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Samstag, 17. November 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Bildung eines Volkswirtschaftsrates Verstaatlichung der Eisenbahnen; Her- stellung von geeigneten Wasserstraßen, insbe- sondere des Donau-Oder-Kanals Verstaatlichung des Versicherungs- wesens; Einführung einer Alters- und Unfall- versicherung Schaffung eines Aktiengesetzes Reform der Gewerbeordnung; Be- schränkung der industriellen Strafliausar- beiten Reform der Fabriksgesetzgebung; Be- schränkung der Kinder- und Frauenarbeit; Haftpflicht der Arbeitgeber Schaffung einer raschen und billigen Justiz; Advocaten-Tarif; Anlegung von Straf- kolonien zur Unterbringung und Beschäfti- gung gemeinschädlicher Individuen Grundsteuerregulierung; Regelung des Sparkassenwesens; Schaffung von landwirt- schaftlichen Kreditinstituten; Schutz gegen wucherische Kreditvermittlung Eingreifen des Staates zur Verhinderung der weiteren Überschuldung und der Ent- wertung von Bauerngütern Reform des bäuerlichen Erbrechts; Schaffung eines Heimstättengesetzes Erhaltung des Bündnisses mit dem Deutschen Reich durch einen Staatsvertrag Entfaltung einer zielbewußten Orient- politik; Wahrung der Interessen an der un- teren Donau und in den Balkanländern Wahrung der maritimen Interessen Osterreichs, insbesondere im Mittelmeere und in den Mittelmeerländern. Im Kapitel X heißte es im Linzer-Programm weiters: „Es ist im Interesse des Staates ge- boten, für die Erhaltung eines kräftigen Bauernstandes zu sorgen, da dieser eine der wesentlichen Grundlagen eines gesunden Staates bildet; es ist daher vor allem notwen- dig, daß der fortschreitenden Verschlim- merung der bäuerlichen Verhältnisse Einhalt getan werde". Georg Ritter von Schönerer hatte in Kitzbü- hel vermutlich viele Anhänger gefunden. Auch eine Straße wurde nach ihm benannt. Haus Nr. 1 der „Ritter-Georg-von-Schönerer- Straße" war der Märzenkeller des Tiefenbrun- nerbräus Jakob Schlechter; heute das Haus der Bundesstraßenverwaltung Josef-Pirchl- Straße 49; früher das Haus der „Kundler Brauerei" bzw. das Haus „Hofbräu Kalten- hausen", das 1980 der neuen Straße, vom Por- tal des Lebenbergtunnels beim Knoten Bahn- hof in Richtung Stadt, weichen muß. Die Versammlung des „Tiroler Bauern- vereins" am 10. September 1893 fand vermut- lich im Hotel Tiefenbrunner statt. Aus diesem Haus stammt auch die o.a. gedruckte Ein- ladung. Sterzing 1904 An der Gründungsversammlung des Ti- roler Bauernbundes am 4. und 5. Juni 1904 nahmen vom Bezirk Kitzbühel neun Gemein- dedelegierte teil. Von diesen neun Männern sind nur mehr die Namen von vier Delegierten bekannt. Insgesamt waren in Sterzing 300 Abgesandte von Gemeinden, Genossenschaf- ten und Bauernvereinen. Die Gründungsmitglieder Stefan Foidl, Vornbichlbauer in Fieber- brunn; Sebastian Hetzenauer, Heindlbauer in Kirchberg; Johann Schermer, Jagerbauer in Brixen im Thale und Josef Lapper, Leitner- bauer im Spertental in Kirchberg. Diese Namen sind durch authentische Berichte be- stätigt. Genannt wurden auch in mündlicher Überlieferung der Tiefenbrunnerbräu in Kitz- bühel, Jakob Schlechter, der Reitherwirt Egid Jöchl, Reith bei Kitzbühel sowie Matthias Angerlechner, Bichlbauer in Kirchberg, später Austragbauer zu Sinnesberg in Kitzbühel. (Bericht wird fortgesetzt!) Leichtathletik in Hopfgarten Sensation durch Widmoser Albert Jetzt ist die Zeit der Volksläufe, sodaß auch die Hopfgartner Langstreckler von Veranstal- tung zu Veranstaltung laufen. Beim Volkslauf am Innsbrucker Flughafen gelang es Widmo- ser Albert, einen eindrucksvollen Sieg vor dem zur österr. Spitze zählenden TI-Läufer Holz- knecht zu landen. Einen Tag später stand Wid- moser beim Thierseer-Volksmarsch wieder auf dem Siegesstockerl, diesmal allerdings ge- meinsam mit dem Lokalmatador Lechner. Auf Platz 5 landete trotz einer Verletzung der laufende Wirt aus Rattenberg Kotschner Edwin. Beim Gaisbergmarsch in Kirchberg unter- bot Brunner Simon den Streckenrekord enorm, ohne daß er sich dabei voll ausgeben mußte. Bei den Cross-Country-Meisterschaf- ten der Tiroler Schulen gaben ebenfalls LCT- Läuferinnen aus Hopfgarten den Ton an: Wid- mann - 3. Platz, Schrof— 5. Platz, Gastl - 6. Platz, Fuchs - 14. Platz. Diese Läuferinnen buchten auch den Gesamtsieg für sich. Kotschner Birgitt schaffte - ebenfalls LCT- Läuferin - den ausgezeichneten 4. Rang in der Einzelwertung. Nach einer kleinen Wettkampf- und Trainingspause gehen die Vorbereitungen für die Saison 1980 bereits wieder los. iLIiIije1er 20k011goriefen Befragung zu einer Änderung der Gottesdienstordnung der Pfarrkirche Kitzbühel - St. Andreas Aus verschiedenen Gründen wurde schon mehrmals vorgeschlagen, den Samstag- Abendgottesdienst von 19 auf 17 Uhr vorzu- verlegen, und zwar für die Zeit von Allerheili- gen bis Ostern. Diese Zeit würde sich an- schließend ans Schifahren als sehr günstig erweisen, weiters bestehen zu dieser Zeit bessere Verkehrsverbindungen für die entle- genen Gebiete. Bevor wir aber im Pfarrge- meinderat den Beschluß fassen, möchten wir eine kleine Umfrage mit allen Gottesdienstbe- suchern des kommenden Samstag/Sonntags durchführen. Es wird dazu ein Fragebogen mit drei verschiedenen Einreißmöglichkeiten ver- wendet (17, 19 Uhr, egal). Überlegen Sie sich bitte Ihre Stellungnahme und machen Sie dann von der Befragung Gebrauch! Der Vorstand des Skitip der Woche Start in den Winter Mit Ungestüm hat der Winter Einkehr ge- halten. Wenn wir auch noch daran zweifeln, daß im Tal der Schnee liegenbleibt, auch wenn es eine Menge hergeworfen hat, so scheint in der Höhenlage doch die Voraussetzung für einen frühen Winterstart gegeben zu sein. Am Hahnenkamm konnte früher als erwartet be- gonnen werden, wenn auch nur zwei Anlagen zur Verfügung standen. Heute befassen wir uns mit einer drohenden Gefahr für viele Skifahrer. Nach den Feststel- lungen von Experten steigt die Gefahr für Skiunfälle an. Die Erklärung liegt einfach darin, daß mehr Leute besser fahren und daher schneller unterwegs sind. Der Exrennsportlei- ter Prof. Hoppichler meint dazu: „Das Niveau ist in den letzten 15 Jahren ungeheuer gestie- gen. Das ist das Verdienst der Skikurse und der Schulskikurse. Dazu kommt in vielen Fällen eine echte Begeisterung für den Skilauf, ein Mehr an Freizeit und bald auch das echte Können." Ein Beweis dafür sind die immer populärer werdenden Firmen-, Klub- und Privatrennen, bei denen es ohne elektrische Zeitnehmung nicht mehr geht. Und die Stars fühlen sich nur zu leicht als Pseudo-Renn- fahrer. Diese sehr guten Fahrer werden zu Pistenrasern. Ein gewissenhafter Fachmann wie unser Toni Sailer rät zu Tempolimits, Pistenkon- trollen und anderen Maßnahmen. Mit seiner Forderung, daß frequentierte Abfahrten so sein müßten, daß ein zu hohes Tempo, durch das andere gefährdet werden könnten, unmöglich ist, wird nur dann Erfolg erreicht, wenn breite, baumfreie Abfahrten vorhanden sind. Glücklicherweise sind unsere Abfahrten fast durchwegs breit. Dies darf allerdings nicht zu Pistenraserei führen. Weil wir den Skilauf für nicht „gefährlicher" als die meisten anderen Sportarten halten, haben wir dies geschrieben. Vielleicht sollte man vor Saisonbeginn auch einmal überlegen, daß der Skifahrer eine große Verantwortung für seine eigene Gesundheit und die Gesund- heit der anderen Skifahrer hat. Weil esjetzt höchste Zeitgeworden ist, sollte man im November den neuen Berechtigungs- ausweis beim zuständigen Gemeinde- oder Meldeamt beantragen. Er ist die Voraus- setzung für die Inanspruchnahme aller Begün- stigungen für die Saisonausweise, Tageskar- ten usw. bei der Bergbahn AG Kitzbühel. Die Saisonskipässe für Kinder und Jugendliche (bis zum vollendeten 19. Lebensjahr) werden vom 17. November bis 16. Dezember bei der Talstation der Hahnenkammbahn abgege- ben.
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