Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 8. März 198() Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 In Bamberger Anniversarien stößt man zum 23. Juli auf folgende Eintragung: Guntherus V. Babenbergensis episcopus obiit. . De bonis eius in Luchental et in Swaptal datur fratribus oblaicionis et pro- pina vini et intercalare pro festis diebus per totum annum. Von den Gütern Lu- chental und Swaptal des im Jahre 1065 bei der Rückkehr von einer Pilgerreise ins Heilige Land in Odenburg verstorbenen fünften Bischofs von Bamberg, Gunther, soll den Dombrüdern ein Obleirot, ein Trunk Wein und eine Zwischenmahlzeit an den Festtagen während des ganzen Jahres gereicht werden. Swaptal wird von Guttenberg mit Schwabthal im Landkreis Staffelstein in Oberfranken identifiziert, Luchental mit einem vermutlich abgegan- genen Ort gleichgesetzt, der sich zwischen Altendorf und Siedamsdorf (ebenfalls in Oberfranken) befunden haben soll. Er wird einmal in einem Urbar des Zister- zienserklosters Langheim bei Lichtenfels aus dem 14. Jahrhundert als Lewchental erwähnt. Es liegt nun nicht allzuferne, an dieser Stelle an das Tiroler Leukental zu denken, zu dessen Bereich im 12. und 13. Jahrhun- dert auch die Gegend des heutigen Kitzbü- hel bis Jochberg gerechnet wurde. Im so- genannten bayrischen Herzogsurbar von zirka 1280 finden sich unter der Über- Eishockey-Saison Kampfmannschaft 2. Platz Schüler 3. Platz Jugend Tiroler Meister Der neu geformte KEC hat die Saison 1979/80 in der Tiroler Landesliga mit dem hervorragenden 2. Platz abgeschlos- sen. Nur der EC Ehrwald, immerhin Auf- steiger in die zweithöchste Spielklasse, die in Kitzbühel über ein unentschieden nicht hinwegkamen, rangiert noch vor der Kitz- büheler Mannschaft. Die Spiele gegen die weiteren Teilneh- mer in der Landesliga Silz bzw. Zirl, wur- den souverän gewonnen, lediglich gegen Kufstein setzte es die einzige unerwartete Niederlage. Wären jedoch dem KEC nicht durch Verletzungen teils schon am Beginn der Saison Stammspieler, wie Werlberger, Knoll und Hölzl ausgefallen, es wäre si- cher noch ein besserer Abschluß im Be- reich des möglichen gelegen. Das junge Team spielte zeitweise hervorragend Eis- hockey und konnte die wenigen treuen Eishockeyfans positiv überraschen. Das war auch der Grund für immer besseren Besuch im Eisstadion Lebenberg. Der ganzen Mannschaft gehört für die gezeig- te Einstellung und Kampfgeist ein Pau- schallob. Unter der Leitung von Spielertrainer Reinhard Knoll, der wirklich gute Arbeit geleistet hat, steigerte sich der KEC von Spiel zu Spiel. Der Dank gilt der Stadtge- meinde Kitzbühel für die Subvention (Ju- gendförderung), sowie dem FVV Kitzbü- schrift »Antiquum predium in Leuchen- tal« nicht nur Örtlichkeiten aus der Um- gebung Kitzbühels angeführt, die heute nicht mehr als im Leukental gelegen gel- ten (z.B. Aurach, Jochberg), sondern auch die für uns wichtige Angabe: De eec- iesia Babenbergensi 1 sagmam, evene XXVIII modios, siliginis II modios, por- cum valentum XXIV denarios, anseres II, pullos IV, XXX ferramenta equorum. Nach dieser Aufzeichnung waren also dem bayrischen Herzog von den bamber- gischen Gütern im alten Amt Leukental als Abgaben ein Saum (wohl Wein), 28 Scheffel Hafer, 2 Scheffel Weizen, ein Schwein von 24 Pfennigen, 2 Gänse, 4 Hühner sowie 30 Hufeisen zu liefern. Gegen die Deutung des 1065 erwähnten Luchental auf einen abgegangenen Ort spricht auch der große Umfang der Lei- stungen, die aus dem an zweiter Steile ge- nannten Ort, Schwabthal, an die Bamber- ger Kanoniker zu erbringen waren. Nicht weniger als 88 Malter Weizen, die höchste derartige Menge im Bereich des Bamber- ger Domstiftes, die für den Brotbedarf von 40 Domherren durch drei volle Mo- nate ausreichte, waren als Zins festgelegt. Dementsprechend ist es sehr viel wahr- scheinlicher, daß es sich bei dem vorange- stellten Luchental ebenfalls um einen aus- gedehnteren Güterkomplex handelt, wie hel, der auch mit einer finanziellen Hilfe den Spielbetrieb gesichert hat. Aber auch allen Gönnern des KEC, die teils durch die Programmheftwerbung oder durch private Spenden den Club unterstützten, sei hier der Dank ausgesprochen. Dies gilt auch für jene Kitzbüheler Eishockeyfans, die sich spontan bereit erklärt haben, die gesamte Mannschaft mit neuen Hosen auszustatten. Sollte die allgemeine Begeisterung von Spieler und Anhängern weiter anhalten, kann es im heimischen Eishockeysport nur aufwärts gehen. Die Meisterschaft ist also abgeschlos- sen, jedoch die Vorbereitung für die näch- ste Saison läuft bereits. Die Mannschaft bleibt im großen und ganzen dieselbe, vorausgesetzt die erfahrenen, alten Spie- ler, die leidergottes zum Teil schwere Ver- letzungen erlitten haben (Werlberger Muskelriß, Strobl Schulterbruch), spielen noch eine weitere Saison. Der KEC spielt nächste Saison in der, neu ins Leben gerufene Regionalliga- Mitte, mit Badgastein, Wels, Linz usw. Weiter ist geplant, die jeweiligen 1. und 2. der 3 Regionalligen in einer Play-off um den Aufstieg in die Nationalligaspielen zu lassen. KEC-Jugend - Tiroler Meister Unter der Leitung von Coach Widmo- ser und Trainer Knoll, erreichte die Ju- gendmannschaft des KEC den Tiroler er uns eben in der Kitzbüheler Oblei ent- gegenritt. Zudem vermutete, völlig unab- hängig von den hier dargelegten Bezie- hungen, bei Ernst Klebel (900 Jahre Vill- ach. Neue Beiträge zur Stadtgeschichte. Villach 1960), daß Bischof Gunther von Bamberg, dessen reiches Privatvermögen und edle Abkunft von der zeitgenössi•. schen Geschichtsschreibung besonders ge- rühmt werden, Besitzungen im Nordosten des heutigen Tirol sein eigen nannte. Kle- bel bringt aus genealogischen und besitz- geschichtlichen Gründen den Gutsbesitz des Hochstiftes Bamberg in Ebbs, dessen Herkunft ebenfalls im dunkeln liegt, mit Bischof Gunther in Zusammenhang. Leider begegnet der Name Luchenthal in bambergischen Quellen, soweit sie voll- ständig publiziert sind (bis 1102), und auch in späteren Güterverzeichnissen des Domstiftes kein zweites Mal. Dieser Um- stand spricht ebenfalls für die Hypothese, daß die Bamberger Oblei in Kitzbühel auf eine Schenkung des Bischofs Gunther (1057-1065), zurückgeht, denn seit dem 12. Jahrhundert wird für dieses Gebiet der Name Kitzbühel gebräuchlich, der sich vorher noch nicht nachweisen läßt. Erst allmählich, im Laufe des folgenden Säkulums, verdrängt er die bis dahin übli- che Bezeichnung Leukental, die heute nur noch an einem kleineren Gebiet haftet. - Fortsetzung folgt Meistertitel, mit einem sensationellen Torverhältnis von 69 : 9. Die Jugend die ja ebenfalls das Rumpf- team der Kampfmannschaft bildet, spielte zeitweise unter extremen Bedingungen, da ja die Spiele der 1. Mannschaft absoluten Vorrang hatten. Mit diesem Team, das ja der KEC der 80er Jahre sein wird, kann man mit Zuversicht in die Zukunft gehen. Schüler 3. Stelle - Gruppe Süd in der gesamt österr. Schülermeisterschaft Auch die Kleinsten kämpften mit viel Einsatz, teils gegen übermächtige Gegner hervorragend mit und belegten hinter Vill- ach und Salzburg den 3. Platz. Naturfreunde Langlaufmeisterschaft Am Sonntag, 9. März 1980, findet die Langlaufmeisterschaft der Naturfreunde Kitzbühel statt. Start um 15.30 Uhr zu Maurach (Squashhalle); Streckenlänge: Kinder (bis 12 Jahre) 2 km; Schüler (12-14 Jahre) ca. 5 km; Damen, AK-Herren ca. 5 km und Allgemeine Klasse und AK 1 ca. 8 km. Nenngeld: Kinder 20, Allgemein 40 Schilling. Meldungen bis Samstag, 8. März, 18 Uhr bei Pendl (Tel. 3001) und Wessner (3033). Nachmeldungen am Start möglich, je- doch doppeltes Nenngeld! 1979/80 abgeschlossen 4
< Page 11 | Page 13 >
< Page 11 | Page 13 >