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Samstag, 3. November 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Aschau im Spertentale von der Urzeit bis 1936 Zur 200-Jahr-Feier der Kirche Von DDr. Matthias Mayer, Pfarrer in Going - seinem zehnten Todesjahr - 1884 - 1969 Fortsetzung aus letzter Nummer! 1819 Provisor und Expositus Melchior H i m b e r g e r. Geboren am 9. Dezember 1784 in Kitzbühel, Priester seit 28. Juni 1807. Er soll den Zug nach Rußland als Feldpater mitgemacht und dabei durch die Kälte die Zehen verloren haben. Gestorben am 21. April 1853 als Vikar in Walchsee. 1822 Josef V n a t z e r. Ein ehrwürdiger und überaus beliebter Priester, der für Aschau lebte und starb. Er wurde seinerzeit von weit- her seines Gesundheitspulvers willen aufge- sucht und war bekannt ob seiner Anschauun- gen über die „Hexen", denen er die bösen Ge- witter zuschrieb. Nach dem Grabstein rechts von der Kirchentüre „geboren zu Mühlau bei Innsbruck am 25. März 1785 ... war er ein wahrer Wohltäter dieser Kirche ... ein Mann der Güte und Barmherzigkeit". Hier gestor- ben am 22. Oktober 1856. 1858 Josef Alois von Bock. Geboren am 15. Jänner 1806 in Hallein, Priester 30. August 1829. Kam 1861 als Vikar nach Reith bei Kitz- bühel, wo er am 9. Juni 1867 starb. 1861.p tisenner. Geboren zu Rattenberg am 1. Jänner 1808, Priester 1. August 1834. Kam von hier 1865 nach Häring, dann nach Grödig und starb in Pension als Messeleser zu Andrichsfurt in Ried, Osterreich, am 3. Sep- tember 1894. 1865 Johann Rabenegger. Geboren zu Schwaz am 22. Dezember 1825, war er vorher Postkutscher und wurde erst am 30. Juni 1854 Priester. Kam von hier nach Oberndorf, dann nach Kirchberg, wo er, allgemein geachtet, am 24. Jänner 1883 starb. 1869 Michael Sichler. Geboren zu Fieber- brunn am 11. September 1833, Priester 25. Juli 1859, kam von Niederndorfhieher, wo er in Kirche und Schule überaus eifrig wirkte. Spä- ter war er in Lend, Wörgl und Breitenbach tä- tig, wo er am 4. November 1910 gestorben ist. 1879 vom 1. Mai bis 12. September 1881 Friedrich 5 t a n d 1. Geboren zu Hippach am 16. Juli 18... (?). Priester 28. Juli 1867. Kamvon Kitzbühel hierher, wo er seeleneifrig wirkte. Wurde Benefiziat in Kufstein, dann Vikar in Reit bei Kitzbühel, Pfarrer in Langkampfen und starb in Hippach am 4. April 1926. 1881 Paul an dl e c h ne r. Geboren in Obertrum am 7. Jänner 1849, Priester 25. Juli 1872. Kam von Mayrhofen hierher, wo er unermüdlich mit klugem Seeleneifer wirkte und für die Kirche und den Pfarrhof mancher- lei spendete. Er legte auch ein Memoralien- buch an. 1900 bis 1934 Pfarrer und Dekan von St. Georgen bei Oberndorf und seit 1922 Ehrendomherr. 1889 Alois S c h g ö r. Wurde später Pfarrer von Obernau und starb in Rattenberg am 5. Mai 1912. 1894 Alois M a r g r e i t e r. Geboren in Breitenbach - wo er auch nach seiner Pen- sionierung als Pfarrer von Viehhofen i. P. - am 2. März 1927 starb. 1908 Ludwig V n a t z e r. Ein Mann, der sich durch mathematische und naturge- schichtliche Kenntnisse hervortat. Gestorben als Pfarrer von Krispl. 1910 Anton Altenburger. Geboren in Rattenberg am 11. Juli 1869. Priester 15. Juli 1894. Er wurde dann Pfarrer in Hintersee. 1914 Ferdinand H o 1 z i n g e r. Geboren am 16. Juli 1881 in Thalheim bei Wels. Priester 17. Juli 1904, kam ervonAigen hierher. Wurde am 30. August 1921 auf dem Kleinmoos-Kogl, gerade über der Neuhüttenalm vom Blitze ge- troffen und blieb von 1 /23 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abends in Regen und Kalte liegen, wurde dann gefunden und kam trotz aller ausgestan- dener Unbilden mit dem Leben davon. Ging von hier nach Aurach, dann nach Adnet. 1921 Josef r 1 f e 1 d e r. Geboren am 10. November 1864 in Abtenau. Wurde in Schwendt bei Kössen, wo er 23 Jahre gewirkt, beurlaubt und übernahm hier die Seelsorge bis zu seiner Pensionierung. Lebte 1936 noch in Kitzbühel. 1927 Josef M o s e r. Geboren am 23. März 1892 in Brixen im Thale. Priester 25. August 1914. Kam als Kooperator von St. Johann in Tirol hierher und wurde dann Pfarrer in Ciebs. 1935 Matthias 0 r t n e r, Pfarrer in Ruhe. Patronat und Baupflicht Betreffs des staatlichen Patronats melden die Inventare von 1876 - 1906: „Patronat besteht keines und ist daher liberae collationis des f. e. Ordinariats... und wird deshalb derjeweilige Inhaber dieses Beneficiums als Cooperator ex- posituts der Pfarrei Kirchberg angesehen, ist deshalb auch keine Investitur mit der Anstel- lung als solcher verbunden. Das freie Verleihungsrecht des Erzbischofs würde aber an und für sich dem Bestande eines Patronats nicht widersprechen. Geschichtlich (IUIIUUI(fltfllIUllI tIIJI1Ii1JlIII!IlIllßorO aabren 1llht litt III(I(t(IIU(IIl(ltI1tI(I(((IUUiUII Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1929 Kitzbühel. Sammlung. Der Vinzenzverein wird in den nächsten Tagen eine Sammlung von Haus zu Haus zu Gunsten der durch das Hochwasser am meisten Geschädigten unter- nehmen. Die p.t. Bewohner von Kitzbühel- Stadt sind innig gebeten, zweckdienliche Gaben an Kleidern, Wäsche, Lebensmittel ev. an alten Möbelstücken zu spenden. Kitzbühel. Truppenabteilung. Am 26. Juli 1929 erschien in Kitzbühel eine Abteilung des Radfahrbataillons in Hall, bestehend aus ei- nem Offizier, zwei Unteroffizieren und 31 Mann, um die Aufräumungsarbeiten der durch die Wasserkatastrophe verursachten Schäden durchzuführen. Das tadellose Ver- halten dieser militärischen Abteilung fand unter der Bevölkerung sympathische Beach- tung. Noch immer Überschwemmungsgefahren. In der Nacht vom 27. bis 28. Juli 1929 nach 1 Uhr ist der Köglerbach neuderdings aus den Ufern getreten und hat die Häuser der äußeren Joch- berger Straße wieder ernstlich bedroht. Der Umfang der Überschwemmung kommt der in der vorigen Woche ziemlich gleich. Auch der Ehrenbach führte in dieser Nacht wieder ge- waltige Wassermassen mit sich, blieb aber glücklicherweise in geordneten Bahnen. Die ständigen Niederschläge lassen immer neue Wasserkatastrophen befürchten. Kitzbühel. Alpine Tat. Am Sonntag, 21. Juli 1929 vollführten drei Kitzbüheler Alpinisten eine schwierige Erstbesteigung. Spengler- meister Hans Klebermaß, dessen Bruder Otto und Rupert Fankhauser als Dritter, erkletter- ten den Gipfel des sogenannten „Elferhom" im Gebiet der Waidringer Steinberge. Nach zweieinhalbstündigem Klettern bezwangen sie die terrassenförmig überhängenden, kahl- glatten Felswände. Die Höhe wurde durch ei- nen mitgenommenen Meßapparat genau fest- gestellt. Auch der Abstieg gelang ohne jeden Unfall. Kitzbühel. Wohltätigkeitsfest. Am 30. Juli 1929 veranstaltete ein rühriges Komitee (Fräu- lein Odelga B. Dulong, Fräulein Nora Wald- schütz, Herr Henry de Simonet und Herr Hans Waldschütz), ein Wohltätigkeitsfest zu Gunsten der durch die Wasserkatastrophe Ge- schädigten. Die Direktion des Grandhotels hat in entgegenkommender Weise Räume und Musik zur Verfügung gestellt. Das Tanzarran- gement besorgte Professor Haas und Conte Corti. Dank der Opferwilligkeit der Teilneh- mer konnte Herrn Bürgermeister Planer ein Reinertrag von 1203 Schilling (ein Fahrrad kostete damals z.B. 180 Schilling) übergeben werden. Kitzbühel. Sommerfest. Vom herrlichen Wetter begünstigt, konnte am Sonntag, 4. Au- gust 1929 das vom Bürgermusikverein Kitzbü- hel in den schön gelegenen Gartenanlagen des Seehofes (Gastwirtsleute Atzler) am Schwarz- see abgehalten werden. Das umfangreiche, gutgewählte Programm wurde durch die Bür-
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