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Samstag, 24. November 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Garnison St. Johann in Tirol Unter dem Ehrenschutz von Bezirkshaupt- mann Dr. Hans-Heinz 1-löfle und dem Militär- kommandanten von Tirol, Oberst d. G. \kn- fried Mathis, fand vom 27. bis 29. Oktober 1979 in St. Johann in Tirol eine Großveranstal- tung anläßlich des Nationalfeiertages statt. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam von der Garnison und dem Kulturreferat der Marktgemeinde organisiert. Am Samstag war die große Waffenschau am Hauptplatz und auf dem Gelände der Winter- stellerkaserne mit Hubschrauber-Winden- bergung, Fahren mit Geländefahrzeugen. Scharfschießen mit Handfeuerwaffen auf dem Schießplatz am Hinterkaiser und Verpflegung aus der Gulaschkanone. Abends auf dem Hauptplatz Konzert der Militärmusik Tirol unter Militärkapellmeister Major Hans Eibl und „Großer Österreichischer Zapfenstreich". Am Sonntag Festgottesdienst in. der Deka- nats-Pfarrkirche und anschließend Früh- schoppen im Huberbräusaal mit den St. Jo- hanner Dorfmusikanten. Leitung Kapellmei- ster Andre Wurzrainer. Am Abend fand in diesem Saal ein Festabend statt, bei dem Lan- desrat Christian Huber die Ansprache hielt. Umrahmung wiederum mit den St. Johanner Dorfmusikanten. Der Montag war der „Tag der Schulen des Bezirks Kitzbühel". Hierüber brachten wir be- reits in unserer Ausgabe vom 10. November einen aufschlußreichen Tatsachenbericht (mit Bildern) von Schülern des Polytechnischen Lehrganges von Kirchberg. Tiroler Schuljugend besucht Kasernen - von Oberstleutnant Gerald Reisinger Ein Schlagwort nimmt Gestalt an: Gut 8000 Menschen, die innerhalb von vier Tagen Ein- richtungen des Österreichischen Bundes- heeres in St. Johann in Tirol und in Kufstein besucht haben, sind der lebende Beweis fürdie gelungene Verwirklichung der „Umfassenden Landesverteidigung". Uber 5000 Schü- lerinnen und SchülerimAiterzwischen 10 und Großveranstaltung aus Anlaß des Nationalfeiertages 18 Jahren konnten bei ihren Besuchen in der Winterstellerkaserne in der Marktgemeinde St. Johann und in der Enrichkaserne in Kuf- stein der Sinn des vier Jahre alten österrei- chischen Verteidigungskonzeptes verständ- lich machen: Nicht allein die militärische Arbeit, sondern auch die geistige, zivile und wirtschaftliche Landesverteidigung sind le- benswichtige Bestandteile der erfolgreichen Selbstbehauptung eines neutralen Klein- staates am Schnittpunkt der militärischen Achsen Europas. Verständlich, daß sich die Tiroler Schulju- gend über die Verteidigungsdoktrin hinaus vor allem für handgreifliche militärische Tat- sachen interessierte: Ausrüstung, Geräte und Waffen bewiesen sich wieder einmal als Publikumsmagnete. Eine Fahrt im „Pinz- gauer" durch den Kasernenhof, der atembe- raubend schnelle Aufbau verschiedener Ge- schütze, eine Erkundungstour durch das Innere eines modernen Panzers oder die Mög- lichkeit, aus dem dritten Stock eines Gebäudes fachkundig abgeseilt zu werden, ergaben unzählige Möglichkeiten, mit den Soldaten Gespräche anzuknüpfen. Je näher dabei der Einrückungstermin für zukünftige Grund- wehrdiener lag, umso gezielter wurden die Fragen nach der Ausbildung, dem Essen und nach der Freizeit. „Gar nicht übel", wurden bereits beim Mittagessen die ersten Kommentare laut, wo- bei die Anerkennung über den derzeitigen Standard unseres Heeres gleich wohlwollend auf das Gulasch ausgedehnt wurde. In St. Jo- hann allein wurden 3500 Portionen aus den Gulaschkanonen abgegeben. Der Kitzbüheler Bezirksschulinspektor Dr. Walter Bodner, der von Leutnant Karl Perk- told durch die Kaserne in St. Johann geführt Waffenschau auf dem Marktplatz in St. Jo- hann; Bildmitte der Kampfpanzer der Type M 60. wurde, zeigte sich zum Abschluß des Informa- tionstages beim Heer begeistert. Der beste Beweis, daß sich die verantwort- lichen Organisatoren der Waffenschau am Hauptplatz in St. Johann und der Schulvor- führungen viele Gedanken um die Präsenta- tion des österreichischen Bundesheeres ge- macht und auch schwierige organisatorische Aufgaben nicht gescheut haben, war übrigens fast 50 Tonnen schwer: Erstmals war es den Tiroler Militärs gelungen, einen Kampfpanzer vorn Typ M 60 (Bild) in Tirol zur Schau stellen zu können. Die notwendige Verstärkung einer Brücke über die Fieberbrunner Ache, der das Gewicht des Stahlkolosses, der als viertbester Panzer der Welt gilt, nicht zugemutet werden konnte, bewältigten die Pioniere der Winter- stellerkaserne im Handumdrehen. Im Rahmen der Schulbesuche in Tiroler Kasernen haben seit Juni 1978 weit über 10000 heranwachsende Osterreicher den Betrieb bei unserem Bundesheer kennengelernt. Ein wesentlicher Beitrag für die geistige Landes- verteidigung im Rahmen des neuen österrei- chischen Verteidigungskonzepts. WAIDRING Zur Jungmännerange- lobung in Waidring Die Angelobung der 600 Jungmänner des Landwehrstammregirnents 61 unter dem Kommando von Oberstleutnant Reinhold Hofreiter am 25. Oktober 1979 in der Gemein- de Waidring war für alle Teilnehmer ein ein- drucksvolles Erlebnis. Unter Vorantritt der Militärmusik Tirol, Stabführer Vizeleutnant Siegfried Linder, marschierten die vier Ausbil- dungskompanien vom Aufstellungsplatz am Ortseingang zum Kriegerdenkmal, wo nach der Meldung der angetretenen Formationen an den Höchstanwesenden, Militärkomman- dant Oberst d. G. Winfried Mathis, von einen- Einjährig-Freiwilligen der 1. Ausbildungs- kompanie und einem Schützen der Waidrin- ger Schützenkompanie ein Kranz niedergeleg: wurde. Der Wortgottesdienst wurde von den beiden Militärpfarrern Superintendent Prof. Heß und dem Militärsuperior Haselwanne- zelebriert. In seiner Ansprache dankte Regimentskom- mandant Oberstleutnant Hofreiter dem Bür- germeister von Waidring sowie der Schützen- kompanie, daß sie sich um die Angelobung der 600 Jungmänner des Einrückungstermines 1. Oktober 1979 angenommen haben. Er dankte auch den Ehrengästen und den Bewohnern von Waidring für ihre Anwesenheit. Es freue ihn besonders, daß die öffentliche Vorstellung seines Regiments hier in Waidring als eine im Osten des Verantwortungsbereiches gelegen-- Gemeinde elegene Gemeinde erfolgen könne. Das Landwehr- stammregiment 61 ist das Ausbildungs- und Mobilmachungszentrum für das Tiroler Unterland. Die Öffentlichkeit möge sicher sein, daß sein Regiment mit gemeinsamer Kraft die Aufgaben, welche die Republik Osterreich kraft des Gesetzes stelle, erfüllen werde. Die Kranzniederlegung vor dem Heldendenkmal ist die ehrenvollste Aufgabe
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