Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Dezember 1979 Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, wie der Direktor des Krankenhauses, Univ.-Prof. Dr. Hermann Berger in seiner Laudatio sagte: „Eine Stunde der Freude statt". Es galt die Ver- leihung des Titels„ Medizinalrat" zu feiern, der Dr. Franz Mitteregger verliehen wurde. Zu den ersten Gratulanten der Stadt zum Geburtstag von Med.-Rat Dr. Mitteregger ge- hörte unser Bürgermeister LA Hans Bret- tauer. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Anton Flecksberger: Der Tiroler, Bauernbund An der Gründungsversammlung des „Tiro- ler Bauernbundes" am 4. und 5. Juni 1904 in Sterzing haben vom Bezirk Kitzbühel neun Gemeindedelegierte teilgenommen. Kirchberg war durch das Gemeindeaus- schußmitglied Sebastian Hetzenauer, Heindl- bauer im Spertental (Großonkel der Landes- und Bezirksbäuerin OR Anna Hechenberger) vertreten. Josef Lapper und Matthias Anger- lechner waren nicht in Sterzing, sind aber 1904 als Mitglieder des Tiroler Bauembundes bei- getreten. Bei der konstituierenden Gründungsver- sammlung am 11. Dezember 1904 in Inns- bruck wurde Josef Winkler aus Kirchbichl für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel in den Bundesausschuß gewählt. Als politischen (christlichsozialen) Verein konntendemTiroler Bauernbund nur großjäh- rige (24 Jahre alte) Mitglieder angehören. Ste- fan Foidl aus Fieberbrunn war damals (1904) erst zwanzigjährig. Minderjährige und 59 weibliche Mitglieder mußten ausgeschieden werden. Bei den Reichsratswahlen 1907 wurde als Kandidat des Bauembundes Dr. Franz Stumpf, Kufstein, in den Reichsrat und bei den Landtagswahlen 1908, ebenfalls als Kandida- ten des Bauembundes wiederum Dr. Franz Stumpf, Kufstein, und für den Bezirk Kitzbü- hel Josef Kienpointner, Waidring, in den Landtag gewählt. Die konservativen und liberalen Bauernver- treter sind dem Sterzinger Bauerntag fernge- blieben. Der Tiroler Bauernbund im Jahre 1919 Bundesausschußmitglieder für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel: Peter Homgacher, Söll. Bezirksbauernrat Kitzbühel Obmann: Johann Schermer, Landtagsab- geordneter, Lauterbach. Obmannstellvertre- ter: Josef Hofinger, Landtagsabgeordneter, St. Johann. Mitglieder: Josef Schipflinger, Westendorf, Peter Pletzer, Aurach, Josef Bach- 1er, Oberndorf und Christian Schwaiger, Fieberbrunn. Ersatzmänner: Jakob Mayer, Kirchberg, Josef Schreder, Kössen, und Jo- hann Danzl, Fieberbrunn. Vorstände (Obmänner) der Ortsgruppen Aurach: Peter Pletzer. Brixen: Konrad Bachler. Erpfendorf: Wolfgang Aigner. Fie- berbrunn Aurach: Peter Pletzer. Brixen: Konrad Bachler. Erpfendorf: Wolfgang Aigner. Fieberbrunn: Christian Schwaiger. Hochfilzen: Johann Danzl, Gemeindevorste- her. Hopfgarten: Franz Niedermoser. Itter: Paul Feistenauer. Jochberg: Peter Aufschnaiter, Gemeindevor- steher. Kelchsau: Johann Fuchs. Kirchberg: Bartl Aufschnaiter. Kirchdorf: Johann Aigner. Kitzbühel: Peter Hechenberger. Kössen: Bartlmä Huber. Oberndorf: Josef Bachler. Reith: Peter Adelsberger. Schwendt: Georg Ballsberger. St. Jakob: - St. Johann: Johann Zobler. St. Ulrich: Christian Obwaller. Waidring: Sebastian Hechenbichler. Westendorf: Josef Stöckl. Burgruine Der heutige tatsächliche Befund läßtjeden- falls die spärlichen Reste einer Burgruine erkennen. Fragt man aber nach der Zeit der Erbauung, des Bestandes und der Zerstörung, so sind wir nur auf Vermutungen angewiesen. Denn von der Mitte des 14. Jahrhunderts an, das ist also vonjener Zeit her, da geschriebene Quellen und Urkunden schon zahlreicher fließen, ist uns keine einzige auf diesen Ort be- züglich Nachricht erhalten. Wir müssen also mit der Zeitbestimmung noch höher hinauf. Geschlecht der Velber Wenn eine Sage erzählt, daß auf Löwenburg - jener Ruine im Walde ob Gundhabing - und auf Falkenstein noch zur Zeit Karl des Großen heidnische Häuptlinge slavischen Stammes gehaust haben, welche Hans von Velben mit Hilfe der Ritter-von Münichau im Jahre 808 nach hartem, dreitägigen Kampfe auf den Feldern von Gundhabing schlug - so tragen diese Angaben über Volkszugehörig- keit und Namen der Kämpfer, Zeit und Dauer der Schlacht den Stempel der Unrichtigkeit offen an sich. Aber ein Körnchen Wahrheit scheint dennoch wie fast bei jeder Sage, auch hier dahinter zu stecken und das betrifft die Verbindung des Geschlechts der Velber mit Aschau. Diese salzburgerische Adelsfamilie hatte ausgehend vom Örtchen Velben bei Mit- tersill im angrenzenden Brixen- und Leuken- tale ziemliche Besitzungen erworben und be- saß u.a. in der Nähe von St. Johann in Tirol auch die sogenannten Velbenburg, in deren unmittelbarer Nähe sie dann das Hausbene- ficium zum heiligen Nikolaus in Spital auf der Weitau stifteten. Haus Vorhtenstein Zumindest ein Glied dieses Geschlechtes scheint sehr handelssüchtig gewesen zu sein; es war Otto, der um 1314 noch als „der jung Velbär" bezeichnet wird. Am 18. April dieses Jahres „ergibt er sich dem Bischof Nikolaus von Regensburg zu Gnaden und bekennt, ihm das Haus Vorhtenstein ausgeantwortet zu ha- ben, welches derselbe sodann Heinrich dem Wulpen und Heinrich dem Hagär, Richter zu Uetter zum Bewahren übergeben habe. Dafür soll ihn der Bischof mit Erzbischof Weichart von Salzburg, mit Herzog Heinrich von Kärn- ten und mit den Herzogen Rudolf und Ludwig von Bayern versöhnen; geschähe dies, so möge der Bischof das Haus behalten, oder zer- brechen; wo nicht, so soll es ihm zurückgege- ben werden. Gegeben zu Salzburg, Pfinztag nach der Osterwochen. (Original-Pergament- Urkunde im Hauptstaatsarchiv in München). Man ersieht aus dieser Urkunde, daß der junge Velber mit allen Fürsten ringsum im Kampfe lag, er muß also wohl allen ihren Leuten geschadet haben. Wir werden in ihm tatsächlich einen der zumeist sagenberühm- ten letzten Raubritter vermuten können. Der junge Velber muß seine Burg an einem Platze gehabt haben, von dem aus er in gleicher Weise ins Gebiet der verschiedenen Fürsten ausfallen konnte: ins Salzburgische, sonst hätte er es mit Erzbischof Weichart nicht verdorben; ins tirolische Inntal, wo die Herr- schaft Rattenberg (vom Wörgler Bach auf- wärts) damals an Herzog Heinrich von Kärn- ten - Tirol, der zugleich König von Böhmen gewesen, verpfändet war - dessen Gnade er ebenfalls verloren hatte; und ins bayerische Inntal, d. h. ins Gebiet von Kitzbühel und Kuf- stein, die damals unter bayerischer Verwal- tung standen - er war ja auch mit den bayerischen Herzogen zerfallen. Demgemäß kann Otto, der junge Velber, seine Veste nur im damals regensburgischen Brixentale ge- habt haben, das zu allen diesen Gebieten zen- tral gelegen ist. Dabei scheint er mit dem Bischof von Regensburg, seinem eigenen Landesfürsten, noch am besten gestanden zu sein, da er sich diesem ergibt. Es ist auffällig, daß die Urkunde
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