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Seite 18 Johann Obermoser wurde am 19. Juni 1894 in Waidring als Sohn des Kleinbauern und Handwerkers Alois Obermoser geboren und lernte von Jugend auf die Herbheiten des Be- rufes kleiner Leute sehr wohl kennen. Aber nicht nur das. Kaum der Volks- und Fortbil- dungsschule entwachsen Obermoser hatte sich mittlerweile dem Schuhmacherhandwerk als Zusatzberuf zugewandt - brach der Welt- krieg aus, den er als stets treuer Sohn der Heimat und des Vaterlandes vom Juni 1915 bis Kriegsende mitmachte. Es bleibt sein Stolz, im 1. Tiroler Kaiserjägerregiment auf dem italienischen Kriegsschauplatz für Gott, Kaiser und Vaterland gedient und gekämpft zu haben. Mehrfach ausgezeichnet, kehrte er als Fünfundzwanzigjähriger aus dem verlorenen Krieg zurück und wird 1919 schon in den Ge- meinderat von Waidringberufen. Bis 1928 Ge- meinderat und Vizebürgermeister, wirkte er von 1928 bis 1934 zufolge seiner verwaltungs- technischen Begabung und seines organisa- torischen Talents als Gemeindesekretär von Waidring. Seit 1922 ist er aber auch schon als Delegierter des Bezirkes Kitzbühel im Landes- bauernrat von Tirol, der ihn zufolge seinerauf- füllenden wirtschaftlichen Qualitäten, seiner Rednergabe und seines klaren Konzeptes und scharfsinnigen Rates in allen Schwierigkeiten der damaligen Zeit 1933 zum Obmannstell- vertreter des Tiroler Bauernbundes wählte. Schon ein Jahr später wurde er zum Obmann des Tiroler Bauernbundes gewählt und versah diese Funktion in schicksals- schwerer Zeit bis März 1938. Gleichzeitig war er Referent für Landwirtschaft in der Landes- regierung und Mitglied des ständigen Aus- schusses des Landeskulturrates für Tirol. Um nur einiges aus dieser schweren und doch so erfolgreichen Zeit Obermosers zu erwähnen: Er ist der Schöpfer des Schülerheimes und Gründer des Schülerunterstützungsvereines des Tiroler Bauernbundes; er war neben seiner Tätigkeit als Bundesobmann und Lan- desrat maßgebliches und entscheidendes Vor- standsmitglied des Tiroler Genossenschafts- verbandes und des österreichischen Holzwirt- schaftsrates er ist der Gründungsobmann des Tiroler Heimatwerkes und derTiroler Holzab- satzgenossenschaft; in seiner Heimatgemein- de war er verdienstvoller Obmann der Regulie- rungsgenossenschaft, Aufsichtsratsobmann der Raiffeisenkasse Waidring, Miglied des Ortsschul- und Pfarrkirchenrates, der Feuer- wehr u. a. m. Die Zeit von 1938 bis 1945 wußte ihm so- wohl in seiner Heimatgemeinde wie auch im ganzen Lande wenig Dank für sein Wirken. Da war es seine gute Gattin Barbara und es waren seine sechs braven Kinder und vielleicht noch einige wenige gute Freunde, die fest und treu zu ihm standen. Mit dem Zusammenbruch 1945 übernahm Obermoser zunächst die Geschäfte eines Bür- germeisters von Waidring bis 1950. Im No- vember 1945 wurde er vom Tiroler Bauern- bund in den Tiroler Landtag entsandt und entfaltete dort in den Ausschüssen eine sehr bestimmende Tätigkeit. 1947 wurde er neuer- Kitzbüheler Anzeiger dings über den Vorschlag des Tiroler Bauern- bundes in die Landesregierung berufen und leitete dort das Wirtschaftsreferat. 1949 wählte ihn der Tiroler Landtag zu seinem Präsiden- ten, in der Landes-Landwirtschaftskammer wurde Obermoser Mitglied des ständigen so- wie des Finanz- und Hauptausschusses und Obmann des Personal- und Organisationsaus- schusses. Im Heimatwerk wurde er neuerdings zum Obmann gewählt und in der Raiffeisenzentral- kasse zum Obmann des Aufsichtsrates. Das Kuratorium des Schülerunterstützungs- vereins wählte ihn zu seinem Vorsitzenden. Von Mai 1945 bis Februar 1957 war Ober- moser hauptberuflich Leiter der Holzwirt- schaftsstelle Tirol. Er wurde als stellvertreten- der Vorsitzender des Aufsichtsrates der Photo Porsche, Fieberbrunn. Präsident Ober- moser mit Gattin Barbara und Bezirkshaupt- mann Dr. Höfle bei der Feier der „ Diarnantenen Hochzeit" am 3. Juni 1978. TIWAG gewählt. Der Tiroler Bauernbund wählte ihn zum Bundesobmannstellvertreter. Aus seinem reichhaltigen und erfolgreichen Wirken in der Tiroler Landespolitik muß vor allem die Zeit von 1949 bis 1965 erwähnt wer- den, in der Obermoser in echter Autorität, demokratischer Praxis und Geisteshaltung und menschlicher Vornehmheit Präsident des Tiroler Landtages war. Als Initiator der Lan- desgedächtnisstiftung 1809/1959 war er bis 1978 Vorsitzender des Kuratoriums dieser zur Förderung junger Tiroler Talente bedeut- samen Stiftung. Neben der Schaffung des Schülerheimes und des Schülerunter- stützungsvereines ist es die Begabtenför- derung, die Schaffung einer Haushaltungs- schule in St. Johann in Tirol, sein entscheiden- des Mitwirken bei der Finanzierung der Land- wirtschaftlichen Mittelschule in Kematen, der Haushaltungsschule in Gunglgrün und des Volksbildungsheimes am Grillhof, denen Samstag, 17. November 1979 se n Sorgen und Planen galt. (Aus: „75 Jahre Tioler Bauernbund", von Dr. Anton Brugger, Buembundirektor a. D.; Herausgeber und Verleger: Tiroler Bauembund.) ST. JOHANN Änderung des Flächenwidmungsplanes Der Gemeinderat der Marktgemeinde St. Johann in Tirol hat in der Sitzung am 23. Okto- ber 1979 beschlossen, den Entwurf über die Arderung des Flächenwidmungsplanes im Bereich der Gp. 2151/9 KG. St. Johann in Tirol Eigentümer: Anna Reiter, Eichenhof - nach den Bestimmungen des § 26 Abs. 1 des Tiroler Raumordnungsgesetzes, LGBI. Nr. 10; 1972, durch vier Wochen zur allgemeinen Einsicht aufzulegen. Der Entwurf sieht eine Umwidmung von Freiland in Bauland vor und soll die genannte Parzelle die Widmung „Wohngebiet" nach § 12 TROG erhalten. Jedem, dem die Stellung eines Gemeinde- bewohners zukommt, steht das Recht zu, innerhalb der Auflagefrist zum Entwurf schriftlich Stellung zu nehmen. Der Bürgermeister Andreas Maraicher Privatzimmervermjeter: Einladung zur Versammlung der Privatzim- mervermieter am Mittwoch, 21. November 1979, um 19.30 Uhr, im Gasthof Gratt mit fol- ender Tagesordnung: Begrüßung durch den Obmann; 2. Referat vor Obm. Arnold und Frau Knapp; 3. Neu- wahl des Ausschusses; 4. Wahlvorschlag für die Fremdenverkehrsverbandsvollversamm- lung am 3. Dezember 1979; 5. Allfälliges. Alpenvereins- und Bergführer-Ball am 17. November 1979 im Huberbräusaal Alle Mitglieder und Freunde der AV-Sek- tion „Wilder Kaiser" sind mit ihren Angehöri- gen lierzlichst eingeladen zu dem am Samstag, 17. November 1979, im Huber-Bräusaal in St. Johann stattfindenden „Alpenvereins- und Bergführer-Ball". Anläßlich des Österreichischen Bergführer- tages, der an diesem Wochenende in St. Jo- hann abgehalten wird, veranstalten Alpen- vere:nssektion „Wilder Kaiser" und Berg- führerverband gemeinsam diesen Ball. Zum Tanz spielt das bekannte „Tiroler Alpen- quintett" mit der Sängerin Elfi. Außerdem wir- ken mit: Die Sängerrunde St. Johann und die Innviertler Fotzhobler. Beginn: 20.30 Uhr. 75 Jahre Tiroler Bauernbund Lebensbild des Johann Obermoser, Waidring
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