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Titelblatt der Einladung vom 20. Dezember Frau Maria Mamoser, Hotel Tiefenbrunner, 1893. Freundlich zur Verfügung gestellt von Kitzbühel 4in:Iati ung litt LIyUnaEymE an bm für ienI«g ben 27. 1894 nadj nubrru'rnbn 310rittu hrulf tu 4#UttntdA+ r „Ziroller Baurrnülerrin" lyal in fuiltur am 10, p- fmbr 1893 in rai4büfj21 gattij24abt2n Durfaininfung fulgenbzn B2f41uh gat: Seite 2 KitzbühelerAnzeiger Samstag, 17. November 1979 Uhr die zur Beschlußfähigkeit notwendige Anzahl von Pflichtmitgliedern nicht anwesend sein, so ist die Vollversammlung nach einer Wartezeit von einer halben Stunde ohne Rück- sicht auf die Anzahl der anwesenden Mitglie- der beschlußfähig. Zur Abstimmung in der Vollversammlung dürfen nur Angelegenheiten gebracht werden, die auf der Tagesordnung stehen. Ein Bevoll- Vom Tiroler Bauernbund wurde aus Anlaß des Jubliäums „75 Jahre Tiroler Bauembund" ein Werk herausgegeben, das durch die Ortsbauernobmänner zu beziehen ist und jedem empfohlen werden kann. Der 1. Teil des Buches, der den Zeitraum von 1904 - 1954 umfaßt, hat den 1. Bauembunddirektor Dr. Oskar von Hohenbruck zum Verfasser, der um 1902 bei der B ezirkshauptmannschaft Kitzbü- hel seinen Dienst versah. Dr. v. Hohenbruck, der am 24. Oktober 1972 im 97. Lebensjahr verstorben ist, (sein Beitrag wurde also einem früheren Werk entnommen), schreibt auf Seite 38 u.a.: „In Osterreich hatte der deutschnationale Abgeordnete Georg Ritter von Schönerer den Versuch gemacht, die Landbevölkerung durch Gründung eines österreichischen Bauern- bundes für seine politischen Zwecke zu gewin- nen. Im Jahre 1887 versuchte er auch in Tirol einzudringen, eine in Innsbruck im Septem- ber 1887 abgehaltene Gründungsversamm- lung verlief sehr stürmisch und brachte keinen Erfolg. Bessere Aussichten hatte diese Bewe- gung im Unterinntal, wo noch 1889 und 1890 in Kitzbühel, Kirchberg und Kirchbichl Schönerer-Versammlungen abgehalten wurden. Später hörte man aber nichts mehr von dieser Bewegung". Der Redaktion liegt zu diesem Kapitel eine gedruckte Einladung vor (gedruckt bei Fa. Ber- ger in Horn), in welcher erwähnt wird, daß „Der Tiroler Bauernverein" in seiner am 10. September 1893 in Kitzbühel stattgehab- ten Versammlung folgenden Beschluß gefaßt hat: „Mit Rücksicht darauf, daß der vom Abgeordneten G.Rv. Schönerer am 20. März 1886 zu Wien abgehaltene, von über 3000 Grundbesitzern besuchte erste deutsche Bauerntag für den Bauernstand hochwichtige Beschlüsse gefaßt hat, die aber leider bisher unberücksichtigt blieben, faßt die am 10. No- vember 1893 in Kitzbühel tagende Versamm- lung des Tiroler Bauernvereins folgenden ein- müthigen Beschluß: „Der Gründer des Tiroler Bauernvereins, Ehrenmitglied Georg Schönerer, Gutsbesit- zer zu Schloß Rosenau, wird hiemit ersucht, längstens im März 1894 einen Zweiten deutschen Bauerntag nach Wien einzuberufen und dabei den Vorsitz zu führen. Als Gegen- stände der Tagesordnung wären in erster Linie ins Auge zu fassen: Grundsteuerregelung, Armeelieferungen und Gründung eines „Deutschen Bauernbundes" in Osterreich". Georg Schönerer kam dieser Aufforderung auch nach und verschickte mit Datum vom 20. Dezember 1893 die Einladungen zum Be- mächtigter darfjeweils nur ein Mitglied vertre- ten. Die Stimmgruppenliste liegt im Büro des Fremdenverkehrsverbandes zur Einsicht auf. Die Jahresrechnung 1978 und der Entwurfdes Haushaltsplanes 1980 hängen im Büro des Fremdenverkehrsverbandes und an der Amtstafel des Rathauses zur Einsicht aus. suche des „Zweiten deutschen Bauerntages" am 27. März 1894 in Wien. Zutritt am 2. deutschen Bauerntag in Wien hatten nur Personen, welche eine Teilnehmer- karte vorweisen konnten. Die Karte wurde von Georg v. Schönerer ausgestellt, nachdem vor- her eine entsprechende Erklärung an ihn nach Schloß Rosenau eingesandt wurde. Grundla- ge dieses 2. deutschen Bauerntages war das so- genannte Linzer-Programm, das Schönerer schon 1880 ausgearbeitet und dann erstmals 1882 in Linz veröffentlicht wurde. Das Pro- gramm enthielt 33 Punkte mit gewaltiger Aus- sagekraft (In Stichworten wiedergegeben): Personalunion mit Ungarn Dalmatien, Bosnien und die Herzogowi- na in Ungarn einverleiben. Galizien und Bukowina ebenfalls in Ungarn einverleiben oder Sonderstellung ein- räumen, wie Croatien Deutsche Sprache ist die Sprache des Heeres, der Vertretungskörper und der Ämter In Orten mit sprachlich gemischter Bevöl- kerung muß mindestens in einer Volksschule der Unterrichtin deutscher Sprache erteiltwer- den Staatsprüfungen und Rigorosen müssen in deutscher Sprache abgelegt werden, sofern sie zur Erlangung einer Anstellung im Staats- oder Landesdienste berechtigen sollen Einführung der direkten Wahl Nur Männer von gewiegter Erfahrung ins Abgeordnetenhaus; deutsche Männer, die ein warmes Herz fürs Volk haben Ausgeschlossen Männer, die mit dem Staate Geschäfte machen Freies Vereins- und Versammlungs- recht Pressefreiheit; Bekämpfung der mo- ralischen Fäulnis in der Presse Gute und freisinnige Erziehung in den Schulen Abrechnung mit Ungarn bezüglich der Rentenschuld und der 80-Millionen-Schuld und Intabulation der Kosten für die Occupa- tion Bosniens und der Herzegowina auf die ge- nannten Länder Umwandlung der Staatsschulden Erzielung von Ersparnissen durch Vereinfachung der Verwaltung; Herabsetzung des Präsenzdienstes auf zwei Jahre für jene, welche lesen, schreiben und rechnen können Einführung der progressiven Einkom- mensteuer Reform der Erbsteuer; Einführung einer Luxussteuer und Besteuerung der Börsenge- schäfte Reform der indirekten Steuern; Revision der Stempel- und Gebührengesetze Schaffung eines Zollgebietes mit dem Deutschen Reich Organisation der arbeitenden Klassen; Einführung von Genossenschaften und As- beitergewerksvereinen; Bildung von Wirt- schaftskammern 75 Jahre Tiroler Bauernbund „Tiroler Bauernverein" tagte schon 1893 in Kitzbühel
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