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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Dezember 1979 berg. Schließlich wurde das Kurhaus durch Fusion der Kur- und Moorbad AG Kitzbühel erworben und in der kürzestmöglichen Zeit, die bei überlegter Planung und Finanzierung möglich war, ausgebaut. Daneben hat die Bergbahn AG vier Liegenschaften mit 2 Häu- sern erworben, dazu das Gipfelhaus am Kitz- büheler Horn und hat das Selbstbedienungs- restaurant Ehrenbachgraben gebaut. Es wur- den Parkplätze angekauft und erweitert, in Jochberg wurde ein Magazin errichtet. Auch der Ankauf eines Computers war zu finanzie- ren. Dutzende Millionen Schilling wurden im Rahmen der Arge für Skiabfahrten und Rekul- tivierung ausgegeben. Es wurden Wege, Straßen, Wasserbassins und Stromversor- gungsanlagen gebaut. Für den Einheimischen schon zur Selbst- verständlichkeit geworden sind gewisse Servi- celeistungen wie: Nulltarif-Skibus auf einer Länge von 50 km mit einem Millionenauf- wand pro Saison, Nulltarif im Hallenbad für die Besitzer verschiedener Skipässe, Sommer- ferienpaß, Einheimischen- und Gästetages- karte. In einem Jahrzehnt wurden 105 Millio- nen Personen befördert. Die Anlagenzugänge werden mit 330 Millionen Schilling ausgewie- sen. Es waren Weitblick und Mut zum Risiko erforderlich, daß diese Leistungen möglich wurden. Glücklicherweise kann man feststel- len, daß die Entwicklung richtig eingeschätzt wurde. Es fehlt auch heute nicht an Investi- tionsprogrammen und Wünschen, aber es fehlt leider am Geld zur Verwirklichung. Es ist unbestritten, daß der endgültige Zu- sammenschluß zwischen Paß Thum und Jochberg kommen muß, daß im Bereich von Kitzbühel neue Talanlagen erforderlich sind, daß in Kirchberg die Teilstrecke Pengelstein 1, die Fleck und die Brunn ausgebaut und bei der Silberstube erweitert werden muß, daß eine Einstiegstelle Seidlaim beim Streifalm+Dop- pelsessellift erforderlich wäre. Außer Dis- kussion stehen Notwendigkeit und Wille zur Sanierung im Bereiche Gansiern und Stein- bergkogel-Griesalmen. Der Druck der Ge- meinden und Fremdenverkehrsverbände wird sich verstärken, aber wer fordert, sollte auch die Bilanz studieren. Im Jahr 1980 wird nur ein bescheidener Teil der Programme verwirklicht werden können. Der Doppelsessellift Obergaisberg mit Schleppliften wird gebaut. Die Vorarbeiten sind geleistet, die Finanzierung ist gesichert. Im weiteren muß die Sommerarbeit im Jahre 1980 eingeschränkt werden. Dies bedeutet eine Einschränkung des Personalstandes im Sommer. Man muß sich bewußt sein, daß im Winter 56 Anlagen laufen, im Sommer aber maximal 10. Die Sommereinnahmen be- laufen sich auf rund 5 Prozent der Gesamtem- nahmen. Die Konsolidierungsphase wurde mehrfach angekündigt, es ist leider nicht ver- tretbar, mit derselben Rasanz, mit der bisher investiert wurde, weiterzubauen. Ent- sprechende Einnahmensprünge sind nicht zu erwarten, auch haben sich drei schneemäßig eher schwache Winter entsprechend ausge- wirkt. Bei steigenden Kosten können die Ein- nahmen nicht im entsprechenden Ausmaß ge- steigert werden. Die Bergbahn AG muß sich von kurzfristigen Verbindlichkeiten befreien, um nicht in einen Liquiditätsengpaß zu kom- men. Niemand weiß, was die 80er Jahre brin- gen werden, aber es gilt international als sicher, daß sie gesamtwirtschaftlich härter wer- den. Die Bergbahn AG Kitzbühel muß durch das Kurhaus vor allem durch den Ölpreis ein starkes Ansteigen der Kosten verkraften, doch ist zusehends damit zu rechnen, daß mit „Pistenmaut" u. a. Neuerungen Gefahren kommen, die das Gruseln lehren, weil die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Ausland beeinträchtigt erscheint. Dabei ist man zu ver- nünftigen Entschädigungen sicher bereit. Man kann aber einen gewachsenen Skigroßraum nicht mit den leider da und dort entstandenen verkarsteten Gebieten vergleichen. Von schwerwiegenden ökologischen Schäden kann nicht gesprochen werden, weil auch die Gesellschaft immer gewußt hat, daß sie die Kitzbüheier Berge zwar erschließen, aber nicht zerstören darf. Die Bergbahn AG bekennt sich dazu, Auf- gaben zur Verbesserung der Infrastruktur zu übernehmen und hat dies mit der Übernahme und dem umfassenden Ausbau des Kur- hauses-Aquarena deutlich bewiesen, ebenso aber auch mit dem Skipaß-Skibusangebot. Nicht in Frage kommt für die Gesellschaft die Übernahme der Kunsteisbahn. Das Kurhaus wird ohne große Feier seiner Bestimmung übergeben, wie es der Tradition der Gesell- schaft entspricht. Die Gesellschaft sieht sich als Träger des Fremdenverkehrs mit vielen an- deren Unternehmen. Der Bergrettungsdienst wurde heuer in den Apparat der Bergbahn AG eingebaut, womit eine finanzielle Entlastung aller Argepartner gesichert werden soll, ohne daß das Rettungssystem schlechter wird. Die Bergbahn AG wird in die 80er Jahre mit Schwung hineingehen. Vorstandsvorsitzen- der Werner Tscholl dankte den Mitarbeitern für die erbrachten Leistungen und bezeichne- te als Ziel eine gesunde und florierende Gesell- schaft, die etwa 200 Dauerarbeitsplätze und rund 250 Saisonarbeitsplätze aufweist. In herzlichen Worten würdigte Tscholl die Leistungen der Betriebsjubilare, die dann von den Kammern geehrt wurden. Landesrat Kommerzialrat Huber hielt eine längere Ansprache, dann sprach Vizepräsident Strobl. Abschließend dankte Betriebsobmann Kam- merrat Josef Brandstätter für die Feier. Über die Jubilarehrung werden wir noch berichten. Die Weihnachtsfeier wurde vom „Hahnen- kammtrio" musikalisch gestaltet. H.W. Kurhaus-Aquarena in Betrieb Das in der Rekordzeit von ziemlich genau neun Monaten umgebaute und erweiterte Kurhaus-Aquarena der Bergbahn AG Kitzbü- hel konnte dieser Tage termingerecht den Vollbetrieb aufnehmen. Um allen Interessenten Gelegenheit zu geben, das neue Haus zu erleben, ist am Sams- tag, 22. Dezember ein „Tag des offenen Bades". An diesem Tag kann von 9 Uhr bis zum Betriebsschluß jedermann kostenlos das Hallenbad (bisherige Halle und neue Bade- landschaft) benützen. Selbstverständlich stehen auch die anderen Anlagen des Hauses in Betrieb, diese stehen aber nur kostenpflich- tig zur Verfügung. Skitip der Woche Vor dem Sturm Da die Saison üblicherweise erst mit dem Stefanitag (26. Dezember) voll einsetzt, ver- bleiben dem einheimischen Skifahrer, der nicht im ärgsten Trubel der Weihnachtsvorbe- reitung steht, noch ein paar Tage mit gerin- gerem Betrieb bei Bahnen, Liften und Abfahr- ten. Man könnte dies sogar nützen, indem man am Hahnenkamm alles durchfährt, um bis zum Pengelstein zu kommen. Dort sollte jetzt zwar alles bestens für den Sturm gerüstet sein, der echte Sturm aber noch nicht wirksam werden. Nicht nur die Seilbahnen und Lifte ver- kehren, sondern auch der Skibus ist voll in Be- trieb. Wer mit der Tageskarte fährt, muß be- rücksichtigen, daß die Anfahrt zur Talanlage mit dem Skibus nur dann kostenlos ist, wenn ein für den Tag gültiger Skipaß (Tageskarte) vorgewiesen wird. Man kann ihn bekanntlich am Vortag ab 16 Uhr bei den Talanlagen kaufen. Taktfahrplan Wer sich in diesem Winter nicht Zeit nimmt, den Skibusfahrplan zu studieren, kann ent- weder im Postbus oder im Bichlalmbus einen Fahrplan beheben, oder sich einfach auf den „Takt" verlassen. Zu den Spitzenzeiten funk- tioniert ein Taktfahrplan zwischen Kitzbühel und dem Paß Thum und umgekehrt und von der Skirast bis nach Kitzbühel. Der Skibus ist für den Skifahrer ein „Geschenk", das zur Gänze von der Bergbahn AG Ki tzbühel finan- ziert werden muß. Osterreichs leistungsfähig- stes Busunternehmen, die Post, fährt im Auf- trag der Bergbahn AG- Parkplatz in Jochberg Beim neuen Wagstättlift in Jochberg (bis- herige Kapazität 400 Personen pro Stunde, nunmehrige 1440 Personen) wurde ein Be- helfsparkplatz eingerichtet, der etwa 400 Pkws aufnehmen kann. Wer die Nerven und sein Fahrzeug schont, fährt auch dorthin mit dem Skibus. Weniger warten, wenn... Ein kleiner Tip, der sich freilich bezahlt macht. Wenn Sie beim Kauf der Tageskarte das Aufschneiden der Ausweishülle dem Kassier überlassen, müssen Sie und andere unnötig warten. Wenn Sie den Ausweis schon entsprechend vorbereitet haben, geht es sicher schneller und problemloser. Frohe Weihnachten und Ski heil! Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133
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