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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. März 1980 Ferdinand Herz, Kitzbühel, zum Gedenken Am 23. Februar 1980 starb nach kur- zem schweren Leiden, jedoch ganz uner- wartet, der Kraftfahrzeug-Mechaniker- meister Ferdinand Herz im Alter von 76 Jahren. Das Begräbnis fand am 27. Februar statt, den Sarg trugen Mitglieder des Sportklub Kitzbühel. Unter den Trauer- gästen befanden sich Bezirkshauptmann Dr. Hans-Heinz Höfle, Bürgermeister Hans Brettuer mit dem Gemeinderat, Abordnungen der Freiwilligen Feuer- wehr, der Gendarmerie und der Stadtpoli- zei. Nach dem Seelengottesdienst und der Einsegnung durch Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger richtete der Spor- treferent Vizebürgermeister Michael Horn am offenen Grab Worte des Dankes und der Anerkennung an den Verstorbe- nen. Ferdinand Herz wurde am 12. März 1904 in Wien geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule und der Staatsgewerbeschule in Wien erlernte Fer- dinand Herz das Kraftfahrzeugmechani- kerhandwerk und legte am 27. Juli 1923 mit Erfolg die Meisterprüfung ab. Mit sei- nen 19 Jahren war er damals wohl der jüngste Meister seines Handwerks in Osterreich. Mit 1. Mai 1924 eröffnete Ferdinand Herz in Kitzbühel eine eigene Werkstätte und zwar im Haus Hofbräu Kaltenhau- sen. Sein erstes Auto, das er in seiner Werkstätte zur Reparatur erhielt, war das des nachmaligen Bürgermeisters Kom- merzialrat Josef Herold. Der Kraftfahr- zeugwerkstätte schloß Ferdinand Herz den Handel mit Autos und Autozubehör an. 1930 erbaute er sich in der Josef- Pirchl-Straße ein eigenes Werkstättenge- bäude mit Wohnhaus und Tankstelle. 1938 baute er eine Garage dazu, 1946 eine Werkstättenhalle und eine weitere Garage und 1964 ein Wohnhaus. Seine große Be- rufserfahrung, seine Fachkenntnisse und Ferdinand Herz Foto: Habermüller, Innsbruck. sein handwerkliches Können bestätigten seinen Ruf und bald wurde die »Herz-Ga- rage« ein Begriff für den ganzen Bezirk. Mit 11. August 1925 erwarb er die Taxi- konzession und die Konzession als Rei- seunternehmer mit Omnibussen. Ferdinand Herz erwarb sich auch das Vertrauen seiner Berufskollegen. Diese wählten ihn zum Bezirksobmann der Ta- xiunternehmer und zum Bezirksobmann der Garagen- und Tankstellenunterneh- mer. Einige Jahre wirkte er auch als Be- zirksobmann für das Kraftfahrzeugme- chanikergewerbe. Die Kammer der Gewerblichen Wirt- schaft ehrte ihn schon am 28. Oktober 1968 durch die Verleihung der Bronzenen Ehrenmedaille. Ferdinand Herz war Träger des Ehrenzeichens für 40jährige Mitgliedschaft des Kitzbüheler Skiklubs, des Turnvereins und des Alpenvereins und gehörte seit über 30 Jahren der Schüt- zengilde an. Der Allgemeine Sportver- band, Landesgruppe Tirol, und der Tiro- ler Fußballverband ehrten ihn durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens. Von 1946 bis 1975 war Ferdinand Herz Obmann des Kitzbüheler Sportklubs bzw. des Fußballklubs. Der Fußballsport, den der Verstorbene in jungen Jahren selbst aktiv ausübte, ist sein Lieblingssport ge- blieben. Als Obmann widmete er dem Verein seine Freizeit und oft auch mußte die Geschäftszeit herhalten. Aber auch nach 1975, als die Obmannstelle in jünge- re Hände überging, war er noch für seinen Verein tätig, als emsiges, begeistertes und unersetzliches »Mädchen für alles«. Der Spende für die »Lebenshilfe« An der Bundeshandelsakademie und -handelsschule Kitzbühel wurde kürzlich ein Tag der offenen Tür abgehalten. Un- ter den vielen Besuchern waren auch Eh- renbürger Dkfm. Fritz Tscholl und Bür- germeister LA Hans Brettauer. Neben den Eltern der bereits an der Anstalt un- terrichteten Schüler kamen viele Interes- senten aus dem gesamten Bezirk, die heu- er in die Handelsakademie und Handels- schule eintreten wollen, mit ihren Eltern und konnten Information aus erster Hand erleben. Im Rahmen des Tages der offenen Tür wurde von der Jugendrotkreuzgruppe der Schule eine kleine Ausstellung mit Stücken einer Behindertenwerkstätte in Sollenau, Niederösterreich, gezeigt. Da- von konnten verschiedene Waren abver- kauft werden. Mit der Ausstellung verbunden war ein Verkauf von Waren aus dem großen Schülerbasar der Hauptschulen und des Polytechnischen Lehrganges Kitzbühel zugunsten der »Lebenshilfe« im Bezirk Kitzbühel. Durch die aktiven Mitarbeiter konnte ein Erlös von 4266 Schilling erzielt wer- den. Dieser Betrag kommt zur Gänze der »Lebenshilfe« im Bezirk zugute. Der Be- trag von 770 Schilling für Waren aus Sol- Kitzbüheler Sportklub dankte ihm für sein Wirken mit der Ernennung zum Eh- renpräsidenten. Der Landeshauptmann von Tirol wür- digte die Öffentlichkeitsarbeit des Ver- storbenen in seiner Berufsvertretung und im Sport am 15. August 1971 mit der Ver- leihung der Goldenen Verdienstmedaille des Landes Tirol. Am 20. Oktober 1930 schloß Ferdinand Herz mit der Hotelierstochter Berta Kefer den Bund der Ehe. Dieser glücklichen Ehe entsprossen drei Söhne und eine Tochter. 1975 gründete Ferdinand Herz die Kommanditist-Gesellschaft Herz und er- hob seine drei Söhne Ferdinand, Alois und Karl zu Komplementären; er selbst und sein Gattin Berta verblieben in der Firma als Kommanditisten. Seit 1959 ist die »Herz-Garage« Kitzbü- hel Ford-Vertragswerkstätte. Aus Anlaß des Goldenen Betriebsjubiläums fand im März 1974 auf dem eigenen Werksgelände eine Ausstellung der Fordwagen statt. Der Vater von Ferdinand Herz, Lam- bert Herz, war einer der ersten Chauffeu- re Osterreichs. Schön 1894 fuhr Vater Lambert Herz für Dr. Ritter von Stern ei- nen Amadee Bollee, der damals mit einem »Benz« und einem »Daimler« nach Wien gebracht wurde; vorerst war Vater Lam- bert Herz noch ohne Führerschein. Die- sen erwarb er am 5. Dezember 1898 auf einem Benz-Leihwagen. Mit Ferdinand Herz ging ein Bürger aus unserer Stadt, dem seine Freunde und Be- rufskollegen, und alle, die ihn kannten, in treues Andenken bewahren werden. lenau wird für »Lebenshilfe« in Sollenau zur Verfügung stehen. Für die Abhaltung des Tages der offe- nen Tür und die umfassende Information und die Zusatzveranstaltungen verdienen dr Lehrkörper mit Dir. Dipl. Vw. Dr. Hans Philipp und die Schülerinnen und Schüler, die ausgezeichnete Führungen veranstalteten und sich zusätzlich in den Dienst der »Lebenshilfe< stellten, herzli- chen Dank. Sprechtage für Arbeitnehmer im Hotel- und Gastgewerbe Hotel ve lokanta kesiminde alian isiler iin konusma günü (Tercüman Vardir?) Za dobivanje obavijesti za radnike u ugostiteljstvu (Tumac se nalazi!) Die Arbeiterkammer und die Gewerk- schaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst veranstalten zum Saisonende Sprechtage für alle Arbeitnehmer im Hotel- und Gastgewerbe. Kommen Sie zu diesen Sprechtagen, Sie erhalten dort kostenlos Rat und Hilfe in allen Fragen Ihres Arbeitsverhältnisses. In Kitzbühel findet dieser Sprechtag am Mi:twoch, dem 19. März 1980 von 14 bis 17 Uhr in der Amtsstelle der Arbeiter- kammer, Gerbergasse 11, statt.
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