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Samstag. 3. November 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Gasthof Post in St. Johann im Dienste der Kunst versamm!ungmitBeifallzurKenntnisgenom- men wurde. Der Obmann dankte allen Mitarbeitern für die selbstlose, fleißige Hilfe, ohne die das reichhaltige Programm der Kinderfreunde nie durchgeführt hätte werden können. Beson- derer Dank galt auch der Familie Dr. Thurner (Hotel Ehrenbachhöhe), der Bergbahn Kitz- bühel, der Familie Jacobs (Kaffee) und dem Gendarmerieposten in Kitzbühel. Sie alle und noch viele hier nicht namentlich genannte Per- sonen, Einrichtungen und Betriebe unter- stützten die Kinderfreunde tatkräftig. Anschließend fand die Neuwahl des Ortsausschusses der Kitzbüheler Kinder- freunde statt. Unter dem Vorsitz von Herrn Gebhard Härting wurden Heinz Grauß wieder zum Obmann und Josef Schwarz! und Toni Huber zu Stellvertretern gewählt. Der neugewählte Ausschuß besteht aus 13 Personen, wobei besondere Referenten für Sport- und Kinderveranstaltungen, für tech- nische Einrichtungen und für pädagogische Beratung bestellt wurden. Ein reichhaltiges Programm haben die Kinderfreunde für die Zukunft vorbereitet. So will man neben den üblichen Veranstaltungen wie Kindernach- mittage, Ausfahrten, Geschicklichkeitsfahren, Elternkreise usw. nun eine Musik-Vorschule für Kinder einrichten. Die Grundidee dieser Einrichtung geht davon aus, daß Kinder meist zur Musik bzw. zum Musizieren erst angeregt werden müssen. Nun sollen Kinder bei den Kinderfreunden dazu kostenlos Gelegenheit bekommen. Stellt sich dabei heraus, daß ein Kind wirklich talentiert ist, kann und soll eine weitere Förderung einsetzen. Die Kinder- freunde Kitzbühel wollen aber mit dieser Mu- sik-Vorschule keinesfalls eine Konkurrenz zur bestehenden Musikschule der Stadt Kitzbühel schaffen, denn die so entdecktenjungenMusi- kanten sollen die weitere Förderung im Rah- men der Musikschule erhalten. Vorteilhaft für die Kinderfreundemitglieder ist dabei, daß sie erst Musikinstrumente anschaffen müssen, wenn sie wissen, daß ihr Kind musikalisch be- gabt ist und solche Ausgaben sinnvoll er- scheinen. Weiters hat sich ein kleiner Kreis von Er- wachsenen gebildet, der sich mit dem Aufbau eines „Kasperltheaters der Kinderfreunde Kitzbühel" befaßt. Diese Gruppe sucht noch weitere Mitarbeiter! Den Teilnehmern der Jahreshauptver- sammlung wurden noch einige Filme vorge- führt, die bei verschiedenen Veranstaltungen der Kinderfreunde gedreht wurden, Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Der akad. Maler W. Köberl, Innsbruck, schuf vor drei Jahren die Freskengemälde an der Hauptfassade vom Gasthof Post in St. Jo- hann in Tirol. Diese Fresken erregen allgemei- ne Bewunderung, insbesondere das Thema in unserem Bild. Dazu die Legende von „Maria- Jesus-Martha". Evangelium. Lukas. 10. Kapitel, 38. bis 42. Vers. Injener Zeit kam Jesus in einen Flecken, und ein Weib mit Namen Martha nahm ihn in sein Haus. Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Diese setzte sich zu den Füßen des Herrn und hörte sein Wort. Martha aber mach- te sich viel zu schaffen, um ihn reichlich zu be- dienen, trat hinzu und sprach: Herr kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich allein dienen läßt? Sag ihr doch, daß sie mir helfe. Und der Herr antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und be- kümmerst dich um viele Dinge. Eines nur ist notwendig. Maria hat den besten Teil erwählt, der ihr nicht wird genommen werden. Warum läßt die Kirche dieses Evangelium heute vorlesen? Weil es auf Maria besonders bezogen werden kann; denn sie hat weit wür- diger und liebreicher als Martha den Sohn Gottes empfangen, so lange Zeit genährt und ihm auf das eifrigste gedient; sie hat auch eifri- ger und aufmerksamer als deren Schwester Maria seine Worte angehört, in ihrem Herzen bewahrt und zu erfüllen gesucht. Und in bei- den hat sie den besten Teil erwählt, weil sie beides mit der größten Vollkommenheit getan und dadurch die größte Belohnung verdient hat, die ihr auch zuteil wurde, und die niemand mehr von ihr nehmen wird. Was haben wir von diesen beiden Schwestern zu lernen? 1. Daß wir gleich der Martha, durch welche das tätige oder arbeitsame Leben dargestellt, wird, in unserem Stande und Berufe fleißig zu sein, dabei aber nichtvergessen, gute Werke zu üben, alles Gott zuliebe zutun, in allem ihm zu Maria Magdalena zu Füßen von Jesus; rechts oben ihre Schwester Martha mit der Speise- schüssel gefallen suchen und Christus, weil wir ihn nicht leiblicherweise bedienen können, wenig- stens in den Armen zu dienen, indem er alles, was wir dem geringsten unserer Brüder in sei- nem Namen tun als ihm selbst getan ansieht und belohnt. 2. . . . Das beschauliche Leben von Maria.. Magdalena nennt Christus den besseren Teil, wodurch er jedoch das ttige Leben nicht ver- wirft. Wir können beide Teile recht wohl mit- einander vereinigen. (Matth. 5, 33.) KIRCHBERG Wie alt ist der Scherrgrubhof Kürzlich berichtete der ORF (das Fernsehen am 20. und der Hörfunk am 22. Oktober 1979) über die Elektrifjernng des entlegenen 300 Jahre alten Scherrgrubhofes am Gaisberg bei Kirchberg. Leider ist den ORF-Leuten dabei ein Versehen unterlaufen. Der Scherrgrubhof mit der Hausnumme 271 (alt) und 11/155 (neu) besteht nämlich nicht schon seit drei Jahrhunderten, sondern erst seit der letzten Jahrhundertwende (1900). Vorher war die Grubwiese - wie Scherrgrub früher hieß, eine Wiese des Scherrbauern in Spertendorf bei Kichberg. Ursprünglich dürfte die Grubwiese zum Otten- oder Ottingerlehen in Spertendorf ge- hört haben und bei der Teilung dieses Gutes - nach 1602 - zu zwei Teilen als Scherrgrub zum Scherrgut und zu einem Teil als Frangl- grub zum Franglgut gekommen sein. Im königlich-bayerischen Steuerkataster der Gemeinde Kirchberg von 1813 heißt es bei Fassion Nr. 80, Haus Nr. 92,.beim Scherrn des Kristian Hagleitner, nun (1840) Matthias Hagleitner: Besitzung Nr. 127 Dascherngut mit dem unausscheidbaren Oettinger Lechen mit einem Steuerkapital von 2400 Gulden. Besitzung Nr. 128 die Grubwiese ein Acker zu 2 1/4 Tagwerk Wiese einmädig zu 3 Tagwerk mit einem Steuerkapital von 406 Gulden Beide Besitzungen gerichtsbar zum Landgericht Hopfgarten beuttellehenbar zum Rentamt Kirchberg zehendbar mit Spötl- und Großzehend ½ der Pfarrer zu Brixen, 4/15 den Augustinern in Rattenberg, 1/5 das Neukamgut zu Holz- ham, ½ den Zehendmaiern zu Klausen und Kirchberg miteinander zinsbar zum Gotteshaus Brixen (die Grub- wiese ausgenommen). Aus dem Zweidrittelteil des Ottingerlehen steht noch das Brugger-, Guggen- oder Frang- häusl in der Gemein. Der Zins der Scherrbauern zum Gotteshaus Brixen geht auf eine von Thoman von Pochern (gest. vor 1428) am Scheringerlehen (Frangl- gut) gemachte Jahrtagsstiftung zurück. - Für diesen Thoman von Pochern Jartag in der Pfarrkirche Brixen dienen in die Stiftung vom Scheringerlehen (Gilt Frangl) die Güter Zur selben Zeit fand in einem anderen Saal der Arbeiterkammer für cirka 50 Kinder ein Film- und Spielnachmittag statt. Nach dem Hinweis auf die nächsten Veran- staltungen schloß der Obmann die gelungene - Jahreshauptversammlung.
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