischt die Karten der Weltgeschichte, sondern über allem waltet und schaltet die Vorsehung des allmächtigen und allgütigen Vaters. Und wenn wir armseli- gen Menschen auch seine Pläne und Rat- schlüsse jetzt nicht begreifen, so werden sie doch in einer anderen, besseren Welt erken- nen und anbeten. Dort werden wir sie auch wiedersehen, alle unsere Lieben, die an Christus geglaubt, auf ihn gehofft und ihn ge- liebt haben. Noch ein Drittes vereint uns heute: Es ist der Dank an unsere Gefallenen. Im Buch der Bücher steht ein Wort: „Achab starb, als die Sonne unterging". Unsere Brüder sind gestorben, als die Sonne unseres Volkes am Erlöschen war und die furchtbare Tragödie begann. Doch dürfen wir an unserem Vater- land nicht irre werden. Wenn ein Volk an sich verzweifelt, dann hat es sich selber lebendig begraben. Unsere toten Brüder rufen uns zu: „Wir haben unser Leben gelassen als Opfer der Sühne für euch alle. Wir sind gestorben, damit ihr lebet. Das soll auch ein heiliges Vermächt- nis sein". Sie mahnen uns: „Schaffet und wir- ket, betet und opfert, um unser Volk wieder aus der Tiefe zur Höhe hinanzuführen". Wir sagen allen aus ganzem Herzen Dank für ihren Opfertod und werden sie nicht vergessen, ein- Die Kameradschaften des Pinzgaus und Tirols bei der Gelöbniswallfahrt 1979 Foto: Teldec/Bildarchiv Hamburg Original-Oberkrainer in Wörgl Am Donnerstag, 8. November 1979, gastiert in der Aula in Wörgl Slavko Avsenik mit seinen Original-Oberkrainem aus Jugo - siawien. Beginn 20 Uhr. Kartenvorverkauf in der Buchhandlung Zangen, Tel. 0 53 32 - 2351. Slavo Avsenik sandte uns das Bild mit herz- lichen Grüßen allen Lesern des „Kitzbüheler Anzeigers". Durch das Programm führt der beliebte Humorist Hermann Lederer.
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