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Samstag, 22. Dezember 1979 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 such in Klagenfurt sei vordringlich. - Es war ein Versuch der Rettung aus der Gefahr. Der Bischof Dr. Roman will trotz des Briefes von Erzbischof DDr. Rohracher seine Residenz in Ljubljana nicht verlassen. Am 3. Mai 1945 wurde noch unter der deutschen Besatzung der autonome „Staat Slowenien" proklamiert. Die Domherren von Laibach, wie auch die Politiker und Mitglieder der neuen Regierung, redeten dem Bischof zu, ja sie baten ihn, nach Klagenfurt zu fahren und der Einladung von Erzbischof DDr. Rohracher Folge zu leisten. Mai 1945 entschloß sich der Bischof, dem Ruf von Dr. Rohracher zu folgen. Ferdi- nand Babnik wurde im Krankenhaus angeru- fen und zu Bischof Dr. Roman, seinem per- sönlichen Freund, befohlen. Im Zimmer des Generalvikars im Bischofs- palais erzählte Bischof Dr. Roman unserem Ferdinand Babnik über den Inhalt des Briefes und daß ihn alle, Domkapitulare und Politiker, zureden, er möge trotz der prekären Situation nach Klagenfurt fahren. Ergab sodann Babnik den Auftrag, das Auto vorzubereiten und den Koffer für zwei Tage zu packen. Nach zwei Tagen Rückfahrt. Der Bischof wollte seine Residenz in Ljubljana eben nur auf diese Zeit verlassen. Um 4 Uhr nachmittags des 5. Mai 1945 war Abfahrt. Ferdinand Babnik der Wagenlenker. Auf der Fahrt gegen St. Veit konnte Babnik noch kurz von seinem alleingebliebenen Vater Abschied nehmen. Nach den Schwierigkeiten bei der Durchfahrt durch den Loibltunnel, verursacht vom Militär, wurde dann die Durchfahrt doch gestattet. Um 18.30 Uhr kamen beide in Klagenfurt an, der Bischof und sein Hofkaplan. Der . Erzbischof Dr. Rohracher besprach sich mit Bischof Dr. Roman bis spät in die Nacht. Gegen 23 Uhr sagte Bischof Dr. Roman zu seinem Hofkaplan Ferdinand Babnik: „Jetzt wissen wir, wie wir dran sind. - Tito wird das Land Slowenien besetz en. Auf Westallier- te können wir nicht mehr rechnen. Aber: wir fahren morgen nach Ljubljana zurück. Ich will in meine Residenz zurückkehren!" Babnik hatte aber schon am Abend den Ent- schluß gefaßt, seinen Bischof nicht in den Tod zurückzubringen. Mai 1945 kam gegen 9.30 Uhr die slowenische Regierung mit zwei Autos in den Hof des Bischofspalais in Klagenfurt. Die Regierungsmitglieder berichteten dem Bischof, daß Tito mit seinen internationalen kommunistischen Divisionen schon gegen Ljubljana vorrückt und jederzeit mit der Be- setzung dieser Stadt zu rechnen ist. Die Regie- rungsmitglieder ersuchten den Bischof noch- mals, mit ihnen ins Toblacher Feld bei Innichen in Osttirol mitzufahren, um mit den dort ankommenden Amerikanern Kontakt aufzunehmen. Bischof Dr. Roman aber hatte nur einen Wunsch gehabt: in seine Residenz in Ljubljana zurückzukehren. Ferdinand Babnik, sein Autolenker und Lebensretter, folgte diesem Befehl nicht und „entführte" den Bischof nach Osttirol. Bischof und Kaplan blieben einige Monate in Lienz und in Anras bei Sillian, mit dem Wunsch, zum Papst nach Rom zu fahren. Die englische Besatzung gab aber keine Reiseer- laubnis. Im August 1945 zog Bischof Dr. Ro- man zu Bischof Dr. J. Köstner nach Klagen- furt. An die 40.000 Slowenen sind im Mai 1945 geflüchtet. Sie wurden in den Flüchtlings- lagern von Pegetz bei Lienz, Spittal an der Drau, Kellerberg, Fürnitz, St. Veitan der Glan, Asten in Oberösterreich u.a. untergebracht. Da Bischof Dr. Roman auf Befehl der Engländer Klagenfurt nicht verlassen durfte, sorgte sein Hofkaplan Ferdinand Babnik, nun auch sein Sekretär sowie als Vertreter des National-Delegaten der päpstlichen Mission für Flüchtlinge aus Jugoslawienfür den regel- mäßigen Kontakt zwischen den Flüchtlingen in den Lagern und Bischof Dr. Roman. Babnik pflegte auch den Kontakt zwischen der Flüchtlingsregierung und dem Kardinal i,n Wien, der Nuntiatur und der österreichischen Regierung in Wien. Zum zweitenmal kam Bischof Dr. Roman in Gefahr. Im September 1947 drohte ihm von Seite der Engländer die Auslieferung an Tito - Jugoslawien. Durch Vermittlung seines Kaplans Babnik wurde der Bischof von dem US-Oberfeldkurat und einem US-Oberst nach Salzburg „entführt" und damit in Sicherheit gebracht. Dr. Roman kam später in die Schweiz und von dort nach Amerika. Sein Sekretär Ferdinand Babnik sollte in Holland die Seelsorge für seine Landsleute übernehmen. Unterwegs besuchte er den Nuntius Bertoli, der jetzt Kardinal und der höchste Würdenträger im Kardinalkollegium im Vatikan ist. - Dieser schickte ihn nach Lausanne, wo gerade eine internationale Flüchtlingskonferenz stattfand. Babnik hatte dort als Vertreter der Slowenen an den Kon- ferenzen, die acht Monate dauerten, teilzu- nehmen. In dieser Zeit organisierte er im diplomatischen Dienst, zusammen mit der Caritaszentrale in der Schweiz, ausgiebige Hilfe für seine Landsleute in den Flüchtlings- lagern. Dann wirkte Ferdinand Babnik als Seelsor- ger für die Slowenien in Holland. Sein Wirkungsbereich umfaßte auch Westfalen und das Ruhrgebiet. 1955 war er wieder bei seinem Bischof in Amerika. Nach schwerer Krankheit schickte ihn der Arzt nach Osterreich zurück. Zuerst übernahm er die Pfarren Ebene Reichenau und St. Lorenzen in der Diözese Gurk-- Klagenfurt. Nachdem die Tito-Regierung seine Aus- lieferung erwirken wollte, kam er in die Diöze- se Salzburg, wo er in St. Margarethen im Lungau, in Schleedorf und seit 1972 in Reith Kltzbühel als Pfarrprovisor wirkt. Durch das erfolgreiche Wirken von Ferdi- nand Babnik als Vertreter des Nationaldelega- ten der päpstlichen Mission für Flüchtlinge aus Slowenien ist es diesen möglich geworden, aus- zureisen und zwar nach Australien, New Zeeland, Kanada, USA und in Staaten Süd- amerikas. Die meisten sind nach Argentinien ausgewandert. In Buenos Aires hat man in- zwischen ein eigenes Gymnasium und ein Priesterseminar für Slowenien errichtet. Bischof Dr. Roman betreute seine Lands- leute auf allen Kontinenten. Er erhielt daher den Namen „Bischof von fünf Kontinenten". Er war viel unterwegs und ist ein Volksmis- sionar geworden. Er starb im Oktober 1959 in, Cleveland. Erzbischof DDr. Andreas Rohracher ermächtigte Ferdinand Babnik, ihn. den Erzbischof von Salzburg, weiters den Bischof Dr. Josef Köstner von Klagenfurt, das Domkapitel von Klagenfurt und den National- delegaten der päpstlichen Mission für Flücht- linge aus Slowenien beim Begräbnis von Bischof Dr. Gregorius Roman in Cleveland zu vertreten. Die Schwester des Bischofs, früher Haus- hälterin im Bischofspalais in Ljubljana, lebte bei Pfarrer Ferdinand Babnik im Pfarrhof St. Margarethen im Lungau und starb in Schleedorf im Alter von 97 Jahren. Die Tiroler Fremdenverkehrs- direktoren tagten Stärkste Landesgruppe Österreichs - gegen Zentralisierung - für, der wirtschaft- lichen Bedeutung entsprechende Gewichtung der Fremdenverkehrsstrategie In der Landeshauptstadt Innsbruck hielten am Montag, 3. Dezember 1979 die Mitglieder der Landesgruppe Tirol des Berufsverbandes der Österreichischen Kur- und Fremdenver- kehrsdirektoren ihre Jahresvollversammlung im Gasthof Sauer ab. Auf der Tageordnung standen als Schwer- punkte die Neuwahl der Vereinsgremien sowie die Behandlung aktueller Fremdenver- kehrsthemen. Landesobmann FV-Direktor Walter Frenes konnte einen beachtenswerten Leistungsbericht für die erste Dreijahresperio- de erstatten. Mit 52 Vollmitgliedern und An- wärtern ist der Tiroler Berufsverband bereits zur stärksten Landesgruppe Osterreichs avan- ciert, obwohl sich die Tiroler Fremdenver- kehrsdirektoren das härteste, statuarische Korsett angelegt haben. Mindestens 3 Jahre ununterbrochene Geschäftsführung in ein und demselben Verband sind als Visitenkarte für die Vollmitgliedschaft zur Landesgruppe vorzuweisen, woraus hervorgeht, daß in dieser Vereinigung der Qualität das Primat vor der Quantität gegeben wird. Der Berufsverband bietet den Fremdenver- kehrsprofis eine gemeinsame Plattform für den notwendigen Erfahrungsaustausch, die ebenso wichtige Berufsfortbildung und die unerläßliche Zusammenarbeit auf überregio- naler Basis und auf Landesebene. Gerade den Fremdenverkehrsmanagern ist es klar, daß die Verteidigung der Führungsposition Tirols irr- Fremdenverkehr m Fremdenverkehr und deren Ausbau nicht in Alleingängen, sondern nur durch vermehrte Koordinierung und Zusammenarbeit möglich sein wird. Die Ausbildungs- und Fortbildungs- kurse der Tiroler Fremdenverkehrswerbung. der Abteilung lic des Amtes der Tiroler Lan- desregierung und des Wirtschaftsförderungs- instituts der Tiroler Handelskammer werden nicht nur außerordentlich begrüßt und empfohlen, sondern mit Kursteilnehmern und Vortragenden beschickt. Auch am Aufbau der Seminare des Bundesverbandes „BOKF" wurde und wird maßgeblich mitgearbeitet. Entscheidend haben die Tiroler Berufs-
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