Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. November 1979 Die Gemeinschaftsfahrt der Gastwirte des Bezirkes war ein großer Die Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Tirol des Bezirkes Kitzbühel respektive die Sektion Fremdenverkehr unter Bezirksob- mann Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner hatte in enger Zusammenarbeit mit dem Ge- schäftsführer der Bezirksstelle Kitzbühel Mag.-jur. Hugo Beimpold die Gastwirte zu einer Gemeinschaftsfahrt ins schöne Burgen- land eingeladen. Dem Ruf zu diesem Ausflug in das östlichste Bundesland Osterreichs waren 125 Frauen und Männer, Gastrono- men, gefolgt. Mit drei neuen modernst ausgestatteten Bussender Firma Stoll, Kitzbühel, Söll, ging es am Montag, 22. Oktober in aller Früh auf die große Fahrt. Schon um 6.45 Uhr morgens waren die Sammelbusse auf dem großen Hah- nenkammparkplatz eingetroffen. Die Stimmung war blendend. Bis Waidring wur- den noch aus allen Fremdenverkehrsgemein- den Teilnehmer aufgenommen, dann ging es im Dreierkonvoi zügig durch das Salzburger- land. Kurz vor 11 Uhr trafen die Tiroler Gastwirte aus dem Bezirk Kitzbühel auf der Autobahn- raststätte Haag ein, wo das neu erstellte Auto- bahn-Restaurant der Rosenbergerbetriebebe- sichtigt wurde. Herr Rosenberger und der Be- triebsleiter führten die Gastronomen in zwei Gruppen. Anschließend gab es das Mittag- essen und kurz nach Mittag ging es dann weiter in Richtung Helenental bei Wien. Am Nach- mittag wurde in Bad Vöslau Station gemacht. Kommerzialrat Rudolf Witzmann erwartete bereits die Kolleginnen und Kollegen aus dem Bezirk Kitzbühel bzw. der Sektion, die er selbst einmal geleitet hatte. Witzmann führte die Besucher durch das Kurzentrum von Bad Vöslau. Zur Stärkung wurde dann noch eine kurze Kaffeepause eingelegt, bevor das Tirol- aufgebot in Richtung Neusiedl am See, dem ersten Zielpunkt und Hauptquartier, losfuhr. Fast auf die Minute genau nach Plan rollten die großen Busse vor dem Hotel „Wende" an. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Besitzer Wende wurden die Zimmer bezogen, denn um 18 Uhr war bereits der offizielle Empfang der Gäste aus den KitzbühelerAlpen durch Burgenlands Fremdenverkehrspromi- nenz vorgesehen. Schon Rosenberger, Kommerzialrat Witz- mann und Kommerzialrat Wende waren um das Wohl und Wehe der Tiroler außerordent- lich bemüht gewesen, wofür sich Kommerzial- rat Hagsteiner jeweils im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich bedankte. Was aber das offizielle Burgenland an Gastronomen, Fremdenverkehrsleuten und Kammerfunktionären des Bezirkes Kitzbühel an Aufmerksamkeit, Ehre und Gastfreund- schaft entgegenbrachte, war einmalig. Die ge- samte wirtschaftspolitische Spitze des Bur- Landeshauptmann-Stellvertreter, Kammer- präsident, Sektionsobmänner, Bezirkshaupt- mann, Bürgermeister und Genossenschafts- obmänner begrüßten die Fremdenverkehrs- unternehmer aus dem Bezirk Kitzbühel genlandes hatte sich zur Begrüßung der Damen und Herren aus der Stadt und dem Be- zirk Kitzbühel im Hotel Wende eingefunden. Der Präsident der Burgenländischen Han- delskammer Nationalrat Robert Graf, der Sektionsobmann Kommerzialrat Leiner, die Vorsteher der Fachgruppe 1 und 2 des Burgen- landes, Kommerzialrat Fritz Strohriegel und Kammer-Rat Wilhelm Anderle, die Vor- steherstellvertreter Kommerzialrat Gustav Neubauer und Kammer-Rat Hans Faymann sowie der Sektionsgeschäftsführer Dr. Horst Graschitz waren zugegen. Präsident Graf hat- te sogar eine gesamtburgenländische Frem- denverkehrssitzung verlassen, um den Freun- den aus Tirol einen persönlichen Will- kommensgruß entgegenbringen zu können. In den Ansprachen kam zum Ausdruck, daß Tirol und insbesondere der Fremdenverkehrs- bezirk Kitzbühel für das Burgenland Maßstab und Beispiel im Aufbau des Tourismus ist. Den Meinungsaustausch unter Kollegen über Bundesländer hinweg stellten die führenden Herren der burgenländischen Fremdenver- kehrswirtschaft als einen großen Schritt zu mehr Gemeinsamkeit in den Vordergrund ihrer Ausführungen. Sie stellten aber auch ihre Bemühungen und ihre Fremdenverkehrspoli- tik der Tirol-Delegation übersichtlich dar. Bezirkssektionsobmann Wolfgang Hagstei- ner fand die gebührenden Dankesworte für den großartigen Empfang im Burgenland. Er gab den Kollegen der Handelskammer und der Fremdenverkehrswirtschaft sowie den Weinproduzenten die Versicherung ab, daß alle Angehörigen der Studiengruppe interes- sante Geschäftspartner werden können und gerade die Frage der Weinerzeugung, des Angebots und der Qualität viele Unternehmer bewogen hat, diese Reise ins Weinland mitzu- machen. Das Abendessen war unter dem Motto „Wir kochen auch pannonisch" zubereitet worden und fand allseits große Anerkennung. Die bur- genländische Gastronomie hat für diese tschechisch, ungarisch, jugoslawisch, öster- reichische Küche bereits einen Prospekt und Küchenführer herausgebracht. Hervorragen- de Rotweine, Weißweine und Rosweine so- wie echte Zigeunermusik machten das Dinner zu einem kleinen kulinarischen Fest. Festlich ging es dann in einen Burgenländerabend über, der von der burgenländischen Brauch- tumsorganisation für die Gäste aus dem Bezirk bewußt mit dem Nachwuchs bestritten wurde. Tänze und Lieder aus mehreren Sprach- und Volkstumsbereichen wurden mit viel Liebe und Begeisterung den Westöster- reichern vorgeführt. Sie ernteten, genauso wie der hei'onagende junge Zigeunerprimas mit seiner Kapelle, viel Applaus. Der über Burgen- lands Grenzen hinaus bekannte Volks- und Mundartdichter Walter Eselböck - Besitzer des größten Unterhaltungslokals im Burgen- land - trug zwischen Musik und Tanz seine tiefsinnigen aber auch seine witzigen Reime zum Vergnügen der Unterländler vor. Am Dienstag früh um Punkt neun Uhr machten sich die vollbesetzten Busse in Rich- tung Donnerskirchen auf den Weg. Nach der Besichtigung der Seeuferanlagen in Neusiedl wurden die Teilnehmer von Kommerzialrat Wolfgang Hagsteinergebeten, sich im durch die drei Reisebusse vorgege- benen Geviert einzufinden. Vor den vollzählig versammelten Frauen und Männern berichte- te der Obmann der Sektion Fremdenverkehr vom plötzlichen Ableben zweier Berufskolle- gen in der Heimat. Wolfgang Hagsteiner ge- dachte der Kollegen Josef Oberacher, St. Jo- hann vulgo Dampfiwirt Peppi, der im 49. Le- bensjahr verschieden war, und Carl Willy Tuchel, Hotel Sonnenhof, Kitzbühel, den der Herrgott im 83. Lebensjahr zu sich berufen hatte. Er beschrieb den Lebenslauf der beiden Männer und skizzierte die Leistungen dersel- ben für den Aufbau des Fremdenverkehrs. Während Hagsteiner den Kollegen Josef Oberacher in seiner Gedenkrede mit dem Ge- meindeleben in Zusammenhang sah, verband er W.11y Tuchel mit der Kitzbüheler Fremden- verkehrspionierzeit, mit der ersten Hochblüte des Fremdenverkehrs in Kitzbühel und mit dem erfolgreichen Wirken als Unternehmer und Hotelier. Nach der anschließenden Trauerminute erst wurde die Studienreise fortgesetzt. Durch schier unendliche Weingärten und kleine nette Bauemdörfer, entlang am Schilf- gürtel des Neusiedler Sees oder Pannonischen Meeres, wie der große Steppensee auch be- zeichnet wird, ging es zum Zielort, wo der dor- tige Winzerverband mit seinem Obmann und Bürgermeister Leeb auf die Tiroler wartete und sie herzlich begrüßte. Nach einer De- monstration der Rebenverarbeitung bzw. Weinerzeugung durch Bürgermeister und Ge- nossenschaftsobmann ging es in den tiefen Keller zur Weinprobe. Wieder wurden ausge- zeichnete, erlesene Weine kredenzt. Der Höhepunkt der Kellerpartie und Weinkost aber war die Verkostung des „weltbesten Weines" des „Weltmeisters", wie ihn die bur- genländischen Produzenten berechtigter- weise und mit Stolz nennen. Er war in der Tat weltmeisterlich. Die Wirtinnen und Wirte gratulierten den Winzern des Burgenlandes aus vollem Herzen zu diesem internationalen Erfolg, was Kommerzialrat Wolfgang Hag- steiner in seinen Dankesworten zusammen- faßte. Gutgelauntginges dann weiter. Die nächste Station war die Landeshauptstadt Eisenstadt. Auch in der Freistadt Eisenstadt hatte sich zur Begrüßung der Gastwirteabordnung aus dem berühmten Fremdenverkehrsbezirk Kitzbü- hel die gesamte Prominenz eingefunden. Bezirkshauptmann und Bürgermeister der Freistadt Eisenstadt Dr. Kurt Korbatits, der Fremdenverkehrsdirektor der Stadt Fritz Kolimann sowie mehrere Gemeinderäte hat- ten zu einem Buffet ins Rathaus geladen. Fortsetzung folgt! Erfolg Gedenkminute für „Tuchel" und „Oberacher" in Neusiedl
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